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Beobachtungsbogen 1. bis 2. KlasseSportlich kämpfen und Kräfte aBS.2.B.2bBS.4.C.2c Kind kann Stoppsignale des Gegenübers beachten und selber setzen. Kind kann Rituale und Regeln inKampfspielen nennen und einhalten. Kind kann den gespannten Körperauf den Händen stützen. Kind kann den Körper als schlaff undgespannt wahrnehmen Kind kann den Körper in statischenI-Posen anspannen (z. B. Brett amBoden). Kind geht verantwortungsbewusstmit Kampfpartnerinnen und Kampfpartnern um.Kinder: Kind kann das Gegenüber gezieltaus dem Gleichgewicht bringen.Lehrplan: BS.4.C.1a Kind kann Berührungen zulassen.Download-Heft mit Informationen zum Kartenset Nr. 1645:1./2. Klasse63 Übungen und Spielformen- Regeln (2 Karten)- Körperkontakt (5 Karten)- Körperspannung (11 Karten)- Fallübungen (11 Karten)- Kämpfen zu zweit (25 Karten)- Kämpfen in der Gruppe (11 Karten)Autorin: Miriam BeitzenIllustrationen Heft: Thomas Binder, Mile PenavaRedaktion und Bearbeitung für die Schweiz: Nina Uebelhart der Originalausgabe „Ringen, Raufen, Kämpfen – aber fair!“beim Persen Verlag, Hamburg 2014, www.persen.de20elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messenelk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

alten der LehrpersonName:Aufbau einer gVertrauen und KooperationKämpfen zu zweitKämpfen in der GruppeEntspannungKonkrete genDatum:So habe ich mitgearbeitet:Ich kann meine Partnerin/meinen Partner ausdem Gleichgewicht bringen.Ich kann Berührungen zulassen.Ich kann sofort aufhören, wenn meinePartnerin/mein Partner „Stopp“ sagt.Ich kenne Rituale und Regeln in Kampfspielenund halte diese ein.VorwortIch kann meinen gespannten Körper aufmeinen Händen stützen.In jeder Pause sieht man tobende und raufende Kinder. Häufig sind es„Spasskämpfchen“, manchmal werden sie aber auch ernst und nicht seltengibt es Tränen oder sogar blutige Nasen. Seine Kräfte mit andern zu messen,ist wichtig für die kindliche Sozialisation.Ich kann Tipps, Strategien oder Ideen zumKräftemessen und Kämpfen formulieren.Wir nehmen das Kämpfen nicht immer positiv wahr. Durch spielerischeund regelgeleitete Kämpfe können aber entwicklungsfördernde Lerngelegenheiten entstehen. Die Schülerinnen und Schüler erwerben durch dieÜbungen und Spielformen wertvollen Kompetenzen, nicht zuletzt imsozial-emotionalen Bereich.Ich kann meinen Körper als schlaff undgespannt wahrnehmen.Ich kann meinen Körper zu einem „Brett“anspannen.Ich gehe verantwortungsbewusst mit meinenKampfpartnerinnen und Kampfpartnern um.2elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen19elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

Konkrete aterialThema:Kämpfen zuzweitEinstieg: aktives Spiel mit Körperkontakt(z. B. Fast Food)Karten KörperkontaktHauptteil:Karten Kämpfen zu zweit2–3Unterrichtseinheiten Stationenlauf zu Kämpfen zuzweit (26 Karten)Reflexion: Empfinden während dem KampfS. 13Schluss:S. 15 Entspannungsübung (z. B. Pizzamassage)In einer zweiten Doppelstunde als Wettkampfmöglich: Wer gewinnt, bleibt an der Station, werverliert, sucht sich eine neue Station.Thema:Kämpfen inder Gruppe1–2UnterrichtseinheitenEinstieg: aktives Spiel (z. B. Krankenhaus)Karten KörperkontaktHauptteil: Kämpfen in Kleingruppen (z. B.gehüteter Schatz, Ausbruch,Ei ins Nest etc.Karten Kämpfen in derGruppe Gruppenkampf für die ganzeKlasse (z. B. Mattenkönigin/Mattenkönig, alle auf die Matte etc.)Karten Kämpfen in derGruppeReflexion: Empfinden während dem KampfS. 14Schluss: Gruppenkampf für die ganzeKlasse (z. B. Sternchen ziehen)Karten Kämpfen in derGruppe Entspannungsübung (z. B. Kinderwiege)S.15Wenn Sie den Kindern erklären, dass eine Unterrichtsreihe zum Kämpfengeplant ist, reagieren sie wahrscheinlich sehr unterschiedlich: Einige Kinder haben Angst, lehnen das Kämpfen ab oder verweigern sich. AndereKinder möchten am liebsten sofort zu kämpfen beginnen. Alles, was nichtnach Kampf aussieht, betrachten diese Kinder als langweilig und unnütz.Zeigen Sie den Kindern, dass vermeintliche Umwege (Aufbau von Vertrauen, Kooperation, Fallübungen) für das faire Kämpfen unumgänglichsind.Bieten Sie Lernsituationen an, in denen die Schülerinnen und Schülerselbst etwas erproben können. Durch Aufgaben wie: „Findet einen Weg,eure Partnerin/euren Partner aus dem Gleichgewicht zu bringen“ oder:„Probiert aus, wie ihr euer Körpergewicht mit dem eurer Partnerin/euresPartners so ins Gleichgewicht bringen könnt, dass beide nicht umfallen“,werden Ihre Schülerinnen und Schüler motiviert und gestalten den Unterricht mit.Führen Sie regelmässig Reflexionsgespräche über Wahrnehmungen, Empfindungen, Erfahrungen, Ängste und Gefühle. Jeder Beitrag muss ernst genommen werden, um zusätzlich gegenseitiges Vertrauen und Empathiealler Beteiligten zu fördern. Nur so kann aus dem Kämpfen Positives entstehen, wie Sozialkompetenz, Wahrnehmungssensibilität, positivesSelbstbild, Entwicklung der Persönlichkeit und bedeutsame Bewegungsund Körpererfahrungen.Die Kinder können nur konstruktiv kämpfen, wenn sie bereit sind, vertrauens- und verantwortungsvoll miteinander umzugehen: Was kann ichmeiner Gegnerin/meinem Gegner alles zumuten, ohne dass sie/er die Lustverliert, mit mir zu kämpfen?Die Schülerinnen und Schüler lernen die Rolle des Siegers und Verliererskennen und üben damit zurechtzukommen. Sie sollen erkennen, wie schmalder Grat zwischen einem achtsamen, verantwortungsvollen Kampfverhaltenund einem aggressionsgeleiteten, ausser Kontrolle geratenen Kampfverhaltenist.18elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen3elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

UnterrichtsgestaltungErarbeiten Sie gmeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Regeln undRituale, damit positive Erfahrungen beim Kämpfen entstehen. Die vereinbarten Regeln können die Kinder zusätzlich auf einem Regelplakat festhalten, das während der Unterrichtsreihe in der Halle hängt. Zentraler Leitgedanke: Die Kinder begegnen sich in Kampfsituationenmit Respekt und Achtung. Die Kinder lernen einander zu vertrauen. Freiwilligkeit und Behutsamkeit: Schon die Bereitschaft zur Teilnahmean einem Kampf stellt für einige Kinder eine hohe persönliche Leistungdar. Dies darf nicht vergessen werden. Regeln: Die wichtigste Regel ist die Stopp-Regel. Ruft ein Kind „Stopp!“,muss die (Kampf-)Aktion sofort abgebrochen werden. (siehe Regelkarte) Grundsätzliche Sicherheitsregeln: barfuss kämpfen; Schmuck ablegen; Haare zusammenbinden; ausreichende Sicherheitsabstände einhalten Gemeinsame Rituale: Schaffen Sie Rituale. Beginnen Sie zum Beispielmit einem offenen Anfang (freies Spiel in der Halle, bis alle Kinder umgezogen sind) und anschliessend mit einem gemeinsamen Beginn im Sitzkreis (Besprechen des Stundenverlaufs, des Ziels, ). Kampfrituale beim Kämpfen zu zweit: Vereinbaren Sie mit den Kindern Kampfrituale. Dies kann zum Beispiel ein gemeinsames Begrüssenund Verabschieden (Einschlagen, Verbeugen,.) sein. Damit zeigen dieKinder, dass sie die vereinbarten Regeln akzeptieren und bereit sind fürden Kampf. Als Startsignal können Sie zum Beispiel einen Gong einsetzen.4elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messenKonkrete instieg: aktives Spiel mit Körperkontakt(z. B. Fast Food)Karten KörperkontaktHauptteil: Stationenlauf zum Training derKörperspannung (11 Karten)Karten Körperspannung Reflexion: Empfinden während denÜbungen zur KörperspannungS. 9Schluss: Entspannungsübung (z. B. Wettermassage)S. 15Einstieg: aktives Spiel mit Körperkontakt(z. B. Krankenhaus)Karten KörperkontakHauptteil: Stationenlauf Fallen üben(jeweils zuerst Technik, danachzwei passende Übungen)Karten FallübungenReflexion: Was ist wichtig, wenn du fällst?Schluss: Spiel mit Körperkontakt (z. B.Sitzkreis)Karten KörperkontaktEinstieg: aktives Spiel mit Körperkontakt(z. B. 3 Hände und 2 Füsse)Karten KörperkontaktHauptteil: gemeinsames Sammeln vonRegeln und Ritualen für freundschaftliches Kämpfen.S. 7 Regeln auf Plakat festhaltenPlakat, Stifte Spiel Kämpfen zu zweit (z. B.Diamantenraub)Karten Kämpfen zu zweitReflexion: Einhaltung der RegelnS. 7Schluss: Spiel Kämpfen zu zweit (z. B.Rücken drücken)Karten Kämpfen zu zweit1–2UnterrichtseinheitenThema:Fallen übenmind.1 UnterrichtseinheitThema:Regeln undRituale beimKämpfen1 Unterrichtseinheit17Materialelk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

Konkrete richtseinheitenThema:Vertrauenund Kooperation2–3UnterrichtseinheitenHautptteil: gemeinsames Sammeln vonRegeln im Umgang miteinanderbei Spielen (Körperkontakt etc.)S. 7 Regeln auf Plakat festhaltenPlakat, StifteSchluss: Spiel mit Körperkontakt (z. B.Fast Food)Karten KörperkontaktReflexion: Einhaltung der RegelnEinstieg: aktives Spiel mit Körperkontakt(z. B. Flussüberquerung)Karten KörperkontaktHautptteil: Übungen zum Aufbau von Vertrauen (z. B. kleines Pendel)S. 11/12Reflexion: Empfinden des Körperkontaktswährend des SpielsS. 8Schluss: Spiel mit Körperkontakt (z. B.Sitzkreis)Karten Körperkontakt aktives Spiel mit Körperkontakt(z. B. Krankenhaus)Karten Körperkontakt Regeln wiederholenS. 7 Spiel zu Vertrauen und Kooperation (z. B. Blinde führen)S. 11/12Einstieg:Hauptteil:Reflexion: Reflexion: Zusammenarbeit,VertrauenGrundsätzliche Leitgedanken Greifen Sie bei Regelverletzungen von Anfang an konsequent durch.Legen Sie Konsequenzen im Vorhinein gemeinsam mit den Kindernfest. aktives Spiel (Spiel, das dieKinder bereits kennen)Schluss:16MaterialEinstieg:1 UnterrichtseinheitThema:KörperkontaktVerhalten der LehrpersonS. 9 Resultate auf Plakat festhaltenPlakat, Stifte aktives Spiel mit Körperkontakt(z. B. 3 Hände und 2 Füsse)Karten Körperkontaktelk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen Klären Sie Konflikte sofort, wenn nötig, mit allen gemeinsam.Rolle der Lehrperson Auf das eigene Gefühl vertrauen: Brechen Sie „brenzlige“ Situationenab und überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, was zukünftig andersgemacht werden soll. Danach versuchen es die Kinder erneut, damit siemit einem Erfolgserlebnis die Sportstunde verlassen. Zurückhaltung: Lassen Sie in Gesprächsphasen möglichst die KinderIdeen entwickeln. Durch Fragen und Impulse können Sie sie leiten undeinbeziehen. Abwechslung: Das Kämpfen selbst sollte nicht ausschliesslicher Inhalteiner Lerneinheit sein. Sinnvoll ist eine Mischung aus Aktion und Reflexion.Nutzen Sie die zahlreichen Spiele, als Stundeneinstieg und -abschluss,um die Kooperation und Gemeinschaft weiter zu fördern. Zusatzstationen: Bieten Sie eine freiwillige Zusatzstation an (z. B. Entspannung/Massage), wenn die Kinder Stationen zu einem zentralen Inhaltbearbeiten. Selbsteinschätzung: Selbsteinschätzung des eigenen Verhaltens undRückmeldung durch die Lehrperson sind auch im Sport wichtig. Die Kinder können dazu den Selbsteinschätzungsbogen (S. 19) ausfüllen. DieLehrperson findet einen Beobachtungsbogen auf Seite 20. Expertinnen/Experten: Binden Sie Kinder mit Fachwissen ein (zum Beispiel Kinder mit Vorkenntnissen in Judo oder Karate). Die Erfahrungendieser Kinder in Technik, Taktik und Wettkampf bereichern den Unterricht.5elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

Aufbau einer UnterrichsreiheEntspannung (Übungen)Bei der vorliegenden Unterrichtsreihe bauen folgende Module aufeinanderauf:KinderwiegeAcht Kinder knien sich in einer Gasse zu zweit gegenüber und strecken die Hände vor. Ein Kind legt sich mitdem Rücken auf die Hände und schliesst die Augen.Die andern stehen auf und wiegen das Kindhin und her.1.RegelnGemeinsam mit den Kindern Rituale undRegeln vereinbaren2.KörperkontaktAngst und Hemmungen vor Körperkontaktabbauen und gegenseitiges Vertrauenaufbauen3.Vertrauen undKooperationVertrauen in die eigene Person und zumPartner entwickeln4.KörperspannungKörperspannung wahrnehmen und nutzen5.FallübungenDrei Falltechniken kennenlernen undüben6.Kämpfen zu zweitKämpfen üben mit einer Partnerin/einemPartner7.Kämpfen in der Gruppe Kämpfen üben in einer Gruppe8.Entspannungsich bewusst entspannen9.Selbsteinschätzung. für die Schülerinnen und Schüler10. Beobachtungsbogen. für die LehrpersonWettermassageEin Kind liegt auf dem Bauch, das Partnerkind massiert.Dabei erzählt das Partnerkind oder die Lehrperson eineWettergeschichte:Sonnenschein: Hände rubbeln und auf den Rücken legenWolken: Hände wieder herunternehmenNieselregen: Fingerspitzen tröpfeln auf dem RückenRegen: Zeige- und Mittelfinger tropfen zusammenPlatzregen: Hände klopfen (vorsichtig) auf den RückenWind: Die Hände streichen über den RückenSturm: Das Kind wird leicht hin- und hergeschaukeltVariante zu zweit: Das massierende Kind entscheidetselbst über das „Wetter“PizzamassageEin Kind liegt auf dem Bauch, das Partnerkind massiert.Dabei erzählt die Lehrperson eine Pizzageschichte:Teig kneten und mischen: Rücken vorsichtig knetenTeig ausrollen: Rücken vorsichtig glattstreichenPizzasauce auf den Teig: über den Rücken streichelnSalamischeiben auflegen: Hände auf verschiedeneStellen des Rückens drückenKäse verteilen: mit den Fingerspitzen auf dem RückenherumtippenPizza in den Ofen: Hände aneinanderreiben um Wärmezu erzeugen, die warmen Hände auf den Rücken legenBallmassageMit einem Tennis- oder Igelball massieren sich die Kindergegenseitig mit kreisenden Bewegungen.6elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen15elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

Kämpfen in der GruppeRegelnGruppenkämpfe finden in Kleingruppen oder mit der ganzen Klasse statt.Auch hier können Sie die Aufgabenstellungen variieren (siehe Variation). Esgibt Möglichkeiten, um Gegenstände zu spielen (Gehüteter Schatz, Ball imGewühl, Ball erobern) oder um die Körperposition.Erarbeiten Sie gemeinsam mit den Kindern Rituale und Regeln, die für dasKämpfen (und eventuell den Umgang miteinander im Sportunterricht generell)gelten sollen. Die Kinder machen sich in Kleingruppen Gedanken. Die Ideenwerden anschliessend gesammelt und von den Kindern auf einem Plakat zusammengefasst. Die Regelkarten „Stopp!“ und „Nicht erlaubt!“ werden mit denKindern angeschaut und besprochen. Die Plakate werden anschliessend gegebenenfalls ergänzt.Reflektieren Sie anschliessend die Kämpfe mit den Kindern.Reflexionsfragen: Wie hast du dich bei diesem Gruppenkampf gefühlt? Was war einfach? Was war schwierig? Was würdest du nächstes Mal anders machen?Mögliche Kinderarntworten:Sind sich alle einig, dass die gemeinsam vereinbarten Regeln eingehaltenwerden sollen? Dann können die Kinder dies als Abschluss mit ihrer Unterschrift auf dem Plakat bezeugen.Besprechen und reflektieren Sie die Regeln mit den Kindern im Verlauf derUnterrichtseinheit immer wieder. Wir mussten zusammenarbeiten. Mia hat den Gegner festgehalten undich habe den Ball geklaut. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Nächstes Mal sollten wir uns absprechen.14elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen7elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

KörperkontaktKämpfen zu zweitMiteinander kämpfen, setzt einen sehr engen Körperkontakt voraus.Entsprechend ihrer Erfahrungen reagieren Kinder sehr unterschiedlichund benötigen oft eine gewisse Zeit, um Vorbehalte, Ängste und Hemmungen abzubauen. In besonders sensiblen Gruppen bieten sich zunächstSpiele an, die indirekten (über Materialien) oder flüchtigen (z. B. bei Fangspielen) Körperkontakt erfordern. Zusätzlich können Sie Ihren Schülerinnenund Schülern Bild-Beispiele aus Wettkampfsportarten wie Ringen oderJudo zeigen. Damit verdeutlichen Sie, dass sich auch die Profis beimKämpfen ganz nah kommen.Die Kinder tragen Kämpfe zu zweit auf dem Boden aus. Vorteile desKämpfens auf dem Boden sind der eingeschränkte Bewegungsradius und diegeringe Verletzungsgefahr. Die Aufgabenstellungen können Sie beliebigvariieren (siehe Variation auf den Karten).Reflexionsfragen: Wie hast du dich gefühlt? Was wäre dir unangenehm? Wo ist es für dich okay berührt zu werden, wo nicht?Mögliche Kinderantworten: Ich habe mich wohl gefühlt. Mir macht es nichts aus, wenn ich fest umarmt werde. Ich habe etwas Angst bekommen, als ich so zerquetscht wurde. Mich darf man an den Armen, Beinen, am Bauch und Rücken berühren.Ich mag es nicht, wenn ein anderes Kind mich im Gesicht anfasst.Es ist sehr wichtig, dass Sie regelmässig die Beziehungsebene thematisieren und einen mündlichen Austausch organisieren. Erarbeiten Sie zudem mit den Kindern in regelmässigen Reflexionen, welche Strategien esgibt, um Partnerkämpfe zu gewinnen. Nicht immer muss das kräftigereKind gewinnen. Jedoch ist es mit schlaffer Muskulatur und geringer Körperspannung schwierig, das Gleichgewicht zu halten. Dies hat zur Folge,dass die Partnerin/der Partner leichter gewinnen kann.Die Aufgaben bieten sich als Stationenlauf an und können mit demselbenKind oder auch mit wechselnden Partnerinnen/Partnern erprobt werden.Die Kinder wechseln von Station zu Station; dabei wird die Partnerin/derPartner beibehalten oder auf Ansage der Lehrperson gewechselt.Variante: Das Siegerkind bleibt nach dem Kampf an der Station zurückund wartet auf das nächste Gegnerkind. Die Verliererin/der Verlierer suchtsich ein neues Gegnerkind. Bieten Sie zusätzlich zu den Stationen, beidenen gekämpft wird, eine freiwillige Zusatzstation an, bei der die Kindersich ausruhen können (siehe S. 15).Reflexionsfrage: Wie konntest du die Aufgabe lösen?Mögliche Kinderantworten: Ich habe einfach den Ball festgehalten und mit aller Kraft gezogen. Ich musste meine ganze Kraft benutzen. Ich habe plötzlich kurz lockergelassen, das hat das andere Kind verwirrt.8elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen13elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

Vertrauen und Kooperation (Spiele)KörperspannungSeiltanzAlle stehen in einer ein Meter breiten Gasse engnebeneinander. Eine „Seiltänzerin“/„ein Seiltänzer“balanciert auf einem Seil durch die Gasse und kannsich jederzeit zu einer Seite fallen lassen. Die Gruppeist ständig bereit, einen möglichen Sturz abzufangen.Die „Fängerinnen“ und „Fänger“ sollten in Schrittstellung stehen, Knie leicht gebeugt, Handflächen nachvorne.Körperspannung ist für jede sportliche Betätigung wichtig: Damit die Kinderbeim Kämpfen den Unterschied zwischen angespannten und entspanntenMuskeln erkennen, können sie die Körperspannung anhand der Karten inForm eines Stationenlaufs üben. Umrahmen Sie als Ausgleich die Körperspannungsübungen mit Entspannungsübungen (S. 15).VertrauensfallVor einem grossen Kasten stellen sich mindestenszehn Kinder in einer Gasse auf. Der Stand ist stabil,die Knie sind leicht gebeugt. Die Unterarme werdenangewinkelt, Handflächen zeigen nach oben.Die Hände der sich gegenüberstehenden Kindermüssen abwechselnd – wie bei einem Reissverschluss – nebeneinanderliegen. Nun klettert ein Kindauf den Kasten und fragt: „Alle bereit?“ Alle: „Bereit!“Kind: „Ich falle!“ Mit Körperspannung und vor derBrust verschränkten Armen lässt sich das Kind nunfallen und wird von seinen Mitschülerinnen und Mitschülern aufgefangen. Varianten: Vertrauensfall rückwärts – das erfordert mehr Mut. Ein Element desKastens weglassen – das erfordert weniger Mut.HelikopterEine Pilotin/ein Pilot lässt sich mit verbundenenAugen an den Ringen von fünf Kindern hochziehen.Darunter liegt eine weiche Matte. Die Pilotin/der Pilotbehält das Kommando und kann jederzeit den Flugabbrechen. In geringer Höhe über der weichen Mattehalten die Kinder an und fragen: „Möchtest du springen?“ Die Lehrperson behält das Geschehen imAuge und achtet auf nachlassende Konzentration.12elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messenReflexionsfragen: Wie fühlt es sich an, wenn du deinen Körper anspannst? Wie fühlt es sich an, wenn du deinen Körper entspannst? Wo spürst du es, wenn du deinen Körper anspannst? Welche Muskeln sind besonders wichtig für die Körperspannung?Mögliche Kinderantworten: Ich habe mich wie ein Brett gefühlt. Dann bin ich ganz weich. Ich habe es stark bei meinen Beinen gespürt. Die waren ganz gestreckt. Ich denke die bei den Beinen, Armen und auch im Bauch.Bei diesem Reflexionsgespräch gibt es keine „falsche Antwort“. VielenKindern fällt es noch schwer, darüber nachzudenken, welche Muskeln sieangespannt haben und welche nicht. Hier geht es darum, dass die Kinderlernen, ihren Körper zu erspüren. Regen Sie die Kinder durch das Gesprächan, sich mit ihrem Körper und dessen Reaktionen auseinanderzusetzen.Für die Körperspannung sind vor allem die Muskeln des Bauch- und Rückenbereichs verantwortlich. Zudem benötigen die Kinder bei den genanntenÜbungen auch immer die Muskelgruppen in Beinen und Armen. Im weiterenVerlauf des Gesprächs können Sie in dieser Unterrichtseinheit auch mitden Kindern besprechen, dass es bei der Körperspannung zwischen Mädchen und Jungen keine Unterschiede gibt: Alle benötigen die gleichenMuskelgruppen für die jeweiligen Übungen.9elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

Vertrauen und KooperationVertrauen und Kooperation (Spiele)Erst nachdem die Kinder Vertrauen zur eigenen Person und zur Partnerin/zum Partner entwickelt haben, können sie sich auf einen Kampf einlassen.Voraussetzungen hierfür sind eine positive Einstellung zum eigenen Körperund die Gewissheit, sich auf das Gegenüber verlassen zu können. Dazubraucht es Absprachen und Regeln.Blinde führenKinder werden mit Körperkontakt von „Sehenden“ geführt. Zunächst nur mit geschlossenen Augen, späterauch mit verbundenen Augen.Eine gute Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen, sind Bewegungsaufgaben,die das kooperative Handeln der Gruppe erfordern. Machen Sie den Kindernklar, dass sie nur gemeinsam als Gruppe die gestellten Aufgaben erledigenkönnen. Nur wenn die ganze Klasse die Aufgabe geschafft hat (keinerbleibt zurück), ist die Aufgabe gelöst. Lassen Sie die Kinder die Aufgabenselbstständig erledigen, zu schnelles Eingreifen verhindert wichtige Prozesse!Bei zu viel Chaos können Sie einzugreifen, die Aufgabe unterbrechen unddie Kinder im Gesprächskreis fragen, aus welchen Gründen die Ausführungder Aufgabe gescheitert ist und welche Verbesserungsvorschläge siehaben. Halten Sie sich dabei als Lehrperson zurück und führen Sie dieKinder allenfalls durch offene Fragen und Impulse an sinnvolle Ideen heran.Wichtig ist, dass die Kinder die Aufgabe danach erneut versuchen. Soschliessen sie die Unterrichtseinheit mit einem positiven Erlebnis ab.In den Reflexionsgesprächen können die Kinder Plakate mit den Hauptaussagen anfertigen. Darauf können sie die Hauptaussagen festhalten,zum Beispiel:VertrauenZusammenarbeitehrlich seinalle geben aufeinander achtsich aufeinander verlassen könnenich vertraue jemandem,- der sich an die Regeln hält- wenn ich weiss, dass er mich hält undnicht fallen lässtich vertraue einem Kind nicht, wenn esnur Blödsinn macht10alle sprechen sich aballe helfen sich gegenseitigman muss den anderen vertrauenkönnendarf nicht nur an sich denkenelk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messenRoboterZwei Kinder arbeiten zusammen. Der Roboter hatgeschlossene oder verbundene Augen. Durch Berührungen kann das führende Kind den Roboter steuern.Auf den Kopf tippen bedeutet Start und Stopp. Auf dielinke Schulter tippen bedeutet eine Linksdrehung um90 . Auf die rechte Schulter tippen bedeutet eineRechtsdrehung um 90 .Kleines PendelZwei Kinder stehen sich gegenüber, zwischen ihnensteht ein weiteres Kind. Die Hände der beiden äusseren Kinder liegen auf den Schultern des Kindes in derMitte. Das mittlere Kind lässt sich nun mit angespanntem Körper nach vorne oder nach hinten fallen und wirdvon den äusseren Kindern zurückgependelt. Wenn essich traut, kann das Kind in der Mitte die Augen schliessen.Gruppe: Grosses PendelGleiche Übung im Kreis mit acht bis zehn Kindern,die Schulter an Schulter eng zusammen stehen.Dies ist für die Auffangenden wesentlich schwieriger.Gruppe: LandebahnAlle Kinder stellen sich in einer 2–5 m breiten Gassemit ausreichend Abstand zur Wand auf. Ein Kind stehtan einem Ende der Gasse und läuft mit geschlossenenAugen los, so schnell es sich traut. Das vorletzte Paarruft laut und deutlich „Stopp“, wenn das laufende Kindbei ihnen ist. Ein Kind steht kurz vor der Wand, um daslaufende Kind gegebenenfalls zu stoppen.11elk verlag / Sportlich kämpfen und Kräfte messen

abbauen und gegenseitiges Vertrauen aufbauen 3. Vertrauen und Kooperation Vertrauen in die eigene Person und zum Partner entwickeln 4. Körperspannung Körperspannung wahrnehmen und nutzen 5. Fallübungen Drei Falltechniken kennenlernen und üben 6. Kämpfen z