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MONEYSERVICEM NEYSERVICEGesetzliche KassenAUF HERZ UNDNIEREN UNTERSUCHTWelche Kassen zeigen einen gesunden Mix aus niedrigem Beitrag, innovativenmedizinischen Leistungen und gutem Service? FOCUS-MONEY hat die BefundeWohl keiner seiner Vorgänger war so effizient: 20Gesetze hat er in nur 20 Monaten in die Spur gebracht. Jens Spahn ist ein Turbo-Bundesgesundheits minister – und auf dem besten Weg, einen Reformrekordaufzustellen. Allein 2019 traten unter seiner Ägide sechsGesetze in Kraft. Und dieses Jahr geht es munter weiter.Seit Januar greift das Digitale-Versorgung-Gesetz. Damitdürfen Ärzte zugelassene Gesundheits-Apps auf Kassenrezept verordnen und auf ihren Internet-Seiten über Videosprechstunden informieren; zudem können sich Kassen mit bis zu zwei Prozent ihrer Finanzreserven an derEntwicklung digitaler Innovationen beteiligen. Ebenfallsim Januar rechtskräftig wurden das neue bundesweiteImplantat-Register und das Angehörigen-Entlastungsgesetz. Darauf soll im März das Masernschutzgesetz folgen,wonach alle Kinder ab einem Jahr vor der Aufnahme inKitas, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungeneine Masernimpfung nachzuweisen haben. Und Eltern,die ihre betreuten Kinder partout nicht impfen lassen, miteinem Bußgeld bis zu 2500 Euro rechnen müssen.Kehrseite der Medaille. Ganz sicher: Spahns Tatendrang kommt hierzulande gut an bei den Bürgerinnen undBürgern. Nicht ganz so glücklich hingegen ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) mit der Power-Politikdes Ministers. Warum? Der Umbau des Gesundheitswesens verschlingt Unsummen an Geld. Zahlen des AOKBundesverbands zufolge wird die Spahn’sche Reformkaskade die GKV 2020 rund 9,8 Milliarden Euro zusätzlichkosten. Davon entfallen allein schätzungsweise jeweils2,5 Milliarden Euro auf das Terminservicegesetz und dasDigitale-Versorgung-Gesetz. Nicht zu vergessen die Pflegegesetzgebung, insoweit die GKV die Folgekosten zuschultern hat. Summa summarum sieht der AOK-Bundesverband vor diesem bedrohlichen Hintergrund bis Endedes Jahres 2022 Mehrausgaben über rund 35,5 MilliardenEuro wie eine Lawine auf die Krankenkassen zukommen.Schon jetzt ist die finanzielle Lage einiger Kassen prekär. „Das Defizit für 2019 wird über eine Milliarde Eurobetragen“, prognostiziert Doris Pfeiffer, Chefin des GKVSpitzenverbands. Eine kalte Dusche, konnten die Kassenlaut Bundesgesundheitsministerium 2018 noch auf einenüppigen Einnahmenüberschuss von rund zwei MilliardenEuro blicken. Auch scheint die Abwärtsspirale nicht mehrzu stoppen zu sein. Einer Prognose der Bertelsmann Stiftung zufolge steht AOK & Co. bis zum Jahr 2040 sogar einMinus von fast 50 Milliarden Euro ins Haus.Ruhe vor dem Sturm. Zwar sind die Schatullen der Kassen mit insgesamt 20,6 Milliarden Euro – dem Vierfachender gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve – nochgut gefüllt. Mit diesem Polster und der von Minister Spahnauferlegten Verpflichtung, Rücklagen bis Ende 2022 aufeine Monatsausgabe zu reduzieren, kann das Gros derKassen 2020 den Zusatzbeitrag vorerst zwar stabil haltenoder muss diesen nur minimal erhöhen. Wenn jedoch erstmal alle Rücklagen aufgebraucht seien, führe „kein Wegan höheren Beiträgen vorbei“, mahnt Expertin Pfeiffer.Mit dieser Entwicklung dürfte dabei im Zuge des Sparzwangs auch bei einigen Kassen das Zusammenstreichenfreiwilliger Zusatz- und Ergänzungsleistungen einhergehen. Wie unterschiedlich das Leistungsspektrum der Kassen schon heute ist, ob guter Service gelebt wird oder nurLippenbekenntnis ist und bei welchen Kassen die Finanzen – trotz höherer Ausgaben – samt Beitrag stimmen, daszeigt die 14. Auflage des großen Krankenkassentests vonFOCUS-MONEY. Über 100 gesetzliche Kassen (inklusiveder nur betriebsbezogen geöffneten) buhlen in Deutschland um die Gunst der GKV-Klientel. Je nach Bundeslandstehen gesetzlich Versicherten aktuell zwischen 42 und57 Kassen frei zur Wahl.Zünglein an der Waage. Neben dem medizinischen Leis tungsspektrum und Bonusprogrammen ist die Höhe desBeitrags das wichtigste Kriterium, der Krankenkasse adezu sagen (s. Kasten rechts). Zu diesem Ergebnis kommtdie Studie „Customer Journey zum Wechsel der GKV“des Marktforschers Heute und Morgen. So verwundertes nicht, dass sich am Zusatzbeitrag zum Sockelbeitragvon 14,6 Prozent bei den „Big Three“ der Branche dieses Jahr nichts ändert: Platzhirsch Techniker mit rund10,4 Millionen Versicherten rüttelt nicht an den 0,7 Prozent vom Vorjahr. Für die Barmer mit ihren rund neunMillionen Versicherten beziffert sich der Zusatzbeitragweiterhin auf 1,1 Prozent. Und die 5,6 Millionen Versicherten der DAK-Gesundheit bezahlen auch 2020 ihrenExtra-Obolus von 1,5 Prozent.Teurer hingegen wird es für Versicherte von 15 Kassen.Es gibt allerdings unter den für die Allgemeinheit geöffneten Kassen eine, die gänzlich auf einen Zusatzbeitragverzichtet: Mit Beschluss des Verwaltungsrats hat dieAOK Sachsen-Anhalt zum 1. Januar 2020 den Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte auf null Prozent reduziert.GUT ZU WISSENStep by Step zur neuen Kasse1. Neue Kasse auswählenSuchen Sie mithilfe des Krankenkassentests odernach individuellen Vorgaben über die interaktiveKassensuche (s. S. 65) die passende Kasse für sichund füllen Sie den Mitgliedsantrag aus. Wählbarsind alle Kassen, die im Bundesland des Wohnortsoder der Arbeitsstelle für die Allgemeinheit geöffnet sind. Je nach Arbeitgeber besteht auch dieMöglichkeit der Mitgliedschaft in einer betriebsbezogenen Kasse. Zieht das Mitglied in ein Bundesland um, in dem die aktuelle Kasse nicht aktiv ist, oder wechselt es den Arbeitgeber, für dendie Krankenkasse errichtet wurde, bleibt die Mitgliedschaft erhalten. Die gesetzlichen Krankenkassen unterliegen dem sogenannten Kontrahierungszwang. Sie sind damit zur Aufnahme neuerMitglieder, unabhängig von deren Gesundheitsstatus, verpflichtet. Eine Gesundheitsprüfung wie beiprivaten Versicherern findet nicht statt. Alle laufenden vertraglichen Behandlungen werden beieinem Wechsel von der neuen Kasse übernommen.2. Bei der alten Kasse kündigenKündigen Sie schriftlich – am besten per Einschreiben – Ihrer alten Krankenkasse. An die Wahl derKasse ist man grundsätzlich 18 Monate lang gebunden. Nach Ablauf der Frist kann jederzeit gekündigt werden. Der Wechsel zur neuen Kasse erfolgt dann zum Ende des übernächsten Monats(Beispiel: Kündigung im Februar Beginn der Versicherung bei der neuen Kasse zum 1. Mai).3. Sonderkündigungsrechte beachtenErhöht die Kasse ihren Zusatzbeitrag, kann manihr vor Ablauf von 18 Monaten den Rücken kehren. Die Kündigung muss dann in dem Monat erfolgen, in dem sich der Zusatzbeitrag erhöht. DieKasse ist verpflichtet, ihre Mitglieder spätestenseinen Monat vor der Erhöhung über das Sonderkündigungsrecht zu informieren. Auch wer einenWahltarif mit mehr als 18 Monaten Laufzeit gewählt hat, kann von dem SonderkündigungsrechtGebrauch machen. Einzige Ausnahme in diesemFall sind Krankengeld-Wahltarife. Bei ihnen lässtsich die Bindungsfrist nicht aushebeln.4. Kündigungsbestätigung einreichenBei Kündigung muss die Kasse binnen 14 Tageneine Bestätigung ausstellen. Diese ist dann bei derneuen Kasse vorzulegen. Wer seiner Kasse kündigt, sich aber keine neue sucht, bleibt übrigensweiter automatisch Kunde bei seiner alten Versicherung. Man läuft also nicht Gefahr, ohne Schutzdazustehen.AXEL HARTMANN/THOMAS SCHICKLING62Illustrationen: iStock, VectorStockComposing: FOCUS-MONEYFOCUS-MONEY 7/2020FOCUS-MONEY 7/202063
MONEYSERVICEDie Testergebnisse im DetailPunktePunktegesamtPunkte im Teilbereich . . 27,210,58,88,8Rang 2829303132333335363738394041424344454647484950Die TechnikerHEK – Hanseatische KrankenkasseAOK Baden-WürttembergIKK SüdwestAOK Plushkk KrankenkasseSecurvita KrankenkasseDAK-Gesundheitmhplus BetriebskrankenkasseBKK VerbundPlusAOK Rheinland-Pfalz/SaarlandIKK Brandenburg und BerlinKnappschaftBarmerBKK VBUPronova BKKAOK BayernIKK classicViactiv KrankenkasseSBKAOK Rheinland/HamburgAOK HessenBergische KrankenkasseBKK Schwarzwald-Baar-HeubergBIG direkt gesundIKK gesund plusAOK NiedersachsenAOK NordwestBKK Wirtschaft & FinanzenBosch BKKNovitas BKKBKK firmusAOK NordostKKH Kaufmännische KrankenkasseSalus BKKAudi BKKEnergie-BKKBKK PfaffAOK Bremen/BremerhavenHeimat KrankenkasseBKK ScheufelenR V BetriebskrankenkasseBKK ProVitaBKK Faber-Castell & PartnerSchwenninger KrankenkasseBetriebskrankenkasse Mobil OilBetriebskrankenkasse WMFAOK Sachsen-AnhaltBKK VDNBKK FreudenbergBWTransparenz besondere 9114,2113,6113,3112,9DEUTSCHLANDSgeöffnet in . . .gesamt BY B BB HB HH HE MV NS NRW RPSL S SA SH TH . . . Die Techniker hat auch 2020 wieder den Thron beiDeutschlands größtem Krankenkassenvergleich erobert.Auf Rang zwei landete die HEK. Unter den nicht bundesweit geöffneten Wettbewerbern machte die AOKBaden-Württemberg vor der IKK Südwest das Rennen.Die Gruppe der Kassen, die die Auszeichnung „Top Krankenkasse“ verdient haben, reicht bis zu Platz 20. BW Baden-Württemberg, BY Bayern, B Berlin,BB Brandenburg, HB Bremen, HH Hamburg,HE Hessen, MV Mecklenburg-Vorpommern,NS Niedersachsen, NRW Nordrhein-West falen,RP Rheinland-Pfalz, SL Saarland, S Sachsen,SA Sachsen-Anhalt, SH Schleswig-Holstein,TH Thüringen. Im großen Krankenkassentest wurden insgesamt 70Krankenkassen berücksichtigt, die für die Allgemeinheitgeöffnet sind. Betriebsbezogene Kassen wurden nichtbewertet. Die Tabelle links zeigt die 50 bestplatziertenKassen. Berücksichtigt wurden dabei alle Daten, die dieKassen zum Stichtag 15.1.2020 in den untersuchten Leis tungsbereichen an das Portal gesetzlichekrankenkassen.de auf Basis des aktuell gültigen Fragebogens gemeldethatten, sowie Daten im Bereich Finanzen, die FOCUSMONEY in Zusammenarbeit mit dem Deutschen FinanzService Institut im Juni/Juli 2019 abgefragt hatte.Als offizielle Meldung wurde nur eine von einer berechtigten Person unterschriebene schriftliche Bestätigungüber die Korrektheit der erfassten Daten anerkannt. Inden Einzelrankings wurde jede Kasse berücksichtigt, fürdie im jeweiligen Bereich Daten vorlagen. Im Gesamtranking wurde jede Kasse berücksichtigt, für die inirgendeinem Bereich Daten vorlagen. KRANKENKASSEDer Seriensieger . . . KRANKENKASSETOP BESTEONLINE-VERGLEICHDie passende Kasse findenSie suchen die zu Ihren Wünschen und Bedürfnissen passende Kasse? Finden Sie den richtigenKandidaten unter allen für die Allgemeinheit geöffneten gesetzlichen Krankenversicherungenanhand von mehr als 70 Leistungsmerkmalen. Die interaktive Krankenkassen-Suche vonFOCUS Online und gesetzlichekrankenkassen.deerreichen Sie unterhttp://krankenkassen.focus.deEntstanden in Zusammenarbeit mit: Quellen: Angaben der Kassen, DFSI64FOCUS-MONEY 7/2020FOCUS-MONEY 7/202065
MONEYSERVICEFINANZENSERVICEKasseBKK firmusBKK PfaffBKK ScheufelenBKK VerbundPlushkk KrankenkasseIKK gesund plusAOK PlusAudi BKKBKK Faber-Castell & PartnerBKK Schwarzwald-Baar-HeubergDie TechnikerHEK – Hanseatische KrankenkasseAOK Baden-WürttembergAOK BayernAOK Bremen/BremerhavenAOK HessenAOK NiedersachsenAOK NordwestAOK Rheinland-Pfalz/SaarlandAOK Rheinland/HamburgBarmerBergische KrankenkasseBetriebskrankenkasse WMFBKK DürkoppAdlerBKK Gildemeister SeidenstickerBKK ProVitaBosch BKKHeimat KrankenkasseIKK classicKnappschaftmhplus BetriebskrankenkasseR V BetriebskrankenkasseSalus BKKSBKSecurvita Krankenkassegen und Finanzstärke der WunschKasse unter die Lupe zu nehmen.FinanzenBeitrag FinanzstärkeDas wurde bewertet: Die Bewertung der Finanzstärke der Kassen basiert zu 50 Prozent auf dem Finanzstärketest von FOCUS-MONEY vom Juli 2019(siehe Heft 29/2019), für den bei allen Kassen Daten angefragtwurden. Von 46 Wettbewerbern lagen für den aktuellen Kassentest verwertbare Daten vor. Bewertet wurden im Finanzstärketest mit unterschiedlichem Gewicht Liquiditätslage, Verwaltungskosten, Nettovermögen, Verwaltungskosten-Deckungsbeitrag,die Entwicklung der Mitgliederzahl sowie die Transparenz (unter anderem Veröffentlichung von Geschäftsberichten im Internet). Die übrigen 50 Prozent der Punkte ergeben sich aus demaktuellen Zusatzbeitrag.Beitragssatz 2020Liquiditätsfaktor20191)Nettovermögens- faktor 20192)Verwaltungskosten jeVersicherten 1,51,51,41,21,31,40,70,9102,50 122,50 117,80 131,10 114,40 99,10 143,30 96,60 98,60 114,60 117,10 109,30 162,30 168,50 220,50 254,00 166,30 159,10 200,80 242,70 148,10 136,50 135,20 182,90 139,80 137,60 142,00 145,10 150,00 186,50 132,00 142,70 123,10 140,50 128,20 Mitgliederwachstum2019 zu ndHervorragendHervorragendSehr GutHervorragendSehr tGutGutSehr GutGutGutSehr GutGutGutSehr ndSehr GutSehr GutSehr GutSehr GutSehr GutSehr tGutGutGutGutGutGutGutServiceEgal, ob akute Beschwerden oder die Vermittlung freierSprechstunden bei Fachärzten: Seit 1. Januar 2020 erhalten Kassenpatienten über die Bereitschaftsdienstnummer116117 jeden Tag rund um die Uhr geeignete Unterstützung. Als zentrale Anlaufstelle werde die Hotline somitzum „Patienten-Navi“, sagt Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Medizinisch geschulte Mitarbeiter im Callcenter geben am Telefon denHilfesuchenden eine erste Einschätzung, wie dringlich siebehandelt werden müssen. Dazu fragen sie gezielt Symp tome, Vorerkrankungen und Risikofaktoren ab – und lotsen die Anrufer entsprechend in eine Praxis oder eine Klinik. Gut zu wissen: Künftig sollen über die 116117 auchTermine bei Haus- und Kinderärzten zu haben sein. Unddies nicht nur für die Akutsituation, sondern auch zur dauerhaften Betreuung des Patienten. Für das Jahr 2020 rechnet die KBV mit rund zehn Millionen Anrufern. Auch diegesetzlichen Krankenkassen machen sich mit Terminvermittlungsservices und medizinischen Info-Hotlines starkfür ihre Versicherten. Diese Dienstleistungen runden einige Krankenkassen etwa mit einem Auslands-Notfallserviceund der Beratung durch Mitarbeiter in Geschäftsstellen ab.Das wurde bewertet: Im Bereich Service wurden insgesamt mehr als 20 Merkmale analysiert. Dazu gehörte unter anderem, wie dichtdas Geschäftsstellennetz der Kassen gewebt ist, wie vieleStunden pro Tag und wie viele Tage in der Woche die Kun-KasseQuellen: Angaben der Kassen, DFSIEine Ära neigt sich dem Ende. „Erstmals seit Jahren werden diegesetzlichen Krankenkassen wieder ein Haushaltsjahr mit einemMinus abschließen“, sagt Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende desGKV-Spitzenverbands. Dies sei besonders alarmierend, weil diederzeit noch brummende Konjunktur für Rekordeinnahmen gesorgt habe. Das Defizit für 2019 beziffert Pfeiffer auf rund eineMilliarde Euro. Grund dafür sind jedoch nicht allein rasant steigende Ausgaben für den medizinischen Fortschritt. Auch dieteuren Reformgesetze der Großen Koalition reißen tiefe Löcherin den Haushalt. „Allein durch das Terminservicegesetz und dasPflegepersonal-Stärkungsgesetz kommen auf die Krankenkassen 2020 rund fünf Milliarden Euro an Mehrausgaben zu“, bilanziert Pfeiffer. Was AOK & Co. in finanzielle Nöte bringt. Daherist es sinnvoll, vor einem Wechsel etwa Liquidität, Nettovermö-HervorragenderRUND UM DIEUHR ERREICHBARAOK Baden-WürttembergAOK BayernAOK NiedersachsenAOK NordostAOK NordwestAOK PLUSAOK Rheinland/HamburgAOK Rheinland-Pfalz/SaarlandBarmerDAK-GesundheitDie TechnikerHEK – Hanseatische Krankenkassehkk KrankenkasseIKK Brandenburg und BerlinIKK SüdwestNovitas BKKSBKGeschäftsstellenje 13726Service-HotlineStunden/TageFachpro Wochepersonal1)Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 12/6Ø 24/7Ø 24/7Ø Hotline der Kasse erreichbar ist, ob am Telefon ausschließlich qualifiziertes Personal sitzt, ob es zusätzlich zurKunden-Hotline auch eine medizinische Informations-Hotline gibt, ob die Kasse Arzttermine vermittelt, einen Erinnerungsservice für Vorsorgeuntersuchungen betreibt odereine strukturierte ärztliche Zweitmeinung anbietet mitzeitnaher Vermittlung eines Termins und persönlichemKontakt zu einem qualifizierten Arzt.medizinische InfoHotline Stunden/Tage pro WocheAuslandsNotfallserviceØ 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 24/7Ø 15/7Ø 24/7Ø 24/7Ø tel. Berat. dAuswahl: Note „Hervorragend“ (Top 10 Prozent auf Skala von 0 bis zur höchsten erzielten Punktzahl), „Sehr Gut“ (nachfolgende 10 Prozent), „Gut“ (nachfolgende 20 Prozent); innerhalb gleicherNoten alphabetisch sortiert; Tabelle zeigt nur einen Teil der bewerteten Kriterien; 1)Faktor, um den die Summe aus Barmitteln, Giroguthaben, kurzfristigen Anlagen und anderen Geldanlagen einedurchschnittliche Monatsausgabe übersteigt; 2)Faktor, um den die Summe aus Betriebsmitteln, Rücklagen, Verwaltungsvermögen und Geldmitteln zur Anschaffung und Erneuerung von Verwaltungsvermögen eine durchschnittliche Monatsausgabe übersteigt; 3)im Finanzstärke-Test von FOCUS-MONEY Ausgabe 29/2019 (für den Test waren alle Kassen angeschrieben worden)Auswahl: Note „Hervorragend“ (Top 10 Prozent auf Skala von 0 bis zur höchsten erzielten Punktzahl); weitere 18 Kassen erhielten ein „Sehr Gut“, 26 ein „Gut“; innerhalb gleicher Noten alphabetisch sortiert; Tabelle zeigt nur einen Teil der bewerteten Kriterien; 1)alle ausschließlich Sozialversicherungsfachangestellte oder Kaufleute im Gesundheitswesen, überw. überwiegend Sozialversicherungsfachangestellte oder Kaufleute im Gesundheitswesen; 2)gerundet66FOCUS-MONEY 7/2020FOCUS-MONEY 7/2020Illustration: VectorStock67Quellen: Angaben der Kassen, DFSIHervorragendeSPAREN ANGESAGT
MONEYSERVICEBONUS-/ VORTEILSPROGRAMMEWAHLTARIFEWelche Leistungen gesetzliche Kassen zur Förderungder Gesundheit und Verhütung von Krankheiten fürihre Versicherten erbringen müssen – das diktiert dasSozialgesetzbuch (SGB V). Daher ist der medizinischeLeistungsumfang bei allen Kassen auch zu 90 bis 95Prozent identisch. Um den Wettbewerb zwischen Allgemeinen Orts-, Ersatz- und Innungskassen zu fördern und Versicherten eine breitere Palette an Auswahlmöglichkeiten zu bieten, dürfen die Kassen seit2007 Wahltarife auflegen. Wie sie diese im Einzelnenausgestalten, entscheiden die gesetzlichen Krankenversicherungen zwar im Wesentlichen selbst. Doches gibt bindende Regeln. Beispiel Beitragsrückerstattung: Wer ein Jahr lang keine medizinischen Leistungen in Anspruch nimmt, bekommt von seiner Krankenversicherung pro Jahr bis zu einen Monatsbeitragzurück. Positiv: Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen dürfen die Versicherten wahrnehmen, ohne den Erstattungsanspruch zu verlieren. Klingt gut,nur: Bei manchen Kassen müssen nicht nur die Mitglieder selbst, sondern auch ihre beitragsfrei mitversicherten Angehörigen über 18 Jahren auf Arztbesucheverzichten, damit die Rückerstattung fließt. Im Wahltarif mit Selbstbehalt verpflichten sich die Versicherten, einen Teil der anfallenden Behandlungskos tenselbst zu tragen. Als Gegenleistung erhalten sie eine Prämie von ihrer Kasse. Selbstbehalt und Prämiesind beim Gros der Kassen nach Einkommen gestaffelt. Der Selbstbehalt ist stets höher als die Prämie,die erzielbar ist. Arztbesuche zur Vorsorge und Früh Darmkrebs ist – nach Brustkrebs – die zweithäufigste Krebsart in Deutschland. Vorsorge ist daher lebenswichtig. Darum tragendie Kassen für Frauen ab 50 jährlich dieKos ten für einen Schnelltest auf nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl. Männer indem Alter haben wahlweise Anspruch aufeinen Schnelltest auf okkultes Blut im Stuhlpro Jahr oder zwei Darmspiegelungen (Koloskopien) im Mindestabstand von zehnJahren. Ab 55 Jahren zahlen die Kassenfür Männer und Frauen wahlweise zweiKoloskopien im Abstand von zehn Jahren oder stattdessen alle zwei Jahre einenSchnelltest auf okkultes Blut im Stuhl. ZurDarmkrebsvorsorge aber gehen zu wenige. Um die Versicherten zur Teilnahme zuKasseDie TechnikerHEK – Hanseatische KrankenkasseSecurvita KrankenkasseBIG direkt gesundDAK-GesundheitIKK classicR V BetriebskrankenkasseAOK Baden-WürttembergAOK HessenBarmerBKK Gildemeister SeidenstickerBKK ScheufelenKKH Kaufmännische KrankenkasseKnappschaftmhplus Betriebskrankenkassepronova BKKViactiv KrankenkasseTarif mit Selbstbehalt1)Punktemax. Vorteil(in 0600,00max. Selbstbehalt(in 0900,00erkennung sind – wie bei der Beitragsrückerstattung –ohne Prämienverlust erlaubt. Auch bei anderen Arztbesuchen verringert sich die Prämie in vielen Tarifennicht, wenn der Mediziner kein Rezept ausstellt. Beieinigen Kassen können Versicherte einen Sonderbonus erhalten, wenn sie bestimmte Vorsorge- undFrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen. Aber: Die maximale Prämienhöhe ist gesetzlichvorgeschrieben: Die Ersparnis darf maximal 20 Prozent des Jahresbeitrags ausmachen und nicht mehrals 600 Euro betragen. Versicherte gehen beim Abschluss von Selbstbehalttarifen ein finanzielles Risiko ein. Wer unvorhergesehen erkrankt und Behandlungen sowie Medikamente benötigt, zahlt mit demWahltarif Selbstbehalt drauf.Das wurde bewertet: Im Bereich Wahltarife konnten die Kassen punkten, wenn sie Tarife mit Selbstbehalt, mit Prämienzahlung bei Leistungsfreiheit und mit Selbstbehalten,die sich nur auf einzelne Leistungsbereiche erstrecken,anbieten. Bewertet wurde dabei nicht nur das Vorhandensein entsprechender Angebote, sondern auch,wie kundenfreundlich diese ausgestaltet sind, z. B. inwiefern Arztbesuche zur Abklärung von Symptomenohne weitere Verordnung die Prämie schmälern bzw.gefährden oder wie hoch die Differenz bei Selbstbehalttarifen zwischen der ausbezahlten Prämie unddem maximal selbst zu tragenden Anteil an Behandlungskosten ist.Tarif mit Prämie bei 3,04,24,04,03,53,73,24,2max. Prämie fürmax. Prämie für SelbstArbeitnehmer (in EUR) ständige (in 0,00600,00600,00600,00300,00339,90–600,00Punkte Selbstbehalttarifmit orragendSehr GutSehr GutSehr GutSehr GutGutGutGutGutGutGutGutGutGutGutKasseAOK PlusDAK-GesundheitDie TechnikerHEK – Hanseatische KrankenkasseIKK Brandenburg und BerlinIKK Südwesthkk KrankenkassePronova BKKSecurvita KrankenkasseAOK Baden-WürttembergAOK BayernAOK HessenAOK NordostAOK Rheinland-Pfalz/SaarlandAOK Rheinland/HamburgAOK Sachsen-AnhaltBahn-BKKBarmerBetriebskrankenkasse Mobil OilBIG direkt gesundBKK EuregioBKK PfalzBKK ProVitaBKK VBUBKK VDNBKK Wirtschaft & FinanzenIKK classicIKK gesund plusKKH Kaufmännische KrankenkasseKnappschaftmhplus BetriebskrankenkasseNovitas BKKSchwenninger Krankenkasseanimieren, haben die Kassen die Darmkrebsvorsorge in ihre Bonusprogrammeintegriert. Neben dieser winken etwa fürkompletten Impfschutz und Hautkrebsscreening wahlweise Barprämien oder Gutschriften auf einem Gesundheitskonto.HervorragendeDas wurde bewertet: Im Bereich Bonus-/Vorteilsprogrammegab es Punkte für das Angebot von Bonusprogrammen für Erwachsene, Kinderund Babys. Bewertet wurden unter anderem die Höhe des maximal erreichbaren Bonus, wie breit gefächert die Maßnahmenund Möglichkeiten sind, Boni zu sammeln,wie das Verhältnis von Bonushöhe zu derZahl der dafür zu erbringenden Nachweiseist, inwiefern erzielte Boni in Folgejahreübertragbar sind, damit sie nicht verfallen, und ob Bonusprogramme mit Wahltarifen kombinierbar sind. Zudem wurdeabgefragt, welche Vorteilsprogramme dieKrankenkasse anbietet, das heißt, ob Versicherte einen finanziellen Anreiz haben,bestimmte Apotheken aufzusuchen, sichbestimmte Generika verschreiben zu lassen oder spezielle Hilfsmittelanbieter imFall einer ärztlichen Verordnung zu wählen.%-Punkte Bonusprogramm fürErwachsenemax. Bonuszahlung fürErwachsene(in onus- &Vorteilsprogramme%-Punkte max. Bonus%-Punktemax. Bonuszahlungfinanzieller Vorteil beiBonus zahlung für Bonusprogrammfür BabysNutzung bestimmter .programm fürKinderfür Babys(1. Lebensjahr)Kinder(in EUR)(1. Lebensjahr)(in EUR)Apotheken Generika Sehr GutSehr GutSehr tGutGutGutGutGutGutGutGutQuellen: Angaben der Kassen, DFSIWahltarifeVOR- STATT NACHSORG
die Krankenkasse errichtet wurde, bleibt die Mit-gliedschaft erhalten. Die gesetzlichen Kranken-kassen unterliegen dem sogenannten Kontrahie-rungszwang. Sie sind damit zur Aufnahme neuer . 1 Die Techniker 22,2