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PALACKÝ-UNIVERSITÄT IN OLOMOUCPÄDAGOGISCHE FAKULTÄTInstitut für FremdsprachenDiplomarbeitBc. Jitka KasíkováDidaktische Spiele als aktivierende Methode imFremdsprachenunterrichtOlmütz 2017Betreuerin: PhDr. Ivona Dömischová, Ph.D.

ErklärungIch erkläre hiermit, dass ich meine Diplomarbeit selbstständig verfasst habe und nur die imLiteraturverzeichnis angegebenen Quellen benutzt habe.In Olomütz, den 23. Juni 2017 .Bc. Jitka Kasíková

DanksagungAn dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei Frau PhDr. Ivona Dömischová, Ph.D. fürIhre Unterstützung, Literaturhinweise und wertvollen Ratschläge bedanken. Großer Dankgehört auch allen befragten Lehrern und Schüler, die sich an der Forschung beteiligten.

InhaltEinleitung . 7I.1.DER THEORETISCHE TEIL . 8Methoden des Fremdsprachenunterrichts . 81.1 Begriffsdefinition . 81.2 Einteilung der Unterrichtsmethoden . 92.1.2.1Entwicklung der Methoden des Fremdsprachenunterrichts . 91.2.2Methoden des Unterrichts . 15Aktivierende Methoden . 172.1 Begriffsdefinition . 172.2 Einteilung der aktivierenden Methoden . 173.Didaktisches Spiel. 203.1 Begriffsdefinition . 203.2 Einteilung der didaktischen Spiele . 223.3 Bedeutende Faktoren des Lernspiels . 243.3.1Motivation . 243.3.2Alter der Lernenden . 263.3.3Rolle des Lehrers während des Spiels . 283.3.4Rolle der Schüler während des Spiels . 293.4 Realisierung des Spiels im Unterricht . 303.4.1Planung und Vorbereitung . 303.4.2Schülergliederung. 313.4.3Die Bewertung und Reflexion . 323.4.4Bedeutung des Lernspiels für Lernprozess . 333.4.5Nachteile der Lernspiele. 34II. DER PRAKTISCHE TEIL . 374.Die Hauptsache der Forschung . 374.1 Das Forschungsinstrument . 374.2 Die Teilnehmer der Forschung . 384.3 Die Hypothesen . 385.Auswertung der Fragebogenuntersuchung. 39Zusammenfassung . 51Resümee . 52Abkürzungverzeichnis . 53Graphenverzeichnis . 54

Literaturverzeichnis . 55Internetquellen . 58Annotation der Diplomarbeit . 63

EinleitungIn häutigen Welt der modernen Technik, wo alles in unserer Umgebung elektronisch ist,ist schwieriger und schwieriger für den Lehrer die Aufmerksamkeit und Konzentration derSchüler zu behalten. Nach meinen Erfahrungen, nicht nur als die Schülerin, aber auch als die„Lehrerin“ während des Praktikum an der Universität, habe ich mich überzeugt, dass bei derVerwendung von didaktischen Spiele und spielerischen Aktivitäten im Unterricht waren dieUnterrichtstunden viel mehr unterhaltsam, und dazu wurden die motivierten Schüler mehrkooperativ. Und das ist Thema meiner Diplomarbeit, die sich mit den didaktischen Spielen imUnterricht beschäftigt.Diese Diplomarbeit aber beschäftigt sich nicht nur mit den didaktischen Spielen,sondern auch mit der kurzen Einsicht in die Theorie der Unterrichtsmethoden allgemein. Daserste Kapitel des theoretischen Teils beschreibt zuerst den Begriff Methode. Danach wird kurzdie historische Entwicklung der Fremdsprachenunterrichte beschreibt, und unterschiedlicheEinstellungen zu diesen Methoden erklärt. Dieses Kapitel ist auch der Einteilung derklassischen Unterrichtsmethoden und Fremdsprachenmethoden gewidmet, und endet mit derkurzen Einleitung in die aktivierenden Methoden. Das zweite Kapitel, wie schon angedeutetwird, beschäftigt sich detaillierter mit den aktivierenden Methoden, ihrer Begriffsdefinition undEingliederung.Das dritte Kapitel beschäftigt sich schon mit dem Thema der didaktischen Spiele. Eswird erklärt, was das Spiel eigentlich bedeutet, und was ist ein Unterschied zwischen demallgemeinen Spiel und dem didaktischen Spiel. In diesem Kapitel werden verschiedene Formeder Klassifizierung der didaktischen Spiele, als auch bedeutende Rolle der Motivation und desAlters der Schüler während des Spiels, erklärt. Bei den Rollen bleiben wir auch, wenn wirunterschiedliche Rolle des Schülers, als auch des Lehrers während der Lernspiele vergleichenwerden. Das Kapitel beschäftigt sich folgend mit der praktischen Anwendung der didaktischenSpiele im Unterricht, und zum Schluss werden die Vorteile und Nachteile der Lernspiele imUnterricht beurteilt.Der praktische Teil untersucht die reale Situation in dem Fremdsprachenunterricht,konkret in Englisch und Deutsch. Die Forschung in dem praktischen Teil versucht dieEinstellung der Fremdsprachenlehrer zu den aktivierenden Methoden, in Bezug auf didaktischeSpiele.7

I.DER THEORETISCHE TEIL1.Methoden des t sollte der Begriff „Methode“ begrenzt werden. Es gibt viele Definitionen undjeder Autor definiert den Begriff unterschiedlich. Der Begriff „Methode“ kommt aus demgriechisch- lateinischen Wort „methodos“ und bedeutet „Weg zu einem bestimmten Ziel.“1Daneben definiert Duden diesen Begriff als „auf einem Regelsystem aufbauendes Verfahrenzur Erlangung von Erkenntnissen oder praktischen Ergebnissen“, oder als „Art und Weiseeines Vorgehens.“2Im Zusammenhang mit dem Lehrprozesses definieren Janíková und Michels-McGovernden Begriff als „ein planmäßiger Prozess zur Vermittlung von Lerninhalten zu verstehen. “ Daskann in zwei Ebenen verstanden werden. „Im engeren Sinne wird unter einer Methode daskonkrete Vorgehen für das Lehren und Lernen verstanden, um ein bestimmtes Lernziel oderTeilziel zu erreichen. Im weiteren Sinne umfasst der Begriff die didaktisch-methodischeKonzeption, die der Planung und Gestaltung solcher Unterrichtsprozesse zugrunde liegt.“3Wenn man berücksichtigt, das der Unterrichtsprozess nicht nur aus der Tätigkeit des Lehrers,aber auch aus der Lernaktivität der Schüler besteht, ist die Beziehung zwischen dem Lehrer undder Schüler, und ihre gegenseitige Interaktion sehr wichtig. Dann bedeutet die Methode einSystem von Lehrtätigkeit des Lehrers und Lernaktivität der Schüler, das mithilfe ihrer Mitarbeitzu die Erreichung der Ziele des Erziehungs- und Ausbildungsprozesses führt.4Es gibt keine Universalmethode, die für den Fremdsprachenunterricht die beste ist. JedeKlasse ist ganz unterschiedlich und jeder Schüller bevorzugt eigene Lernweise. Die richtigeMethodenauswahl gehört zu den Grundkompetenzen des Lehrers. Aufgrund derKlassencharakteristik, wie Alter, Innenbeziehungen des Kollektivs, Mental- und physischeFähigkeiten der Schüler und ihre Sprachniveau, aber auch Materialausstattung der Schule undKlasse, sollte der Lehrer die Methoden auswählen und effektiv auswenden und wechseln.1BAUSCH, Karl-Richard, CHRIST, Herbert, und KRUMM, Hans-Jürgen, Handbuch Fremdsprachenunterricht. 5.Aufl., Tübingen: A. Francke, 2007, ISBN 978-3-8252-8043-7, S. 1802DUDEN [online]. [zit. 2017-04-26]. Erreichbar an: http: //www.duden.de /rechtschreibung/ Methode3JANÍKOVÁ, Věra, MICHELS-MCGOVERN, Monika. Aspekte des Hochschulfachs. Methodik und Didaktik desUnterrichts Deutsch als Fremdsprache im Überblick. Brno: Masarykova Univerzita, 2004, S. 74vgl. MAŇÁK, Josef a ŠVEC, Vlastimil. Výukové metody. 1. vyd. Brno: Paido, 2003, s. 238

1.2Einteilung der UnterrichtsmethodenIn der Fachliteratur gibt es die Unmenge von Klassifikationen der Lehrmethoden. InBezug auf Fremdsprachenunterricht entwickelten sich innerhalb ein paar Jahrhunderteverschiedene Methoden, wie Grammatik-Übersetzungsmethode, direkte, audiolinguale,vermittelnde und audiovisuelle Methode, kommunikativer und interkultureller Ansatz. ImGegenteil, aus der Sicht der Pädagogik unterscheidet man drei Grundmethoden, und zwarklassische, komplexe und aktivierende Unterrichtsmethoden. Alle Methoden werden kurzbeschrieben und vergleichen.1.2.1 Entwicklung der Methoden des esteMethodedesFremdsprachenunterrichtes betrachtet. Diese Methode entstand vom Ende des 18. Jh. bisAnfang des 19. Jh., und diente nur für den neusprachlichen Unterricht (Französisch, Englisch)einer sehr kleinen Bildungs- Elite, die das Gymnasium besuchte. Der Unterricht war aufÜbersetzung der authentischen Texte der „toten“ Sprachen, Griechisch und Latein, gerichtet.Die Muttersprache ist die Zielsprache und auch Unterrichtssprache. Es geht um synthetischdeduktive Methode. Das bedeutet, dass die Fremdsprache durch die Analyse und praktischeVerwendung der Regeln gelernt wurde. „Wer die Grammatik beherrscht, beherrscht die fremdeSprache! Wer korrekt übersetzen kann, zeigt damit, daß er die fremde Sprache wirklichbeherrscht!“5Die grammatischen Regeln mussten zuerst auswendig gelernt um mit den Texte und derFremdsprache weiter zu arbeiten. In dieser Methode wird die Wert auf die Sprachpräzisiongelegt, darum werden die Fehler nicht akzeptiert. Der Unterricht beginnt mit derEinführungsphase, wo die Grammatik in der Muttersprache präsentiert wird und danach folgtdie Übungsphase mit Satzbildung zum Grammatiklehrstoff. In der Anwendungsphase werdenDiktat, Lesen, Schreiben und Übersetzen praktisch geübt. Es geht um lehrerorientiertUnterricht, wo fast keine Interaktion zwischen dem Lehrer und den Schüler ist. Es fehlt dort ein5NEUNER, Gerhard und HUNFELD, Hans. Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts: Eine Einführung. Berlin:Langenscheidt, 5. Aufl., 1999, S. 199

Raum für Spiele oder Selbstrealisation der Schüler, die Unterschiede in Lernbedürfnisse derSchüler werden versäumt. Trotzdem ist es noch heutzutage häufig benutzte Methode.6Direkte MethodeDie direkte Methode ist eine Reform-Methode, die in 80er Jahren des 19. Jh. als eineReaktion auf die nicht sehr erfolgreiche Grammatik- Übersetzungsmethode entstand. Es gehtum eine analytische Methode, die induktiv, vom Beispiel zur Regeln, unterrichtet. DieHauptidee dieser Methode ist aktiver Fremdsprachunterricht, der die gesprochene Sprache vorder Grammatik bevorzugte. Darum ist diese Methode auch als die „Anti-Grammatik-Methode“bekannt. Die Kommunikation ist sehr wichtig, wobei die Muttersprache fast völligausgeklammert wurde. Dieser Prinzip der „Einsprachigkeit“ des Unterrichts erklärt folgendeSatz: „Die Bezeichnung „direkte Methode“ besagt, daß die Fremdsprache „direkt“, d. h. ohnedas störende Dazwischentreten der Muttersprache vermittelt werden soll.“ 7 Das sollte dieSchüler zum Denken in der neuen Sprache bewegen.Im Unterschied zur Grammatik-Übersetzungsmethode sollten die Schüler das Systemder Fremdsprachregeln intuitiv aufnehmen und ein Sprachgefühl damit entwickeln. Weil dasGespräch in der Zielsprache die Hauptunterrichtsform der direkten Methode ist, sollte sowohlauf die Aussprache als auch auf die Phonetik und phonetische Umschrift die Aufmerksamkeitgelenkt. Hören und Nachsprechen sind eine Form der Beherrschung neuer Wörter und derSprache allgemein. Das ist mit dem Prinzip der Assoziation verbunden, wo bestimmte Begriffeoder Lautäußerungen mit bestimmten Inhalten zu einer festen Struktur assoziiert werden. Derneue Wortschatz wird entweder nach dem Vorbild J. A. Comenius mit Methode derunmittelbaren Anschauung, Verbindung von Dingen und Worten („res et verba“), nach derMethode der Definition oder Methode der Erklärung eines Begriffs aus einem Zusammenhangvermittelt. Neben der verbalen Beschreibung werden auch die Bilder oder konkreteGegenstände benutzt. Typische Übungsformen der direkte Methode sind Fragen undAntworten, einsprachige Übungen, Lückentexte, Auswendiglernen von Liedern und Reimen,Nacherzählungen und Dramatisieren und Nachspielen von Dialogen. Die direkte Methodebildete eine Grundlage für spätere Entwicklung der audiolingualen Methode.86vgl. ҪELIK, Servet. Approaches and Principles in English as a Foreign Language (EFL) Education. Ankara: EğitenKitap, 2014, p.3- 67NEUNER, Gerhard und HUNFELD, Hans. Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts: Eine Einführung. Berlin:Langenscheidt, 5. Aufl., 1999, S. 338Ebd. S. 34 - 4110

eseMethodeSchülerorientiert. Die Lernende sich eher auf fließende Rede als auf Korrektheit konzentrieren.Der Lehrer ist weniger dominant, aber muss für die Zielsprache hochqualifiziert sein. Darumwerden die Muttersprachler gefordert.9Audiolinguale MethodeDie Grundlagen der audiolingualen Methode oder auch „Hör-Sprech-Methode“entstanden in den USA während des Zweiten Weltkriegs als ein Militärsprachprogramm umInformationen von den Feinden zu erwerben. Kurz danach, in 1950, entwickelte sich dieAudiolinguale Methode, die Veränderung im Fremdsprachlernen darstellte. 10Diese Methode ist auf der Theorie des Behaviorismus gegründet. Nach dieser Theorieist das Lernen nicht ein geistiger, sondern ein mechanischer Prozess. Das heißt, dassmenschliches Verhalten gelernt ist, und Fremdsprachlernen ist ein Entwicklungsprozess derSprachgewohnheiten. Im Unterschied zur Grammatik-Übersetzungsmethode, werden keineliterarischen Texte benutzt. Sowie die direkte Methode, geht es um die induktive Methode, woSprechen und Hören vor dem Lesen und Schreiben bevorzugt werden. Alle neuen Materialienwerden in der Form des strukturierten Dialogs präsentiert und mit wiederholenden „Drillen“gelernt, bis die Schüler alles automatisch und korrekt sagen. Die Zielsprache ist wieder dieeinige Sprache, die im Unterricht benutzt ist. Die Wortschatzlehre ist vor allem auf dieAussprache konzentriert und im Kontext mit den Alltagssituationen verbunden.Der Lehrer ist während des Unterrichts aktiv und im Zentrum des Geschehens.Aufgrund des hohen Anspruch an den Lehrer als Vorbild der perfekten Aussprache undIntonation, sollte der Lehrer bestens ein Muttersprachler sein oder mindestens Sprachlabor undauthentische Tonaufnahme, Kassetten und Videos benutzen. Die Schüler, im Gegenteil, spielendie Rolle der Nachahmer oder „Papageien“, wie oft gesagt. Diese Methode ist als die beste fürdie Fremdsprachanfänger betrachtet und setzte die Verwendung der anschaulichen Hilfsmittelals effektive Lernmethode. Anderseits, der monotone Prozess der Imitation, Wiederholung undFestigung wird oft für keine Möglichkeit für Schüler etwas neues oder spontan zu formenkritisiert.11 Typische Übungsformen der audiolingualen Methode sind: Ergänzung eines9vgl. ҪELIK, Servet. Approaches and Principles in English as a Foreign Language (EFL) Education. Ankara: EğitenKitap, 2014, p. 2110vgl. NEUNER, Gerhard und HUNFELD, Hans. Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts: Eine Einführung.Berlin: Langenscheidt, 5. Aufl., 1999, S. 45 - 4611vgl. ҪELIK, Servet. Approaches and Principles in English as a Foreign Language (EFL) Education. Ankara: EğitenKitap, 2014, p. 31-3611

Lückentextes, Satzbildung nach einem vorgegebenen Muster, Frage-Antwort-Übung,Dialogergänzung/ Durchspielen oder Auswendiglernen und Nachspielen von Modelldialogen.Die Techniken sind Diktat, Hören oder Imitation.12Audiovisuelle MethodeDie audiovisuelle Methode oder „Hör-Seh-Methode“ entstand in Frankreich am Ende50er Jahre und stellt eine Weiterentwicklung der audiolingualen Methode dar. Das Prinzipdieser Methode ist Fremdsprachvermittlung mithilfe der Dialoge, die an die Alltagssituationenorientiert sind. Im Unterschied zur audiolinguale Methode, wo zuerst die sprachliche Form desDialoges vermittelt wird und danach erst die Bedeutung erklärt wird, nach audiovisuellerMethode ist es umgekehrt. „In einer Dialogsituation wird dem Schüler zuerst der Inhalt derSituation durch visuelle Mittel verdeutlicht, dann erst folgt die entsprechende sprachlicheAusdrucksform.“13 Die Dialoge werden speziell für den Unterricht mit entsprechendenWortschatz gebildet. Nach dieser Methode werden die Dialoge durch Wiederholung von Bildund Text auswendig gelernt, und dann werden die eigene Dialoge zu den Bildern gemacht oderSzene im Rollenspiel imitiert. Die notwendige Grammatik, die als der Bestandteil der Dialogeerscheint, wird in der Form der Satzmusterübungen, „pattern drills“, vermittelt. Die Bilderdienen nicht nur der Einführung, sondern auch der Übung und Wiederholung. Der Unterrichtwird mit Anschauungsmaterial, wie zum Beispiel Bilder, Gegenstände, Filme oder Videosvisuell unterstützt. Die benutzte Technik für diese Methode ist zum Beispiel Dia-Projektor,Filmstreifenprojektor, Overhead-Projektor Tonbandgerät oder Sprachlabor. 14Vermittelnde MethodeDie vermittelnde Methode entstand ab Ende 50er Jahre in Deutschland. Es geht um denVersuch die älteren in der Vergangenheit benutzten Methoden zu verbinden. Von deraudiolingualen Methode hat die vermittelnde Methode die induktive Lehrstoffvermittlungübergenommen. Außer dem humanistischen Aspekt der geistigen Bildung der Schüler, ist fürdiese Methode und Grammatik-Übersetzungsmethode auch gemeinsam, dass die Grammatik inVordergrund des Lehrprozesses gestellt wird. Die Grammatikprogression wird nach dem12vgl. NEUNER, Gerhard und HUNFELD, Hans. Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts: Eine Einführung.Berlin: Langenscheidt, 5. Aufl., 1999, S. 53 - 6113Ebd. , S. 64 - 6614vgl. HUEBER [online]. [zit. 2017-05-16]. Erreichbar an: hp/ Methoden des Fremdsprachenunterrichts12

Schwierigkeitsgrad bestimmt, wobei der Lernstoff immer vom Einfacheren zum Schwierigerenabgestuft und gelehrt wird.15Die bevorzugte Sprache ist nach dem Prinzip der Einsprachigkeit nur die Zielsprache.Nur bei den komplizierten Grammatikregeln oder abstrakte Wortschatz kann die Muttersprachebenutzt werden. Sehr oft benutzte Technik ist auch Arbeit mit literarischen Texte undTextanalyse. Hohe Wert ist auch auf die Kommunikation durch Alltagsdialoge gelegt und dieSelbstständigkeit und Eigentätigkeit der Schüler wird als Schlüsselelement des effektivenUnterrichtes unterstützt. Charakteristische Übungsformen für die vermittelnde Methode sindzum Beispiel die Lückentexte, Einsetz-oder Umformungsübungen.16Kommunikativer AnsatzKommunikativer Ansatz oder kommunikative Methode entwickelte sich seit Anfang1980. Diese Methode formulierte neue Ziele des Fremdsprachenvermittlung, dessen Grund inder Pragmalinguistik liegt. Nach kommunikativer Methode ist die Sprache nicht mehr einSystem von Grammatik und Wörtern, sondern ein Mittel der menschlichen Handlung ichts, und zwar die pädagogische und pragmatische Perspektive. Diepädagogische Perspektive erforscht die Lernvoraussetzungen der Schüler und mit welchenKenntnissen disponieren die Schüler bei dem Lernprozesseintritt, wie zum BeispielErfahrungen, Wissen, Motivation oder kulturspezifische Aspekte wie Lerntraditionen. Dannwerden die Ziele festgestellt, das heißt, was ist nötig zu tun um die Lernenden in derFremdsprache kommunikationstüchtig zu werden. Die pragmatische Perspektive verlangt dasNutzen des Fremdsprachenunterrichts in den Alltagsituationen. „Moderne Fremdsprachen lerntman im Gegensatz zu den alten Sprachen - Latein und Griechisch, die es nur noch alsBuchsprachen gibt, um sich mit anderen Menschen verständigen zu können, um sich imZielsprachenland (etwa als Tourist oder Geschäftsmann) zurechtfinden und mit den Leuten15vgl. NEUNER, Gerhard und HUNFELD, Hans. Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts: Eine Einführung.Berlin: Langenscheidt, 5. Aufl., 1999, S. 70 - 8116vgl. WIECZOREK, Bogdan. Die wichtigsten Methoden des Fremdsprachenunterrichts. [online]. [zit. 2017-0529] Erreichbar an: /methoden.htm13

unterhalten zu können, um Fernsehsendungen, Radioprogramme, Zeitungen und Bücher zuverstehen.“17Nach der kommunikativen Methode steht der Lerner im Mittelpunkt desUnterrichtsprozesses und ist als der Partner betrachtet. Der Lehrer ist nicht mehr der„Medientechniker“, wie es in der audiolingualen und audiovisuellen Methode war, sondern tritter als der Helfer auf. Die Lehrende arbeiten meistens in Paar oder Gruppe um dieFremdsprachdialoge am meisten zu ausnutzen. Die Zielsprache ist die einige Sprache imUnterricht. Die Lehrbedürfnisse und Interesse der Lernenden sollten im Kauf benommen undder Lehrprozess ihnen angepasst werden, damit die Lernende motiviert werden. Im Unterschiedzu den früheren Methoden wird nach dieser Methode keine Sprachfertigkeit bevorzugt oderausgelassen, sondern alle Fertigkeiten zusammen gleich geübt. Das Ziel dieser Methode ist inrealen Situationen sich selbstbewusst zu fühlen und mit anderen sich fließend zu verständigen.18Interkultureller AnsatzDer interkulturelle Ansatz entwickelte sich kurz nach der kommunikativen Methode,seit Ende 1980 bis Anfang 1990. Das Ziel des interkulturellen Ansatzes ist dieLehrstoffvermittlung der Fremdsprache zusammen mit dem interkulturellen Hintergrund. DieLernenden kennen andere Kulturen, ihre Sprache, Sitten, Alltagsleben, Denken oder auchsoziale Beziehungen zu lernen, vergleichen es mit ihrer eigenen Kultur und ermitteln eventuelleÄhnlichkeiten oder Unterschiedlichkeiten. Damit entwickeln sie ihre interkulturelle Kompetenzum dann einfach ohne größere Schwierigkeiten in die entsprechende Zielgesellschaftintegrieren und sich verständigen zu können. „Der Lerner entwickelt ein Verständnis für dieAndersartigkeit der Welt der Zielsprachenländer. Schlüsselwörter sind dabei Eigen- undFremdverstehen, Toleranz, Rücksichtnahme auf andere Kulturen.19Interkultureller Ansatz legt Wert vor allem auf Lese- und Hörverstehen, als auchKommunikation. Die Themen und Materialien, wie authentische Literaturtexte, Musik oderInformationen, die Schüler selbst am Internet suchen, werden an die Ziellandeskunde orientiert.17NEUNER, Gerhard und HUNFELD, Hans. Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts: Eine Einführung.Berlin: Langenscheidt, 5. Aufl., 1999, S. 83 - 10518vgl. WIECZOREK, Bogdan. Die wichtigsten Methoden des Fremdsprachenunterrichts. [online]. [zit. 2017-0529] Erreichbar an: /methoden.htm19REDER, Anna. Der Interkulturelle Ansatz. In: Ausgewählte Fragen der Deutschdidaktik. 2011, [online].[zit. 2017-05-29]. Erreichbar an: http:// janus.ttk.pte.hu/tamop/tananyagok/dig jegy nemet/ 124der interkulturelle ansatz.html14

Im Unterricht wird der Prinzip der Einsprachigkeit eingehalten, jedoch kann die Mutterspracheals die „Hilfssprache“ benutzt werden.Außer den schon erwähnten Methoden entstanden auch verschiedenen alternativenMethoden. Die Methoden sich unaufhörlich entwickeln, und passen sich ständig denAnforderungen der Gesellschaft an. Es kommt dann nur auf den Lehrer, wie flexibel und kreativer ist, um den Unterricht für die Schüler so viel unterhaltsam aber auch effektiv, wie möglichzu machen.1.2.2 Methoden des UnterrichtsKlassische MethodenDie klassischen Methoden einteilen sich in die verbalen, anschaulich- demonstrativenund fertigkeits- praktischen Methoden. Es geht teilweise um die traditionelle Form desFrontalunterrichts mit systematischen Lernen. Der Lehrer steht im Mittelpunkt desLernprozesses, und ist für Organisation und Verlauf der ganzen Stunde verantwortlich.Die verbalen Methoden gehören zu den ältesten Unterrichtsmethoden mit dem Anfangschon in dem antiken Griechenland, wo die Rhetorik als Kunst der Rede unterrichtet wurde.Die Sprache ist untrennbarer Bestandteil dieser Methode und dient nicht nur als einKommunikationsmittel, sondern auch Mittel des Denkens. Nach Skalková gibt es entwedermonologische verbale Methoden, wie zum Beispiel Erzählung, Erklärung, Vortrag und Arbeitmit dem Text, oder dialogische verbale Methoden, wie Dialog, Gespräch oder Diskussion. Beiden monologischen Methoden dominiert die Aktivität des Lehrers, während die dialogischeMethoden verläuft die gegenseitige Interaktion zwischen dem Lehrer und den Schüler, meistensin der Form der Fragen und Antworten. 20Die anschaulich- demonstrativen Methoden vermitteln die neue Erkenntnissebildhaftig, nach Vorbild von J.A. Comenius, der behauptete, dass der Lernstoff möglich mitalle Sinne wahrgenommen sein sollte. Dazu hilft die Demonstration, mithilfe verschiedenerBilder oder realen Gegenstände. Diese Methode ist nicht möglich isoliert zu benutzen, sondernmuss immer mit den verbalen oder praktischen Methoden verbunden sein. Zu dieser Methodeordnet man zum Beispiel Vorführen und Beobachten, Arbeit mit dem Bild oder Instruktion. DieInstruktion hat informative Funktion und wird oft bei Erklärung der Spielregeln benutzt.20vgl. SKALKOVÁ, Jarmila. Obecná didaktika. Praha: ISV, 1999, s. 17115

Die fertigkeits- praktischen Methoden ermöglichen den Schülern direkte Kontakt undArbeit mit realen Gegenstände. Diese Methoden entwickeln eigene Aktivität, Konzentrationund vor allem psychisch-motorische Fertigkeiten, die zu dem effektiven Bemerken starkbeiträgt. Zu den fertigkeits- praktische Methoden ordnet man zum Beispiel die Manipulationund Forschung, Fertigkeitsbildung, Produktionsmethode oder Imitation. 21Komplexe MethodenDie komplexen Methoden werden oft als die „organisatorische Formen desUnterrichtes“ bezeichnet. Im Unterschied zu den traditionellen und aktivierenden Methoden,bereichern die komplexen Methoden den Prozess der Lehrstoffvermittlung mit dem Komplexvon verschiedenen Organisationsformen, didaktischen Mittel und Lebenssituationen. Zu diesenMethoden ordnet man den Frontalunterricht, Gruppen-und kooperativer Unterricht,Partnerunterricht, selbständige oder individuelle Arbeit der Schüler, kritisches icht,offenesLernen,LerneninLebenssituationen, Unterricht mit der Unterstützung vom Fernseher oder Computer,Sugestopädie, Superlearning oder Hypnopädie. 22Aktivierende MethodenAktivierende Methoden werden nach dem Aspekt der Interaktion unterscheidet. Zu denaktivierenden Methoden nach der thematischen Einordnung in die Kategorien erwähnen derheuristischeMethode,Situationsmethode, Inszenierungsmethode und didaktische Spiele.23 Der ausführlicherBeschreibung der aktivierenden Methoden wird im nächsten Kapitel gewidmet.21vgl. MAŇÁK, Josef, ŠVEC, Vlastimil. Výukové metody. Brno: Paido, 2003, S. 53 - 104Ebd., S. 131 - 19723Ebd. S. 105 - 1302216

2.Aktivierende Methoden2.1BegriffsdefinitionJankovcová, Průcha und Koudela beschreiben die aktivierenden Methoden als dieSchritte des Unterrichts, bei denen die selbständige Arbeit, das Denken und dieProblemlösungen der Schüler zur Erreichung der Lehrausbildungszielen führen.24Diese alternativen oder auch „innovativen“ Methoden, die teilweise in Opposition zuden traditionellen Methoden stehen, verwenden die Elemente des rationalen Lernens. DieseMethoden sind

Unterricht beurteilt. Der praktische Teil untersucht die reale Situation in dem Fremdsprachenunterricht, konkret in Englisch und Deutsch. Die Forschung in dem praktischen Teil versucht die Einstellung der Fremdsprachenlehrer zu den aktivierenden Me