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30 Jahre
Dr. Henning ScherfBürgermeister, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen»Andere Filme anders zeigen« war der Gründungsanspruch der Kommunalen Kinos in den 70er Jahren.Und er ist geblieben. Anders als »Opas Kino« hieß esdamals – heute: anders als Hollywoodmainstream.Das »andere Kino« hat 2004 in Bremen eine dreißigjährige Geschichte.Reservat für das andere KinoGrußwort30 Jahre Kommunalkino Bremen: Zu diesem Jubiläum gratuliereich ganz besonders gern – gelten sie doch einer Einrichtung inBremen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten Vorbildlichesgeleistet hat. Ich habe die Arbeit dieser Einrichtung stets mit vielAufmerksamkeit und großer Sympathie begleitet. Der Vereinentstand ja in einer stürmischen Zeit, in der von kritischen, unangepassten und mutigen Menschen wichtige und wegweisendeImpulse für einen gesellschaftlichen Aufbruch ausgingen. Dazugehörte auch, die gewohnten und bis dahin wenig hinterfragtenGleise des kommerziellen Kinobetriebs zu verlassen und ein »anderes« Kino zu etablieren.Es gab – keine Frage – erhebliche Widerstände, die Initiatoren wurden angefeindet, undnatürlich auch ideologische Kämpfe ausfochten.Inzwischen hat das Kommunalkino und mit ihm das Kino 46 seinen Platz behauptet undbereichert das kulturelle Leben in unserer Stadt nicht nur mit Filmen jenseits des Massengeschmacks, sondern auch mit vielfältigen anderen spannenden Aktivitäten. Das Kommunalkino versteht sich als ein Ort der Begegnung und Auseinandersetzung, hier sucht mandie Kooperation mit anderen Kultureinrichtungen, wagt Experimente und vergibt sogareinen inzwischen renommierten Filmpreis: Alle Achtung! Diese Auszeichnung ist ganz gewiss ein kultureller Höhepunkt in unserer Stadt, der – verbunden mit dem internationalenBremer Symposium zum Film – große internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht.Ein Stück Bremen-Werbung vom Feinsten!Zum Jubiläum erwartet uns ein wunderbares Programm. Ganz besonders freue ich michschon auf den 7. Mai, wenn noch einmal der einzige wirkliche Bremen-Klassiker »Ich binein Elefant, Madame« am Originalschauplatz, gewissermaßen zu Rolands Füßen, gezeigtwird. Ein Film, der mich als ehemaligen Schüler des Alten Gymnasiums persönlich berührtund der an ein wichtiges, turbulentes Kapitel bremischer Zeitgeschichte erinnert. Ein einzigartiger Kultfilm, den ich mir bereits 1995 vom Kino 46 zum Geburtstag gewünscht hatte.Toll, dass die Bremerinnen und Bremer jetzt noch einmal auf dem Marktplatz die Gelegenheit haben werden, mit diesem Werk von Peter Zadek in alten Zeiten zu schwelgen.Gern nutze ich an dieser Stelle die Gelegenheit, mich bei allen ganz herzlich zu bedanken, die hinter diesem aktiven und in vielerlei Hinsicht beispielgebenden Verein stehenund ihn mit persönlichem Engagement tragen.Zum 30. Geburtstag wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg und uns allen, die das Kommunalkino schätzen und nicht missen möchten, noch viele anregende, bereichernde undunvergessliche Erlebnisse im Kinosessel!Filmkunst oder Kintopp? Das ist eine der Kardinalsfragen des Kinos. Die spektakulären, kommerziellenStudioproduktionen füllen die Kassen, während dieambitionierten, schwierigen Werke sich auf demMarkt nicht rechnen und deswegen kaum gezeigtwerden. Die Filmkunst muss deshalb gefördertwerden wie Theater, Oper und die bildenden Künste.Aber weil der Film dieses seltsame Zwitterwesenmit den Muskeln von Rambo, den Beinen derDietrich und dem Kopf von Citizen Kane ist, hat erviel größerer Schwierigkeiten damit, in den Kulturetats der Städte berücksichtigt zu werden.Bei der Gründung des Bremer Kommunalkinosfuhren Politiker und Presse dann auch schwereGeschütze auf, denn es wurde von den »linksorientierten Gefolgsleuten« des Geschäftsführersvom »Cinema Ostertor« Gerd W. Settje ins Lebengerufen. Vor »ideologischem Missionarskino«warnte die sozialdemokratische »Bürgerzeitung«,die diesem »Forum zur Selbstbefriedigung politischGleichgesinnter« einen schnellen Tod prophezeite,weil »seine Programmmacher den wichtigsten allerBeteiligten falsch einschätzten: den Mann von derStraße«. Tatsächlich hatten die Gründungsmitgliederdamals einen streng progressiven Anspruch, undin der ersten Vorstellung des »K.K. Bremen E.V.«lief am 7. Mai 1974 der programmatische Film»Kuhle Wampe« von Bert Brecht und Slatan Dudow.Im ersten Monatsprogramm mit den Abspielstätten »Cinema«, »Atlantis« und den »MühlenbergLichtspielen« in Lesum gab es auch sonst eherfortschrittlich karge Kost mit revolutionären Werkenaus Lateinamerika, Filmen über die Arbeitswelt,etwas Herzog und Bunuel und fürs Vergnügen gerademal eine Komödie von Jacques Tati. Im nächstenJahr wetterte so auch immer noch der AbgeordneteWolfgang Maas von der CDU darüber, dass hier »ineinem offenbar chaotisch-maoistischen Sinne zurGesellschafts- und Systemveränderung beigetragenwerden« sollte. Das Kommunalkino hat diese wilden Anfangstage überlebt und nach einigen Jahrenwaren dann auch die Zeiten der Arbeiterfilme undUmweltwochen vorbei.Die Basis und Hauptabspielstätte des Vereinsblieb bis zum Umzug ins Medienzentrum Walle1993 das Cinema im Ostertor, aber dort konnte dasProgramm immer nur zu den ungünstigen Zeitenzwischen 18.00 und 20.00 gezeigt werden, denn zurPrime Time ab 20.30 Uhr wollte das Kino natürlichselber mit seinen Filmen Kasse machen. Der Umzugnach Walle änderte fast alles.Wilfried Hippen in »Foyer« anlässlich des20. Geburtstags im November 1994,
Film ab Am 7. Mai 1974 um 18.oo Uhr eröffnete imCinema Ostertor ein kommunistischer Arbeiterfilm das Programm des Kommunalkinos:»Forum zur Selbstbefriedigung politischGleichgesinnter«, »Kommunales Kino spieltfür jedermann«, »Bremen hat wieder einModell« - das Medienecho war geteilt. EinStreit um die Subventionierung entbrannte.
Propaganda-FilmFilme »Zur Situation der Frau«, »Aus der Arbeitswelt«, »Aus der Psychiatrie« oder»Aus der dritten Welt«: In seiner Frühzeit erfüllte der Verein seinen satzungsgemäßenAuftrag, mit thematisch ausgerichteten Reihen den »gesellschaftspolitisch- und kulturpolitisch bedeutsamen Film zu fördern«. In den 80er Jahren professionalisierte sichdas Kommunalkino, die Programme wurden publikumsorientierter. Ohne eine eigeneSpielstätte musste das Kommunalkino ständig »fremdgehen«.
HeimatfilmNach fast 20 Jahren schafft sich das Kommunalkino1993 im Medienzentrum Bremen ein Zuhause – das»Kino 46«. Endlich ein Vollzeitprogramm: 600 Langfilme in über 850 Vorstellungen pro Jahr, Vorträgeund Live-Musik, jährlich wiederkehrende Festivals.Die Kompetenz des »Kino 46« ist gefragt in BremensKulturlandschaft – 80 Kooperationspartner zeugendavon. Die beiden »Schwarze Serie«-Stars desWandbildes sollen die Zuschauer nach Walle locken,doch für viele Bremer bleibt es ein beschwerlicherWeg abseits der Kulturroute.Arbeitnehmerkammer Bremen Aristoteles Institut Arsenal Kino Berlin Blaumeier Atelier Bremen – Land der vielenKulturen Bremen Logistics Group (BLG) Bremer Filmkunsttheater Bremer Informationszentrum für Menschenrechteund Entwicklung Bremer Literaturkontor Bremer Theater Brodelpott e.V. Bundeszentrale für politische BildungBundesverband kommunale Filmarbeit Canadian Embassy Berlin Cara e.V. CSD Oldenburg Culture Vultures DeutschPolnische Gesellschaft Donath Verlag econtur/Bremen European Media Art Festival Filmbüro Bremen e.V. FilmmuseumMünchen Focke Museum Forum Kirche Funkhaus Europa Generalkonsulat der Republik Polen Hamburg GerhardMarcks-Haus Glocke Veranstaltungs GmbH Gruppe »film/psychoanalyse/kritik« Haus am Walde Hochschule fürKünste / Atelier für Zeitmedien / Profile Intermedia Holland Film Institut für Kino und Filmkultur Köln InstitutFrançais de Brême Instituto Çervantes Internationaler Medienkunstpreis Kinemathek Karlsruhe KulturbahnhofVegesack Kunsthalle Bremen Kunst- und Kultur-Stiftung der Sparkasse Bremen Kurzfilmagentur Hamburg LagerhausSchildstraße Landesinstitut für Schulpraxis Landesverband der Buchhändler Landeszentrale für Politische BildungLesbisch-Schwule Filmtage Hamburg makemedia Studios Medienzentrum Bremen Mix VeranstaltungskalenderNeues Museum Weserburg nordmedia Fonds GmbH in Bremen und Niedersachsen Nordwestradio queerfilm Initiativequeerscope Polnisches Kulturzentrum Bremen Projekt Target Radio Bremen Rudolf-Alexander-Schröder-StiftungSelbstbestimmt Leben e.V. shakespeare company bremen Signes de Nuit Festival Paris Sommeruniversität BremenSpielLandschaftStadt e.V. Stadtbibliothek Bremen Städtische Galerie Buntentor Stand Up SWR Fernsehen thealitTerres de Femmes Bremen Übersee Museum Bremen Universität Bremen / Fachbereich 8 und 9 Universität Oldenburg / Fachbereich 2 Verein Ökostadt Volkshochschule Bremen WieDeo Wilhelm Wagenfeld Stiftung ZKM Karlsruhe
Laterna MagicaScharfes Bild und bequeme Sitze sindselbstverständlich – doch das »Kino 46« istmehr als ein Kino. Es bietet Ausstellungenund Performances, Konzerte, Lesungenund Kinderspielaktionen, die Präsentationkinematographischer Apparate der Frühzeit,Experimentalfilmprogramme im Museumund Open-Air-Vorführungen im Biergarten.Comedian HarmonistsAction-FilmOpen Air Kino
Ob Shooting Star der Medienkunst oder Heldendes Erzählkinos: ins »Kino 46« kommen sie auchgerne leibhaftig. SchauspielerInnen erzählen,RegisseurInnen erklären und FilmhistorikerInnenerläutern – persönliche Begegnungen bereicherndas Filmerleben.Dominique HorwitzAlain Robbe-GrilletMoritz BleibtreuGabriela Maria SchmeideDieter KosslikAlexander KlugeHorst BuchholzAlfred HrdlickaIrm HerrmannJoachim KrólBjörn MelhusChristoph SchlingensiefStefan DrößlerDiego LascanoDokumentar-FilmKein Versehen:Hrdlicka kann auchseitenverkehrtzeichnen und schreiben.
Karl-Heinz Schmid: Gorbatschow ist wohl der berühmteste Mensch, der jemals bei uns war.Bei seinem Besuch hatte ich einige Sekunden lang wirkliche Angst, und das passiert auch selten im Kinogeschäft. Ich bin mit Herrn Gorbatschow vom Maritim Hotel ins Kongresszentrumspaziert, in dem die Veranstaltung stattfand. Plötzlich kam eine Frau mit einem Blumenstraußauf uns zu, und ich bin sofort zusammengezuckt, weil ich dachte, sie würde gleich ein Messerziehen, denn das war kurz nach dem Angriff auf Lafontaine. Und ich habe mich tatsächlich inden paar Augenblicken gefragt, ob ich mich dazwischen stürzen oder besser weglaufen sollte.Aber bevor ich mich entscheiden konnte, war schon einer der Bodyguards bei ihr, und alleswar dann doch ganz harmlos.Christine Rüffert: 1989 feierten wir das fünfzehnjährige Bestehen des Kommunalkinos mit den »Tagen des unabhängigenFilms «, und weil wir da etwas wirklich Spektakuläres machen wollten, haben wir zwei Schiffe gemietet, die je in Bremenund Bremerhaven losfuhren, und sich in der Mitte auf der Weser treffen sollten. Eins davon war eine Autofähre, auf der wireine große Leinwand aufgebaut hatten, um dort den legendären Stummfilmklassiker »Zorro« mit Douglas Fairbanks in derTitelrolle zu zeigen. Die Musik dazu sollte die Bremer Punkband »Die Schlacht« spielen – ein sehr gewagtes Unternehmenalso. Mit an Bord und in bester Stimmung waren u. a. geladene Gäste in Schlips und Kragen. Aber mitten in der Vorstellungprasselte plötzlich aus heiterem Himmel ein riesiges Gewitter auf uns nieder. Wassermassen, wieich sie noch nie gesehen haben, fluteten die Autofähre und es gab keinen Ort, sich unterzustellen,außer das kleine Kabinenhäuschen des Kapitäns, das dann sofort gedrängt voll mit den Ehrengästendes Festivals war, die dort kaum atmen konnten. Das normale Publikum musste triefend nass aufdem Ladedeck der Fähre ausharren, bis wir als Nothafen den Farger Bunker anliefen und von dortam frühen Morgen mit Bussen völlig durchgefroren wieder zurück nach Bremen gefahren wurden.Bei dieser Aktion sind leider auch die Verstärker der Band den Bach runter gegangen, aber es wurdenoch lange in Bremen von dieser »Schlacht auf der Weser« geredet. . Diesen Titel hatten wir nämlichdurchaus prophetisch der Veranstaltung gegebenKarl-Heinz Schmid: Wir haben ein kleines Buster Keaton Filmfestival gemacht und dort auch »Seven Chances« gezeigt, und ichwollte, weil ich den Film sehr mag, gerne eine kleine Einführung dazu geben. Also habe ich mich auf die Literatur gestürzt, micheingelesen und versucht, eine gründliche inhaltlich Vorbereitung zu machen, was mir wohl auch gelungen ist. Doch nachdem ichvielleicht zehn Minuten auf das zahlreich erschienene Publikum eingeredet hatte, wies mich ein Zuhörer darauf hin, dass dieseine sehr schöne Einführung in den Buster Keaton Film »The Three Ages« sei, die in diesem Rahmen aber nicht so ganz passenwürde. Da sind mir die drei Zeitalter und die sieben Chancen völlig durcheinandergekommen.Christine Rüffert: Bei einer unserer Zusammenarbeiten mit der shakespeare company zeigten wir auch die Stummfilmadaptionvom Hamlet, die ja sehr seltsam ist, weil in ihr Asta Nielsen einen weiblichen Hamlet spielt. Und wir hatten die ehemaligeDomorganistin Käthe van Tricht dazu gewinnen können, diesen Film live auf dem Klavier zu begleiten.Was wir nicht wussten, war, dass es ihr Jugendtraum war, auf dem Klavier Filme zu begleiten. Sie hatte dies als junges Mädchen mal eine Zeitlang gemacht, war dann aber pflichtbewusst ihrer Karriereals Domorganistin nachgegangen. Es war ein sehr bewegender Moment, als die damals 83jährige aufder Bühne des voll besetzten Kinos strahlend dieses Bekenntnis ablegte.Christine Rüffert: Wenn man Experimentalfilmprogramme zeigt, wird man gelegentlich selber überrascht. In der Weserburg hatten wir über zehn Jahre immerwieder Gäste eingeladen, Filmprofessoren oder Regisseure, die ihre Werke dortselber vorstellten. Tony Hill, Filmemacher und Dozent am Derbyshire- Collegein England, ist berühmt dafür, dass er selbstentworfene Filmapparaturen baut.Womit ich aber nicht gerechnet hatte, war, dass seine erste Filmvorführung beiuns ohne Film stattfand. Er löschte das Licht, holte eine kleine Glühbirne heraussowie einen ausgefransten Weidenkorb, begann damit, Muster an die Wand zuprojizieren und über die Ursprünge des Kinos zu sprechen. Dann schaltete ereinen Kassettenrekorder ein, hantierte vor der Lichtquelle mit Draht und kleinenGlasstückchen und es war einer der bezaubernsten und anrührendsten Momente,den ich je bei einer »Film« performance erlebt hatte.Alfred Tews: Wir waren bei unserm Filmfest 1995 die ersten, die eine Werkschau mit Filmen von GötzGeorge veranstalteten und ihn damit jenseits seiner Rolle als Schimanski als Schauspieler ehrten. Erkonnte auch selber kommen, weil er gerade in Hamburg »Der Totmacher « drehte, mit dem er dannein Vierteljahr später in Venedig den Goldenen Löwen als bester Schauspieler gewann. Abends stellteer sehr freundlich einen Science- Fiction- Film vor, in dem er die Hauptrolle spielte, von dem mandann aber nie wieder etwas gehört hat. Weil sein Drehplan so eng war, musste er unbedingt noch inder gleichen Nacht wieder zurück nach Hamburg gefahren werden, und dies tat ein Mitorganisatordes Filmfestes, der einen sehr schicken, aber auch schon etwas betagten Jaguar sein eigen nannte. Dermachte dann auch prompt drei Kilometer vom Ziel schlapp. Doch Götz George, stark wie er nun mal ist,schob den Jaguar dann bis zu seinem Hotel.Christine Rüffert: Im letzten Jahr hatten wir für das queerfilmfestival die Regisseurin Sara Millman aus denUSA eingeladen. Sie bestand darauf, ihre Schauspielerin Clody Cates mitzubringen. Da wir für zwei keinen Etathatten, verabredeten wir, die beiden mit dem Hamburger Festival gemeinsam einzuladen. Daraufhin meldetesich das Berliner Festival, ob sie nicht auch noch berücksichtigt werden könnten. Ich haben also ein Billigflugticket besorgt, ausgestellt für die Route von Los Angeles nach Berlin und von Hamburg zurück nach Los Angeles.Daraufhin sagte mir Clody Cates, sie müsse hinterher nach Washington zu einem Festival, also habe ich diesesBilligticket mit sehr viel Aufwand umgetauscht in ein Ticket nach Washington. Daraufhin stellt sich heraus, dassClody Cates nur ihr Künstlername ist und sie eigentlich Claudie Chaugnon heißt und daher dieses Ticket gar nichtfür sich in Anspruch nehmen kann, weil es auf den falschen Namen ausgestellt ist und die Lufthansa sich weigert, elektronische Tickets zu ändern. Auf meinem Vorschlag, ihren Künstlernamen doch im Ausweis eintragen zulassen, stellt sich heraus, dass sie keine US- Bürgerin sondern Kanadierin ist, aber dazu später. Frau Cates wirdnun tätig in New York und ich bearbeite das Reisebüro in Deutschland, dieses schaltet die Zentrale der Lufthansain Frankfurt ein, wir bitten den Kultursenat um ein offizielles ein Schreiben, das wir der Lufthansazentralezustellen und erfahren schließlich, dass es gelungen ist, tatsächlich ein neues Ticket auszustellen, ohne dabei dieGebühren zu erhöhen. In diesem Moment erfahren wir von Frau Cates, dass ihre Aufenthaltsgenehmigung fürdie USA am Tage ihrer Ausreise erlischt und sie womöglich gar nicht mehr in die USA einreisen kann. Frau Catesgelingt es dann doch, eine Verlängerung ihrer Aufenthaltsgenehmigung für die USA zu erwirken, aber leider bekommt der Jurist die Papiere nicht rechtzeitig fertig und lässt sie mit dem Kurier fed ex nach Deutschland schikken, wo sie sich ja während der Festivals aufhält. Leider aber nur am Wochenende und leider auch nicht in derNähe einer Botschaft. Sodass ihre erste Tat, als sie dann tatsächlich hier auftaucht darin besteht, zu versuchen,über fed ex in New York zu erwirken, das man diese Sendung am Flughafen Frankfurt, von dem sie abreisen will,an sie zustellt. Ich habe nie von ihr gehört, wie dies gelungen ist, aber sie ist wieder in Los Angeles angekommen.Abenteuer-Film»Andere filme anders zeigen« erfordert offen zu sein für Unvorhersehbares, machtanfällig für Pannen, liefert aber auch überraschend bewegende Momente. Das»Kino 46« steckt voller Geschichten – Geschichten, die das Leben schrieb und dienie das Licht einer Leinwand erblicken werden.
Carmen Peña Ardid Frank ArnoldAlfons Arns David Bathrick VicenteJ. Benet Nicole Brenez ElisabethBronfen Elisabeth Büttner RobinCurtisGustavDeutschStefanDrößler Richard Dyer ThomasElsaesser Gian Luca FarinelliHarun Farocki Rolf Giesen JosepLluís Fecé Gómez Norbert GrobKnut Hickethier Kay HoffmannSabine Horst Peter W. JansenJaninaJentzDietmarKamperHermann Kappelhoff Willi KarowUrsula von Keitz Thomas KoebnerHelmut Korte Klaus KreimeierDietrich Kuhlbrodt Heike KühnMariam Lau Sabine Lenk ClaudiaLenssen Stephen Lowry NicolaMazzanti Laura Mulvey JoachimPaechEnnoPatalasWinfriedPauleit Ingo Petzke Karl PrümmLeonardoQuaresimaAlainRobbe-Grillet Rainer Rother IrmbertSchenk Hans-Joachim Schlegel JörgSchweinitz Georg Seeßlen PierreSorlin Jens Thiele Maureen TurimGinette Vincendeau Karsten VisariusGuntram Vogt Eva Maria WarthSusanne Weingarten Hans J. WulffThomas Schäffer (nordmedia FondsGmbh Bremen und Niedersachsen)Wissenschafts-FilmDie ersten hundert Jahre sind immer die schwersten.Hundert Jahre (mindestens) auch für Euch. (GeorgSeeßlen) »Die Zukunft des Kinos« sieht im Zeitalterder Digitalisierung gar nicht so schlecht aus, wennes sich auf die eigenen Qualitäten besinnt. Dazugehört ein Ereignis wie das Symposium zum 100jährigen Jubiläum des Films, das es geschafft hat,die Geschichte des Kinos in spannenden Filmen undinteressanten Vorträgen zu feiern. (Kai Hoffmann)Kinotheater-Kritik, Kino-Theaterkritik , Kino-TheaterKritik, Kinotheaterkritik. und 7mal soviel Zuhörerwie vor einer Woche in Wien. Kompliment, Bremen!(Helmut Diederichs) Zwischen Traum und Utopie zwischen Qual und Euphorie, zwischen Erwartung undAgonie sitzt ganz zufrieden die Cinephilie. (ThomasElsaesser) . und endete vermutlich damit, mich beiKino46 Co dafür zu bedanken, dass sie eine Atmosphäre boten, die auch das Kontroverse einbezog insanregende weiterwirkende Gesamtbild. (Willi Karow) Wenn Mainstream und Autorenkino, Publikumund Kritik zu versöhnen sind, dann hier im Kino 46.Herzlichen Dank für ein ungeheuer anregendes Tagungs-Wochenende. (Sabine Horst) The Symposiumwas very interesting but the best of it was their wonderful, friendly hospitality.derfulhospitality (Pierre Sorlin) Eine sehrseintensive, »erlebnisreiche« Tagung an einem Ort,O1995wirdderFilm100Jahrealt.Das»Kino46« und dieder das Prädikat »Erlebnisort Kino« wohl eburtstageinverdient: »Kino 46« brachte nicht nur Reden, sondesondernbislangüberraschtenoch nichtgesehenediskutierenFilme, die überraschten.Symposium.Seitdemjedes Jahr Filmwissen(Knut Hickethier) Die wunderschöne Atmosphäre unduschaftlerauf hohemNiveaumitgroßer ZuschaudieMomeKinoleidenschaft,die manhier inundjedemMomentspürt,das alles ist übersehr bewegend.»Kino 46«oderist die ZukunfterbeteiligungStarkult,DasFilmkritikfür mich ein Ort, wo in ganz seltener Weise etwasdesKinos.DasSymposiumwieauchdiezusammenkommt: die Freundlichkeit, ja Herzlichkeitvon den Veranderdas Nachdenken.»Macher«und die Reflexion, Bücherstalternherausgegebenenerfreuen sich inzwi(Karl Prümm) Als Wiederholungstäter in en Kino und vor diesem tollen Publikum bleibe ich gerne bei der Reprise. (Peter W. Jansen) I wasjealous when Ginette Vincendeau told me how wondeful the confrence and Bremen was. Now I know Iwas right to be jealous – they are wonderful. A lovelyplace to visit and a really great atmosphere at theconference where you meet all sorts of people andcome away with much to think about. (Richard Dyer)I can only hope that events such as this that combinethe WHOLE film with an academic paper become thenorm. (Robin Curtis) Ein Ort, an dem man sich wunderbar auf Filme und Gespräche, auf Gefühle undArgumente einlassen kann. (Jens Thiele) Con todomi cariño , en recuerdo de una estancia memorableen Bremen rodeando de personas entrañables y queayudan a vivir mejor. Pero ¿podria alguien entendermi lengua? (Carmen Peña Ardid) Zeit im Film ist Zeitim Kino: und Eures ist wunderbar. (Jörg Schweinitz) Ithas been my enormous pleasure to come to Bremen,to give a talk, to meet new friends and colleagues atthis most splendid of Kino(s). What joy to find sharedaffinities with kindred spirits – a flight for the spirit!May a thousand thousand images bloom and flashback across your screens forever. (Maureen Turim)Ich fand hier eine schöne Energie, die aufs Kino zielt.(Harun Farocki) Ein perfekter Rahmen: gutes Kino,einwandfreie Projektion, interessiertes Publikum.(Stefan Drößler) Je ne m’attendais pas à trouver Brê-
Stars des europäischen Kinos in Bremen, Leinwand-Glamour im Rathaus,ein Hauch von Hollywood weht über die Weser. 1999 vom »Kino 46« insLeben gerufen, vergibt die Kunst- und Kultur-Stiftung der SparkasseBremen alljährlich den »Bremer Filmpreis«. Ausgezeichnet werdenSchauspielerInnen, RegisseurInnen, AutorInnen, MusikerInnen, ProduzentInnen für langjährigen Verdienste um den europäischen Film.Der Preis selber ist Konzept: eine »Tüte«, die jedes Jahr von einer BremerKünstlerin bzw. einem Bremer Künstler bezogen auf den jeweiligenPreisträger/die Preisträgerin gefüllt wird.2002 Marcel Ophuls1999 Bruno Ganz2003 Karl Baumgartner2001 Tilda Swinton2004 Kati OutinenAutoren-Film2000 Agnes Varda
Manfred FlußFinanzsenator (1994)Bringfriede KahrsKultursenatorin (1998)Hildegard KoinekeMedienreferentin der KulturbehördeBernd SchulteKultursenator (1994)Familien-FilmDas Kommunalkino hat viele SenatorInnen kommen und gehen sehen. Mitmanchen gab es Gründe zum Feiern.Zum Beispiel im Jahre 2000, als das»Kino 46« den neuen Bundespreisfür das beste Programm aller deutschen Großstadt-Kommunalkinoserhielt. Oder zum 20. Geburtstag desKommunalkinos, als die Pollkläsenersauf ihren Gläsern eine Filmmelodieerklingen ließen und der KarikaturistTIL Mette ein schönes Filmrätsel alsGeschenk schickte. (Wissen Sie dieLösung?) Aber auch das Kino machteGeschenke, z.B. bekam der Bürgermeister zu seinem Geburtstag seinenLieblingsfilm.
Prof. Hartmut StechowKino 46 – mehr als ein Kino»Cineum« - das Edutainmentcenter für bewegte Bilder – eine Ideedes »Kino 46« für Bremen. Neue Heimat im »Medienquartier«? DasKommunalkino ist ein Kino für die Stadt, es sollte auch ein Kino imHerzen der Stadt sein. Ständig. Und nicht nur einmal im Jahr aufdem Marktplatz.Kontext statt PopcornDas Kommunalkino präsentierte sein Projekt CINEUM: ein Erlebnis-Museum für Film und Medien Karl-Heinz Schmid, Christine Rüffert und AlfredTews vom Bremer Kommunalkino basteln schonseit einiger Zeit am Konzept eines neuen Film- undMedienzentrums herum. Als sie mit ihren Plänen imFrühjahr 2000 zum ersten Mal an die Öffentlichkeitgingen, schien die Idee von einem Gebäude, indem Kinosäle, Museum, Kinemathek und Mediathek vereintsein würden, gelinde gesagt utopisch.Inzwischen wurden diese Visionen zu einembeeindruckenden und gut durchdachten Konzeptentwickelt, und das merkt man nicht nur am neuen,viel eleganteren Namen »Cineum«. Der Architekt Hartmut Stechow entwarf ein sehrfließend organisch wirkendes Gebäude, das in derpotthässlichen Faulenstraße ein sensationeller»Eyecatcher« wäre. Es wäre ein wirklich filmischesFilmhaus, denn eine schimmernde , transparenteFolienverkleidung, die auch für Projektionen nachaußen genutzt werden könnte, ist geplant und wärenach Aussage des Architekten längst nicht so teuerwie sie aussieht. Die Planer sehen ihr Projekt als »Angebot an dieStadt«. Unbestritten ist, dass der Umzug von RadioBremen nicht reichen wird, um das Faulenquartierzum lebendigen Medienzentrum zu machen. Das»Cineum« würde ideal passen, und das Kommunalkino hat einen guten ersten Schritt zu seinerVerwirklichung getan.aus: Wilfried Hippen in der taz vom 29. August 2002aus: Baustelle Bewerbung,Projekt Kulturhauptstadt (2003)aus: Machbarkeitsstudie BIA (2003)KontaktKino 46/Kommunalkino BremenWaller Heerstr. 46, 28217 BremenTel. 0421/387 67 31 Fax 0421/387 67 34www.kino46.de Mail [email protected]ßenbahn Linie 2 und 10 (Haltstelle Gustavstraße)Kostenlose Parkplätze in der Tiefgarage und vor dem MedienzentrumBehindertenfreundlich mit Fahrstuhl, WC und ebenerdigem Zugang zum Kino.MitarbeiterKlaus Hartmann 0421-387 67-30 Christine Rüffert 387 67-36Silvia Schierenbeck 387 67-35 Karl Heinz Schmid 387 67-30 Alfred Tews 38 767-32Kino 46 – Mitglied werden lohnt sichWollen Sie die filmkulturelle Arbeit des kommunalen Kinos unterstützen und zugleichein paar Vorteile nutzen? Mehr Informationen darüber an der Kinokasse, über dasInternet www.kino46.de oder unter 387 67-31.Kino 46 – Schulvorstellungen Kinomiete Sponsoring165 Plätze, hervorragende technische Ausstattung, Video- und DVD-Screening,Seminarräume und angeschlossene Gastronomie.Kontakt: Tel. 0421/3876731, [email protected] im »Bundesverband kommunale Filmarbeit« (www.kommunale-kinos.de)Ausgezeichnet im Jahr 2000 mit dem Kinopreis des Kinemathekverbundes Deutschland inder Kategorie 1 (Städte über 500.000 Einwohnern) und mit den Preisen der Nordmedia fürein herausragendes Jahreprogramm 2000, 2001 und 2002.Danke!Ein herzliches Danke an Publikum und Mitglieder, Vorführer und Mitarbeiter, Graphikerund Drucker, Freunde und Förderer, Kooperanten und Sponsoren, ImpressumHrsg.: Kino 46Redaktionelle Betreuung: Wilfried HippenGestaltung: Eckhard MöllerDruck: Asco Sturm DruckBremen Mai 2004
Kino 46 Kommunalkino BremenWaller Heerstraße 4628217 BremenTel 0421/387 67-30Fax 0421/387 [email protected]
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