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SprachkonzeptKita „Werderaner Früchtchen“Kita „Werderaner Früchtchen“Hoher Weg 15814542 Werder/HavelTel.: 03327-43085Fax.: 03327-462790E-Mail: [email protected]äger: Stadt Werder/HavelEisenbahnstr. 13/1414542 Werder/Havel

INHALTSVERZEICHNISSeite1. Einführung32. Bedeutung und Notwendigkeit der alltagsintegrierten Sprachförderung4in unserer KITA3. Gesetzliche Grundlagen64. Umsetzung des Bundesprojektes „Frühe Chancen“75. Formen der sprachpädagogischen Förderung im Kitaalltag85.1.Die Erzieher/in als Sprachvorbild85.2. Lernstrategien der Kinder95.3. Das Erlernen der Sprache im pädagogischen Alltag105.4. Die sprachförderliche Raumgestaltung115.5. Beobachtung und Dokumentation126. Sprachförderung durch Information und Einbindung der Eltern137. Kooperationspartnerschaften148. Literaturverzeichnis15

1.EinführungSprache ist die wichtigste Ausdrucksmöglichkeit des Menschen. Sie begleitetuns Menschen in allen Bereichen des Lebens und ein ganzes Leben lang. Durchden Erwerb der Muttersprache wird den Kindern ermöglicht, die Welt kennenzu lernen, sie zu verstehen, sich selbst mitzuteilen und mit anderen Menschenin Beziehung zutreten.Der Spracherwerb wird auch durch viele äußere Faktoren beeinflusst. Daher istes für uns als Einrichtung umso wichtiger, dass alle Kinder Freude am Gebrauchder Sprache haben, ihre Vielfältigkeit erfahren und sie als spannend undbereichernd empfinden. Eine gute Entwicklung im sprachlichen Bereich, ist dieBasis für den Erfolg beim Lernen und auch bei dem späteren schulischen Erfolg.Für uns als Erzieher/innen ist es daher eine große Herausforderung, feinfühligund entwicklungsangemessen auf jedes einzelne Kind einzugehen. UnserWissen über die Sprachförderung ist eine entscheidende Grundlage zursprachlichen Gestaltung des Alltags in der Kita. Viele Kinder verbringen fasttäglich 8-10 Stunden in unserer Kita. Somit ist es nur selbstverständlich, hiermit der alltagsintegrierten Sprachförderung anzusetzen. Die Aufgabe allerErzieher / -innen besteht darin, den Alltag so zu gestalten, dass dieSprachentwicklung eines jeden Kindes gefördert werden kann.„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzenmeiner Welt.“ Ludwig Wittgenstein

2.Bedeutung und Notwendigkeit der alltagsintegriertenSprachförderung in unserer KitaDurch die Anwendung von Sprache können Kinder Tag für Tag die Welt neuentdecken und somit auch ihr individuelles fundiertes Wissen darübererlangen. Wir, als Einrichtung, wollen den Kindern dabei helfen, ihreFähigkeiten zu erkennen und zu erweitern. Dazu ist es notwendig, jedes Kindmit seinem jeweiligen Entwicklungsstand, seinen Voraussetzungen und seinemfamiliären Hintergrund anzunehmen. Die vertrauensvolle Beziehung zu denKindern nutzen zu können, ist für uns als Kita ebenso ein wichtiger Baustein inder Sprachförderung, wie die fundierten Kenntnisse der Erzieher/innen überentwicklungspsychologische Aspekte und der allgemeinen Sprachentwicklung.Für uns ist es wichtig, den Kindern in ihrer sprachlichen Entwicklungunterstützend und begleitend zur Seite zu stehen. Die Freude und Begeisterungder Kinder zu nutzen und aufrecht zu erhalten, steht dabei im Vordergrund.Daher ist eine alltagsintegrierte Sprachförderung sinnvoll und erfolgreich.Seit Jahren wird durch Tests und Diagnostik belegt, dass sich die allgemeinenSprachauffälligkeiten zunehmend häufen. Da die Sprachentwicklung einBestandteil der kindlichen Gesamtentwicklung ist, können solcheAuffälligkeiten im sprachlichen Bereich auch Entwicklungsrückstände inanderen Bereichen zur Folge haben.Beobachtete Sprachauffälligkeiten können sein: Wortschatzarmut, Wortfindungsprobleme, allgemeine Formulierungsschwäche, artikulatorischeProbleme, geringes Sprachverständnis, nicht altersangemessenegrammatikalisch korrekte Sätze.Wir, als Kita, sind uns daher unserer Verantwortung bewusst. Eine gutesprachliche Bildung ist die Voraussetzung für das Verstehen, Mitteilen, Zuhörenund Lernen. Dieser Grundstein wird dazu bereits in der frühen Kindheit gelegtWir wollen den Kindern dabei ermöglichen, sich u.a. mit Sprache, Zeichen,Buchstaben, Bilderbüchern und Hörexperimenten auseinanderzusetzen. Mitdiesen Möglichkeiten wollen wir ihre Neugier und ihr Interesse wecken. Wir

wünschen unseren Kindern, dass sie Freude am Gebrauch der Spracheentdecken und sich lernen selbstbewusst mitzuteilen. Dadurch kann die Lustauf mehr entstehen und somit die Basis für erfolgreiches Lernen, Lesen undSchreiben in der Schule gelegt werden.Auch Kinder, die Deutsch als Zweitsprache zu ihrer Muttersprache lernen,können so schon vor Schuleintritt in der deutschen Sprache gefördert werden,um ihnen das Lernen in der Schule zu erleichtern.Wir grenzen uns klar von den sprachtherapeutischen Fachkräften (Logopäden,Frühförderkräften, Patholinguisten u.a.) ab. An diese werden wir Kinder bzw.deren Eltern bei schwerwiegenden Beeinträchtigungen verweisen.

3. Gesetzliche GrundlagenIm Land Brandenburg wurden aufgrund von vermehrten sprachauffälligenSchulkindern Sprachstandserhebungen (KISTE und WESPE) entwickelt.Diese finden für Kinder im Jahr vor dem Schuleintritt, auch in unserer Kita,statt. Ergibt sich daraus für ein oder mehrere Kinder die Notwendigkeit einerFörderung, erfolgt diese in der Kita von einer dazu qualifizierten Erzieherin. DieKompensatorische Sprachförderung im Jahr vor der Schule bezieht sich nichtnur auf die getesteten Bereiche (aktiver Wortschatz, semantische Fähigkeiten,Satzbildung, Satzbau und Grammatik). Auch und vor allem die Freude amSprachgebrauch und das Selbstvertrauen in der Sprachanwendung werden beiden Kindern gestärkt, weiterhin nimmt die Merkfähigkeit zu. Erst dieemotionale Sicherheit ermöglicht ihnen das Erkunden und Lernen. Es hat sichjedoch gezeigt, dass diese Förderung nicht ausreichend ist. Oft zeigen dieKinder während der Förderzeit Fortschritte. Diese sind jedoch nicht nachhaltiggenug und verlieren sich wieder. Vor allem im Grammatikbereich war diesverstärkt zu beobachten.Aus diesem Grund wurde die Offensive „Frühe Chancen“ entwickelt. ImNovember 2010 wurde von dem Bundesministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend das Bundesprogramm „Schwerpunkt‐Kitas Sprache &Integration“ ins Leben gerufen. Unsere Einrichtung nimmt seit Ende 2011 andiesem Projekt teil. Hier geht es darum, Kinder speziell von 0-3 Jahren dasThema Sprache intensiv und in all seinen Facetten über eine alltagsintegrierteSprachförderung nahe zu bringen. Auch können Probleme viel zeitiger erkanntund von Ärzten und Fachkräften entsprechend diagnostiziert und therapiertwerden.Aus diesem Bundesprojekt heraus, ist das Beobachtungsinstrument„Meilensteine der Sprachentwicklung“ ebenso ein verbindliches Instrument,wie die Grenzsteine der Entwicklung des Landes Brandenburg.

4. Umsetzung des Bundesprojektes „Frühe Chancen“Unsere Kita nimmt seit Herbst 2011 an dem Bundesprojekt „Offensive FrüheChancen“ teil. Eine Mitarbeiterin, nahm an der Weiterbildung zurSprachförderkraft erfolgreich teil. Während der ersten Phase des Projektesbildete unsere Einrichtung einen wichtigen Bestandteil zur Erprobung undErarbeitung der „Meilensteine der Sprachentwicklung“. Das gesamte Teamunserer Kita wirkte daran mit und hatte dadurch einen guten Start in diesenTeilabschnitt der Offensive.Die Sprachförderkraft brachte zahlreiche Themen aus der Weiterbildung ineinzelnen Teamsitzungen und Dienstberatungen mit ein. Sie stand und steht füroffene Fragen sowohl für Erzieher/innen oder auch Eltern stets zur Verfügung.Auch durch das Bundesprojekt verfügen die Erzieher/innen über ein fundiertesWissen in Bezug auf die sprachliche Entwicklung der Kinder. Auch könnenAuffälligkeiten zeitnah erkannt und den Eltern entsprechende Fachkräfteempfohlen werden. Als weitere Unterstützung erhielt jede ErzieherInFachliteratur. „Die Sprache der Jüngsten entdecken und begleiten“ und„Kindersprache stärken“, jeweils vom Verlag das Netz, stehen jedem zurVerfügung. Die dort aufgegriffenen Themen sind gut verständlich, mitBeispielen belegt und sollen in unserer Kita als grundlegendes Arbeitsmittelund Nachschlagewerk dienen.Weiterhin erfolgt die sprachliche Förderung der Kinder in unserer Kitaalltagsintegriert bzw. in Kleingruppen. Weiterhin erstellte dieSprachförderkraft zahlreiche Sprachbeobachtungen und wertete diese mit denErzieher/innen aus.Entsprechend dem Ziel der „Offensive Frühe Chancen“ sind alle Mitarbeitersensibilisiert und sind bemüht diesem Thema entsprechende Aufmerksamkeitzu widmen.Seit September 2014 ist für unsere gesamte Kita ein Coaching organisiert.Begleitet durch Fachkräfte des BIFF werden alle pädagogischen Fachkräfte imKrippen als auch im Kitabereich nochmals individuell für die alltagsintegrierteSprachförderung sensibilisiert. Durch Hospitation, Begleitung und Auswertung

gibt es ein Feedback unserer derzeitigen Arbeit und wir können möglicheRessourcen gemeinsam aufdecken.5.Formen der sprachpädagogischen Förderung im Kitaalltag5.1.Die Erzieher/in als SprachvorbildZur Entwicklung seiner sprachlichen Fähigkeiten, ist jedes Kind auf eine Umweltangewiesen, in der es Sprache aufnehmen kann. Auf diese Weise kann das KindLautsystem, Worte und Grammatik seiner Sprache aufnehmen.Die Erzieher/in ist durch ihr Sprachverhalten maßgeblich daran beteiligt, dieSprachförderung durch den gesamten Alltag der Einrichtung zu führen. Beijedem Gesprächskontakt ist sie/er den Kindern ein wichtiges sprachlichesVorbild, an dem die Kinder sich für ihre eigene Sprachentwicklung orientieren.Daher ist die Reflexion des eigenen sprachlichen Verhaltens ein grundlegenderBestandteil der Sprachförderung in der Kita.Von den Erziehern/Erzieherinnen wird die Einhaltung folgender Richtlinienerwartet:-den Kindern mit einem echten Interesse und mit Aufmerksamkeit zuzuhören-die Kinder ausreden zu lassen, ihnen Zeit zu geben, Worte zu finden undauszusprechen-mit echtem Interesse am Inhalt der Botschaft die Sprechfreude des Kindeserhalten-sich selbst sprechfreudig zeigen und Sprechanlässe schaffen, die sich an denStärken, Interessen und Bedürfnissen der Kinder orientieren-das eigene Handeln stets mit Sprache begleiten und die eigene Sprache mitHandlungen verbinden-in vollständigen, grammatikalisch richtigen und, je nach Sprachniveau desKindes, kurzen Sätzen sprechen-Worte langsam und deutlich aussprechen-offene Fragen stellen, die die Kinder ermutigen, nicht nur mit JA oder NEIN zuantworten-als muttersprachliche Erzieherin Sprachvorbild für die Erstsprache des Kindessein

-Zuhören drückt Wertschätzung und Interesse an einem echten Dialog aus. Esist das „entscheidende Signal“ auf der Beziehungsebene.Weiterhin sollte das Handeln und Sprechen der pädagogischen Fachkräftedurch folgende Dinge gekennzeichnet sein:„Stützende Sprache“: Ist die kindliche Aufmerksamkeit gesichert, präsentiertman das zu vermittelnde Wort mehrfach in kurzen Sätzen und emotionaleindrücklich„Förderung durch allgemeine Stimulation“: Anregung der sprachlichenInteraktion durch Spiele in Verbindung mit Stützender Sprache, Rollenspiele mitHand- und Fingerpuppen und dialogischem Betrachten von Bilderbüchern.„Versprachlichung kindlicher Absichten“: Wenn das Kind noch überungenügend sprachliche Mittel verfügt (z.B. bei Erlangen eines gewünschtenGegenstandes) anbieten eines sprachlichen Modells„Handlungsbegleitendes Sprechen“: Paralleles Angebot von Handlung undSprache (z.B. tägliche Verrichtungen)„Semantisches Feedback“: Bei fehlerhaften Benennungen anbieten derrichtigen Bezeichnung, eventuell in Verbindung mit einem relevanten Merkmal.„Imitationsorientierte Förderung“: Aufforderung an das Kind, ein sprachlichesModell zu imitieren (Rollenspiel mit Puppen)„Expansion“: Aufgreifen verkürzter, noch rudimentärer kindlicher Äußerungenals grammatisch korrekte Wiedergabe. (z.B. bei Bilderbuchbetrachtung)„Präsentation der Zielstruktur“: Vermehrtes und konzentriertes Angebotbestimmter sprachlicher Formen (z.B. Vergangenheit oder Artikel einsetzen,wenn das Kind sie falsch oder nicht benutzt)„Verständnisorientierte Ansätze“: Vermitteln des korrekten Gebrauchesbestimmter sprachlicher Formen, Bedeutung und Funktion dieser Form (z.B.Präpositionen) anhand der Einrichtung des Puppenhauses erklären, Reagierenauf Zurufe beim Sport„Korrektives Feedback“: Wiederholen des kindlichen Fehlers mitanschließender Präsentation der korrekten, sprachlichen Struktur.

5.2. Lernstrategien der KinderAlltagsintegrierte Sprachförderung gelingt nur in dem Wissen und Nutzen derkindlichen Lernstrategien. Daher ist es für uns wichtig, folgende Dinge zukennen und zu berücksichtigen und im Alltag mit einzubauen.Kinder erwerben Sprache über folgende Methoden:-intensives Beobachten und Zuhören-physisches Erproben und Erfühlen beim Experimentieren mit Stimme undLautproduktion-die Verbindung von nonverbalen und verbalen Ausdrucksmitteln-häufiges Wiederholen und Imitieren-kreatives Variieren und Ausprobieren-Erproben der Wirkung der eigenen Sprache auf andere-Entdecken sprachlicher Regeln und deren unermüdliche Anwendung undErprobung-Anregungen über Bücher, Fingerspiele, Zungenbrecher, Lieder und ReimeAus der kindlichen Entwicklung heraus wissen wir, dass es vielerWiederholungen und Bestätigungen bedarf, ehe sich Laute, Worte odergrammatische Regeln festigen. Außerdem benötigen Kinder dazuunterschiedlichste Arten oder Variationen der Anwendung, um Regeln undNormen zu stabilisieren und zu automatisieren. Erst dadurch können sie zu derErkenntnis gelangen, dass die Sprache das Mittel ist, womit sie ihre Interessenund Bedürfnisse darlegen können.5.3. Das Erlernen der Sprache im pädagogischen AlltagDer gesamte Tagesablauf sollte gekennzeichnet sein, von Abläufen undSituationen zur sprachlichen Förderung und Anleitung. Alle Tätigkeiten derKinder, alle Mahlzeiten, der Morgenkreis, das Spiel im Raum und im Freien,Spaziergänge, Situationen im Waschraum oder bei der Körperpflege bieten

vielfältige Möglichkeiten zur Sprachanregung. Diese erfolgt z.B. durchImpulsgabe, Aufgreifen von Gesprächen, Dialogführung usw.Während der Mahlzeiten findet eine Kommunikation in angemessenerLautstärke und ruhiger Atmosphäre statt. Die Kinder tauschen sich überErlebtes aus, jedoch steht die Mahlzeit meist im Vordergrund, ebenso wie dasBitten um Zutaten, die Bitte um und das Anbieten von Hilfe.Der Morgenkreis beginnt meist mit einem Begrüßungslied. Hier wirdbesprochen, was die Kinder derzeit bewegt, werden Themen aufgegriffen,Probleme diskutiert und aktuelle Anliegen angebracht. Auch Sing – undBewegungsspiele finden hier ihren Platz. Jedes Kind hat hier die Chance zuWort zu kommen. Es wird auch akzeptiert, wenn jemand einmal „nur zuhört“.Im Spiel, und damit in allen Bildungsbereichen, findet täglich die eifrigsteKommunikation statt. Hier wird z.B. gemeinsam nach Lösungen gesucht,erklärt, erfragt, gestritten, besprochen, gesungen und getanzt, konstruiert undgeplant usw. Das Spiel ist und bleibt die Haupttätigkeit der Kinder. Hier übensie sich täglich in Kommunikation, Verbindung von Handlung und Sprache inder Grammatik, im Hören, Verarbeiten, Wiedergeben, logischem Denken undvielem Anderen mehr.5.4.Die sprachförderliche RaumgestaltungBei der Gestaltung des Raumes nach sprachförderlichen Gesichtspunkten sindals grundlegende Aspekte zu beachten:1. Die ÜberschaubarkeitSpielmaterial, Werkzeug, Stifte und Papier sind in offenen Regalen, anfesten Plätzen zu finden, sodass Kinder jeden Alters und jederEntwicklungsstufe Zugriff haben.Weniger ist mehr! Einzelne Spiele werden nebeneinander aufgestellt.

Alles wird reizvoll gestaltet, aber dabei nicht überlastet, um damit dieBalance zwischen Vielfalt und Überschaubarkeit zu halten.Die Kinder brauchen Spiegel, um den Raum und sich darin anderswahrzunehmen. Ebenso sind unterschiedliche Perspektiven im Raumwichtig die zulassen, den Raum dreidimensional zu sehen.2. Die HelligkeitHelligkeit ist eine wichtige Voraussetzung. Kinder sollen mit Schalternmehrere Lichtquellen im Raum einschalten können, die unterschiedlicheRaumabschnitte beleuchten. Auch die Einrichtung des Raumes auf dashereinfallende Tageslicht sollte bedacht werden.3. Die VeränderbarkeitDer Gestaltungswille der Kinder, ihr Bedürfnis, sich ihre Welt ständig neuzu erschaffen, muss unterstützt werden. Dazu benötigen sie Polster,Kissen, Paravents und Aufhängevorrichtungen für Decken, Laken undStoffe.4. Bücher/und LeseeckenDem Alter entsprechend Bücher in einer gemütlichen und attraktiven Artund Weise an einem festen Platz präsentieren. Auch hier ist wenigermehr. Gerade das wiederholte Betrachten von Büchern schult dieKonzentration, Ausdauer und das detaillierte Betrachten. Wenn es fürdie Kinder nichts mehr zu entdecken gibt, werden Bücher ausgetauscht.5.5. Beobachtung und DokumentationUm Kinder individuell fördern und unterstützen zu können, bedarf es gezielterBeobachtungen. In unserer Einrichtung arbeiten wir mit folgendenInstrumenten:Durch unsere Arbeit mit dem Konzept „infans“ beobachten wir alle Kinder mitverschiedenen infans-Beobachtungsinstrumenten sehr intensiv. So nutzen wirdie Zugangsformen und einzelne Interessenbögen, um die sprachlicheEntwicklung genau festzuhalten. In regelmäßigen Reflexionsgesprächen

tauschen wir uns als Team darüber aus und ergänzen eigene Erkenntnissedurch die der KollegInnen. So erhalten wir ein umfassendes Bild vom Kind mitall seinen Fähigkeiten, auch im sprachlichen Bereich.Weiterhin nutzen wir die Grenzsteine der Entwicklung und die Meilensteine derSprachentwicklung. Dort werden in festgelegten regelmäßigen Abständenkindliche Kompetenzen anhand von vorgegeben Punkten überprüft.All diese Instrumente sind Entwicklungsbegleiter und bilden wichtigeGrundlagen für die regelmäßig stattfinden Elterngespräche.6. Sprachförderung durch Information und Einbindung der ElternEltern sind die wichtigsten und innigsten Bezugspersonen der Kinder. Zu ihnenhaben die Kinder den engsten Kontakt. Sie kennen ihr Kind am besten undwissen um ihre Besonderheiten. Das Sprechverhalten der Eltern spiegelt sich indem der Kinder wieder. Je nach Wortschatz, Sprechmelodie, Grammatik undSingverhalten der Eltern lernen die Kinder, ihre eigene Sprache zu gebrauchenund zu gestalten. In Elterngesprächen zur Aufnahme der Kinder, in derEingewöhnungszeit, in Tür- und Angelgesprächen und natürlich in denregelmäßig stattfindenden Elterngesprächen zum Entwicklungsstand derKinder wird u.a. über den Stand der Sprachentwicklung der Kinder gesprochen.Es ist unser Ziel, die Eltern für die Sprachentwicklung ihres Kindes zusensibilisieren, ihr Interesse daran zu erweitern und Möglichkeiten aufzuzeigen,wie vor allem die Sprachfreude ihrer Kinder und deren sprachliche Fähigkeitengenutzt, unterstützt und erweitert werden können.In Anbahnung läuft die Wiederaufnahme einer regelmäßigen Vorlesestundevon Eltern und/oder Großeltern für die größeren Kinder bzw.Bücherbetrachtung und Erzählen mit den jüngeren Kindern, je nachEntwicklungsstand. Wir haben damit schon sehr gute Erfahrung gemacht undausschließlich positive Resonanz erhalten.Des Weiteren gibt es zu den stattfindenden Elternversammlungen zu Beginndes Kitajahres ein fachliches Thema. Schwerpunkt ist im Moment dieSprachentwicklung. Im Herbst 2014 erhielten alle Eltern durch eine

Sprachtherapeutin anhand von einfachen Beispielen erklärt, wie sie ihre Kinderam besten sprachlich begleiten und fördern können. Theoretische Inputs dazugab es ausreichend. Somit erhalten auch die Eltern greifbares Material fürSprachentwicklung ihrer Kinder.7. KooperationspartnerschaftenIn unsere Einrichtung sind sowohl Frühförderkräfte als auch Logopäden tätig.Zu Ihnen besteht durch die jeweilige/n BezugserzieherIn ein intensiver Kontakt,so dass wir aus deren fachspezifischer Sicht Informationen zum allgemeinen,aber auch sprachrelevanten Entwicklungsstand des jeweiligen Kindesbekommen.Weiterhin besuchen auch einige Kinder mit ihren Eltern weitere logopädischePraxen zur allgemeinen Sprachförderung. Auch hier wird, meist über die Eltern,ständiger Kontakt gehalten und Informationen zur Entwicklung des Kindesausgetauscht.Auch nutzen wir einmal jährlich den Besuch der Amtsärztin des LandkreisesPotsdam-Mittelmark. Gemeinsam mit ihr und den Eltern schauen wir nocheinmal detailliert auf die jeweilige kindliche Entwicklung und stellen bei BedarfEmpfehlungen für eine weitere logopädische, ergotherapeutische und /oderweitere Förderung.Mit den ortsansässigen Grundschulen stehen wir über unsereKooperationsverträge im Kontakt. Inhalte sind unter anderem der fachlicheAustausch über unser pädagogisches Konzept und die jeweiligenEntwicklungsstände der Kinder, jedoch nur nach Zustimmung derSorgeberechtigten.

8.Literaturverzeichnis-„Kompass zur sprachlichen Anregung und Förderung zwei- unddreijähriger Kinder“, Detlef Häuser, Verlag „das netz“-„Die Sprache der Jüngsten entdecken und begleiten“,Mechthild Laier (Hrsg.), Verlag „das netz“ 2011-„Kinder-Sprache stärken!“ Mechthild Laier (Hrsg.), Verlag „das netz“2011-„Sprachentwicklung und Sprachförderung“, Uta Hellrung, Herder-Verlag,2006

Alltagsintegrierte Sprachförderung gelingt nur in dem Wissen und Nutzen der kindlichen Lernstrategien. Daher ist es für uns wichtig, folgende Dinge zu kennen und zu berücksichtigen und im Alltag mit einzubauen. Kinder erwerben Sprache ü