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Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“, Impulsvortrag am 6. Mai 2019, Motivationsfaktoren füreine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht, Sachverständige Angela KenneckeMotivationsfaktoren für eine erfolgreiche berufliche Aus- undDeutscher BundestagWeiterbildung aus ArbeitnehmendensichtAusarbeitung: Angela KenneckeEnquete-KommissionBerufliche Bildung in derdigitalen ArbeitsweltKommissionsdrucksache19(28)43zu TOP 1, 10. Sitzung, 06.05.191. VORGEHEN:02.05.2019Die Motivationsfaktoren für die Ausbildung und für die Weiterbildung sind unterschiedlich undwerden deshalb getrennt betrachtet. Sowohl für die Ausbildung, als auch für dieWeiterbildung bedarf es sowohl einer Betrachtung aus Sicht der Unternehmen, als auch ausSicht der Beschäftigten. Dabei stehen die Beschäftigten (Auszubildende und Fachkräfte) imFokus der folgenden Ausführungen. Als Vertreterin der Arbeitnehmerseite (Betriebsrätin) istdies der zugrundeliegende Erfahrungshintergrund.Die Ausarbeitung ist folgendermaßen aufgebaut:1. Rahmenbedingungen für Ausbildung bzw. Weiterbildung2. Blockaden und Hemmnisse3. Motivationsfaktoren4. Fazit und Handlungsempfehlungen.QuellenMeine Erfahrungen und Informationen aus der täglichen Arbeit in meinen internen undexternen Netzwerken. Sowie der Ausbildungsreport des DGB, der Berufsbildungsbericht desBMBF und die Ausbildungsumfrage des DIHK in der jeweils aktuellen Version. Sowie dieweiteren nachstehend genannten Quellen.- Ausbildungsreport des DGB 2018: https://www.dgb.de/themen/ co fc045b2aac4c-11e8-84bd-52540088cada abgerufen am 30.4.2019- Berufsbildungsbericht des BMBF:https://www.bmbf.de/upload filestore/pub/Berufsbildungsbericht 2019.pdf abgerufenam 30.4.2019- Ausbildungsumfrage des DIHK ildungsumfrage2018.pdf/at download/file?mdate 1531897730046 abgerufen am 30.4.2019-Sirikit Krone, Cornelius Patscha, Monique Ratermann-Busse, Franziska Turber:Zukunftsperspektiven im tertiären Bereich der beruflichen Bildung 2040, erschienenim Februar 2019 in der Reihe: Aktuelle Forschungsberichte des Instituts Arbeit undQualifikation, Download unter: 902.pdf, abgerufen am 29.04.2019-Amy Caddy: Dein Körper spricht für Dich (Von innen wirken, überzeugen,ausstrahlen), Deutsche Erstausgabe April 2006, Wilhelm Goldmann, München-Zusammenhang zwischen Vertrauen in die eigene Weiterbildungsfähigkeit undUnterstützung durch die Vorgesetzten der Jacobs Universität Bremen zum LifelongLearning and Institutional Development 2010 lication/download/6564, Seite 4abgerufen am 30.4.20191

Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“, Impulsvortrag am 6. Mai 2019, Motivationsfaktoren füreine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht, Sachverständige Angela Kennecke2. AUSBILDUNG2.1RAHMENBEDINGUNGENGenerell führen Defizite bei den Rahmenbedingungen zu Ausbildungsabbrüchen. Diegrößten und für die Motivation bedeutendsten Unterschiede zeigten sich bei den folgendenRahmenbedingungen: Arbeitszeiten, Überstunden, Schichtarbeit Qualität der Ausbildung Ausbildungsvergütung Ausbildungsmittel und Fahrtkosten Anrechnung der Berufsschulzeiten2.2BLOCKADEN UND HEMMNISSEAus den Erkenntnissen im DGB-Ausbildungsreport und den Erfahrungen der DBG-Jugendwurden folgende Gründe häufig genannt, die zur Ablehnung eines Ausbildungsberufs oderAusbildungsbetriebes führten: Arbeitszeiten, Überstunden, Schichtarbeit Fehlende Information/ Kenntnisse Ansehen und Verdienstmöglichkeiten eines Berufs Reputation des Arbeitgebers „Studium ist wertvoller und „verwertbarer“ als eine Ausbildung“ (für Karriere) Umzug/ OrtswechselErgänzende Gründe von Abiturienten, ein Studium einer Ausbildung vorzuziehen, waren: Wozu habe ich sonst mein Abi gemacht? Aus dem DQR heraus ist eine Berufsausbildung für Gymnasiasten eher Rück- alsFortschritt. Mit dem Studium hat man mehr Möglichkeiten.Ist das duale Studium hier eine Lösung?Dual Studierende empfinden je nach Rahmenbedingungen Leistungsdruck, hoheArbeitsbelastung, sowie die Ungleichbehandlung in Bezug auf die Vergütung und dievertragliche Absicherung.Das Duale Studium gehört zu den am stärksten wachsenden Bereichen im Angebot derdeutschen Hochschulen. Die Folge ist leider aber auch eine unüberschaubare Anzahl vonStudiengängen. Insbesondere bei privaten Hochschulen sind „nicht studierbare“ Curricula zufinden, unrealistische Anforderungen sind die Folge.Unter dem Label 'Duales Studium' firmieren vielfach Angebote, in denen es keine vernünftigeVerzahnung von Hochschulen und Betrieb, von Theorie und Praxis gibt. Deshalb ist einemögliche Stoßrichtung, den Begriff 'dual' zu schützen. Es dürfen sich nur solcheStudienformate dual nennen, in denen akademische und berufliche Bildung auch wirklichintegriert wird. Die tatsächliche Entwicklung ist davon noch weit entfernt.Notwendig ist eine eindeutige Definition des Studienformats. Bund und Länder müssenMindeststandards für die Verzahnung der Lernorte und die Breite und Tiefe derQualifikationen formulieren.2

Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“, Impulsvortrag am 6. Mai 2019, Motivationsfaktoren füreine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht, Sachverständige Angela KenneckeDie Studiengänge dürfen nicht zu sehr auf die Bedürfnisse der Einzelbetriebe zugeschnittensein. Die hohe Arbeitsbelastung der Studierenden muss reduziert werden.Es werden klare Standards für die vertragliche Absicherung und Vergütung der Studierendengebraucht.Außerdem ist es wichtig, die Praxisphasen des praxisintegrierten Dualen Studiums ebenfallsdurch das BBiG zu regeln.Abiturienten sollten vor dem Studium generell eine mehrmonatige Praxisphase absolvieren(in einem Unternehmen „richtig“ arbeiten, nicht nur reinschnuppern). Das unterstützt dieBerufsorientierung im Vorfeld eines Studiums.2.3MOTIVATIONSFAKTORENAusbildung als Einstieg in das Berufsleben und das lebenslange Lernen Bessere Rahmenbedingungen für Ausbildung in den Betrieben und Kommunen bzw.Bundesländern Sozialkompetenzen im Schulsystem aktiv ausbilden Berufsorientierung (auch in Gymnasien!) generelle Stärkenorientierungo Fokussierung von Praktika (Was ist mein Praktikumsziel/Nutzen?)o Berufliche Schulen stärker in Berufsorientierung (ab Beginn der 9. Klasse)einbindeno Betriebspraktika in Ausbildungsbetrieben für Lehrende derallgemeinbildenden Schulen , um die Berufsorientierung besser unterstützenzu können Wertediskussion „Der Wert von Menschen und Beruf drückt sich nicht im Schulabschluss aus.“ Öffentliche Anerkennung von Ausbildung (Stellenwert muss steigen). Unterstützungspool für schwächere Auszubildende vor und während der Ausbildung(z.B. durch Experten im Ruhestand)Sind Übergangssysteme auch Reparatursysteme für vorgelagerte Schulzeiten?Noch immer ist der Anteil der jungen Menschen, die nach der Schule in so genanntenÜbergangssystemen „landen“, sehr hoch. Wünschenswert wäre, dass sie einenAusbildungsplatz im Dualen System finden. Denn zunehmend werden die Effektivität und dieunklare Funktion von Übergangsmaßnahmen bezweifelt. Die Zahl der 20- bis 34-Jährigenohne Berufsabschluss stieg in 2017 von 2,08 auf 2,12 Millionen in 2018, so der aktuelleBerufsbildungsbericht, das sind 14,2 Prozent. 2014 waren es erst 1,88 Millionen. Diesejungen Menschen tragen ein höheres Risiko von Langzeitarbeitslosigkeit und geringemVerdienst1.Ein differenzierter Blick zeigt, dass Jugendliche in Übergangssystemen insbesondere durchden Erwerb höherer Schulabschlüsse ihre Ausgangssituation signifikant verbessern.Was jedoch rein schulische Berufsausbildungen – dort wo es qualifizierte dualeVerordnungen gibt – betrifft, wäre zu prüfen ob diese wirklich direkt in eine erfolgreicheberufliche Beschäftigung einmünden.1Quelle: auf-der-strasse/, Abruf am 30.04.20193

Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“, Impulsvortrag am 6. Mai 2019, Motivationsfaktoren füreine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht, Sachverständige Angela KenneckeFolgende interessante Korrelationen wurden zwischen den verschiedenen Befragungen undBerichten wahrgenommen: Vergleich: DIHK-Ausbildungsumfrage 2018 und DGB-Ausbildungsreport 2018 undVertragslösungen in BMBF-Berufsbildungsbericht 2019:Branchen mit den meisten nicht besetzten Ausbildungsplätzen haben hohe Deckungmit Berufen, deren Azubis schlechte Ausbildungsqualität und heftigeArbeitszeitverstöße nannten:o GastgewerbeHotelfachleute, Köcheo Verkehr (Transport/Logistik)Fachkräfte für Lagerlogistiko HandelFachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk, Groß- u. Außenhandelskaufleute DIHK-Ausbildungsumfrage 2018:Es werden stärker die mangelnden Sozialkompetenzen als fehlendeMedienkompetenzen beklagt.An dieser Stelle sei verwiesen auf die Kompetenzdefinitionen der oben benannten IAQStudie, Seite 59:Personale Kompetenzen sind vorhanden, wenn man in der Lage ist, reflexiv selbstorganisiertzu handeln, indem man z. B. eigene Motivationen, Begabungen und Leistungsvorsätzeentfaltet. So stellt die personale Kompetenz eine Art Grundkompetenz dar, die erforderlichist, um die anderen in der vorliegenden Studie erhobenen, eher anwendungsbezogenenKompetenzen überhaupt entwickeln zu können. Damit sind personale Kompetenzen als eineArt Grundvoraussetzung zu verstehen, die gegeben sein muss, um fachlich-methodische,sozial-kommunikative und aktivitäts- und umsetzungsorientierte Kompetenzen auszubilden.Das spräche dafür, digitale Medien als individuelles Lernmittel in Schule erst nachAusprägung der Grundkompetenzen – also tendenziell erst ab der 7. Klasse – einzusetzen.3. WEITERBILDUNG3.1UNTERSCHIEDE IN DEN RAHMENBEDINGUNGEN FÜR WEITERBILDUNGFür Weiterbildung gibt es in den Betrieben unterschiedliche Rahmenbedingungen; einerseitsfür die Durchführung und andererseits bezüglich der Einbindung und des Umgangs mitLernen und Entwicklung. In Freizeit – teilweise in der Arbeitszeit – in Arbeitszeit Weiterbildung intern oder extern Vorgegeben – selbstgesteuert Ohne Unterstützung – mit Lernprozessbegleiter (o.ä.) Formal – betrieblich informellJe nachdem wie die Rahmenbedingungen gestaltet werden, kann Lernen als Stress oderBereicherung wahrgenommen werden und es entstehen Frust oder Motivation undWertschätzung.3.2BLOCKADEN UND HEMMNISSEIn der betrieblichen Praxis lässt sich vielfach beobachten, dass einige Beschäftigte gerneund regelmäßig Weiterbildung nachfragen, während andere sich eher davor sträuben.Im Falle einer ablehnenden Haltung gilt es erst einmal, die Gründe dafür aufzuspüren, denndiese könnten jegliche Motivationsanstrengung unwirksam werden lassen. Dazu ein kleiner4

Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“, Impulsvortrag am 6. Mai 2019, Motivationsfaktoren füreine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht, Sachverständige Angela KenneckeVergleich: es hilft wenig ein Fahrzeug zu tunen und mit aller Kraft das Gaspedal zu treten,solange die Bremse angezogen oder blockiert ist.Folgend ein Überblick über häufigste genannte und wahrgenommene Gründe fürmangelndes Lerninteresse und mangelnden Lerntransfer. Schlechte Erfahrungen (z.B. während Schulzeit) führen zu mangelndem Vertrauen indie eigene Selbstlernfähigkeit Haltung der Führungskraft Schulung ist was für Schwächere (Defizit-behaftet) „Keine Zeit“ (Freizeit gehört mir. Kollegen müssen für mich mitarbeiten. Lernzeit fehltmir bei Aufgabenbearbeitung.) Widersprüche von Gelerntem mit Unternehmensregeln Zeitraum zwischen Lernen und Anwendung3.3MOTIVATIONSFAKTORENBei der Sammlung der Motivationsfaktoren wurden sowohl die Gründe für Hemmnisse, sowiebetriebliche Weiterbildung und zentral geregelte Fortbildungen bedacht.Während die folgenden Faktoren stärker dem Individuum zuzuordnen sind, sind im Weiterendie Motivatoren durch bessere Rahmenbedingungen aufgeführt.Alle Aspekte des Lernens (Inhalt, Struktur, Zeitplan, Lehr-/Lernmethoden,Lernunterstützung, Einbindung der Vorerfahrungen und der bereits erworbenenKompetenzen) müssen dem Bedarf und der Situation der Lernenden gerecht werden. Ängste abbauen und Sicherheit gebeno Lernen neu definieren als Aufbau und Erhalt von Fertigkeiten zur beruflichenHandlungsfähigkeito Fokus auf Stärken und Reflektion über bereits erworbene Kompetenzeno dem Individuum angepasste Lernschritte und Transfer in die Praxisunterstützeno Vorbild etablieren („Wenn die/der das geschafft hat, schaffe ich das auch“) Weiterbildung als Thema von Führung„Interesse erhöht Vertrauen in eigene Selbstlernfähigkeit“2 Positive Erfahrungen während und nach der Weiterbildung, Aufklärungo für Lernen gibt es keine Altersgrenzeo Auch ein Lernmuskel sorgt anfangs für „Muskelkater“o Etwaige Widersprüche aufdeckenMotivatoren durch bessere Rahmenbedingungen Lernzeiten inkl. Vor- und Nachbereitung regeln Lernunterstützung, Beratung, Orientierung (z.B. Lerncoach, Lernprozessbegleiter) Lernen als Gemeinschaftserlebnis (z.B. durch einheitliche Zeitfenster zum Lernen imUnternehmen) Positive Erfahrungen während und nach der Weiterbildung durch qualitativhochwertige Bildungsformate Fortbildung sollte bzgl. Kosten dem Studium gleichgestellt werden Mehr Durchlässigkeit und Verzahnung der beruflichen Fortbildung mit derwissenschaftlichen Bildung Bestätigung informell erworbener Kompetenzen (zum Beispiel im Rahmenehrenamtlicher Tätigkeit)2Dazu auch: tion/download/6564,Grafik auf Seite 4, abgerufen am 30.4.20195

Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“, Impulsvortrag am 6. Mai 2019, Motivationsfaktoren füreine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht, Sachverständige Angela Kennecke4. FAZIT UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGENAus den bedeutendsten Motivatoren ergeben sich Handlungsempfehlungen, die sowohl fürAus- als auch für Weiterbildung gelten, und welche die nur für Ausbildung oder Weiterbildunggegeben werden.4.1BILDUNG GENERELLAuch wenn die Ausprägungen der Handlungsempfehlungen sich zwischen denen fürAuszubildende und den für Mitarbeitende unterscheiden, sind die Grundbedarfevergleichbar. Sozialkompetenzen Lernen braucht qualifizierte Unterstützung:o qualifizierte Lernbegleiter für Aus- und auch Weiterbildungo als Thema von FührungSicherheit geben und Erfolge sichtbar machen Die Sozialkompetenzen gewinnen durch die voranschreitende Digitalisierung immer mehr anBedeutung: sowohl durch die vermehrte Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams, dieGlobalisierung der Märkte, als auch durch die Tatsache, dass diese Kompetenzen undFähigkeiten eine Domäne der Menschen sind.Sozialkompetenzen sind im Schulsystem aktiv auszubilden und in die betrieblicheWeiterbildung zu integrieren.Insbesondere wenn Ausbilder in der Rolle als Lernbegleiter agieren, werden die Selbstlern-,Selbstreflexionsfähigkeit und Problemlösekompetenz stärker gefordert und ausgebildet.Langjährig Beschäftigte stehen vor der Herausforderung zum Teil die Curricula selbstzusammenstellen zu müssen, aber vor allen Dingen die neuen Inhalte und Fähigkeiten mitBekanntem zu verknüpfen und in die Praxis umzusetzen.Beide Seiten profitieren von Führungskräften, die Ausbildung und Weiterbildung als Teil ihrerFührungsaufgabe verstehen. Das stärkt das Vertrauen in die eigene Bildungsfähigkeit.Sicherheit steigert die Motivation, zum Beispiel durch die Perspektive für neue beruflicheEinsatzbereiche und ermöglicht Lernen überhaupt erst, denn Stress und Ängste reduzierendie Qualität des kognitiven Denkens.4.2FÜR AUSBILDUNGUm langfristig das duale Berufsbildungssystem zu stärken und qualifizierte Fach- undFührungskräfte hervorzubringen, sollten folgende Ziele verfolgt werden. Ausbildung als Einstieg in das Berufsleben und das lebenslange LernenBessere Rahmenbedingungen für AusbildungUnterstützungspool für schwächere Auszubildende (z.B. durch Experten und erfahreneFachkräfte im Ruhestand)WertediskussionDen Stellenwert von Ausbildung steigern – und zwar für alle Berufe. Die Bedeutung einesjeden Berufes für die Gesellschaft ist losgelöst von dem dafür erforderlichenSchulabschluss.Für das duale Studium: Klare Rahmenbedingungen durch Regelungen im BBiG.Es gilt die kaum noch überschaubare Anzahl an Studienangeboten einzudämmen. DerBegriff „dual“ ist zu schützen, indem qualitative Mindeststandards definiert werden.6

Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“, Impulsvortrag am 6. Mai 2019, Motivationsfaktoren füreine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht, Sachverständige Angela Kennecke4.3FÜR WEITERBILDUNGDie folgenden Aspekte werden als die wichtigsten Lernkatalysatoren eingeschätzt. Lernen neu definieren als Aufbau und Erhalt von Fertigkeiten zur beruflichenHandlungsfähigkeitAspekte des Lernens müssen dem Bedarf und der Situation der Lernenden gerechtwerden.Ängste abbauen und Sicherheit gebenLernzeiten inkl. Vor- und Nachbereitung regeln7

Weiterbildung aus Arbeitnehmendensicht Ausarbeitung: Angela Kennecke 1. VORGEHEN: Die Motivationsfaktoren für die Ausbildung und für die Weiterbildung sind unterschiedlich und werden deshalb getrennt betrachtet. Sowohl für die Ausbildung, als auch für die Weiterbildung bedarf es sowohl einer Betrachtung aus Sicht der Unternehmen, als auch aus