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BetrieblichesMobilitätsmanagementMünchen2015 bis 20161

VorwortDer GroßraumMünchen ist undbleibt äußerstattraktiv für zuziehende Menschen und neueUnternehmen.Die Bevölkerungder Landeshauptstadt soll schon Ende 2018 die 1,6Millionen-Grenze überschreiten undim Jahr 2028 auf 1,7 Millionen ansteigen. Das Münchner Umland soll inder gleichen Größenordnung zulegen.Hinzu kommt ein Arbeitsplatzwachstumdurch Neuansiedlungen und Unternehmenserweiterungen. Als wachsendesWirtschaftszentrum können wir abernur erfolgreich und attraktiv bleiben,wenn wir weiterhin gut erreichbar sindund Mobilität reibungslos funktioniert.Dazu müssen wir die Verkehrsentwicklung im Griff behalten. Um diessicherzustellen, werden wir die Infrastruktur für alle Verkehrsarten weiterausbauen. Wir können den Herausforderungen eines wachsenden Verkehrsaufkommens jedoch nicht allein mitBaumaßnahmen begegnen. Schnelleund kostengünstige Erfolge lassen sicherzielen, indem wir die vorhandeneund neue Infrastruktur noch effektiverund klüger nutzen als bisher. Hier setztdas Mobilitätsmanagement an. Zielgerichtete Beratung und Informationsollen die Verkehrsteilnehmer veranlassen, unnötige Fahrten zu vermeidenund das für den jeweiligen Fahrtzweckoptimale Verkehrsmittel auszuwählen.Mobilitätsmanagement senkt so denverkehrsbedingten Energieverbrauch,mindert Lärm, ist gut für die Luftreinhaltung und verkürzt die Reisezeiten.Gerade für Firmen bietet Mobilitätsmanagement clevere und zumTeil völlig neue Lösungen, etwa dieNutzung der neuen Münchner MVGMieträder für kurze Dienstfahrten odereine optimierte Reiseplanung mit Hilfeintelligenter Apps. Unternehmen undihre Beschäftigten kommen so stressfreier ans Ziel, sparen bares Geld undentlasten die Umwelt. Durch betrieb-liche Mobilitätsberatung unterstützt dieLandeshauptstadt deshalb MünchnerUnternehmen dabei, ihre Verkehrsabläufe zu optimieren.Wie sieht das in der Praxis aus? Indieser Broschüre finden Sie hierfür anschauliche Beispiele der sechs Betriebe,die von November 2015 bis September2016 am Förderprogramm betrieblichesMobilitätsmanagement des Referatsfür Arbeit und Wirtschaft teilgenommenhaben. Die Betriebe sind ihre Mobilitätsfragen strukturiert und im Dialogmit ihren Beschäftigten angegangen.Sie entwickelten eine neue Mobilitätskultur, bei der Elektrofahrzeuge,Fahrräder und auch der Austausch vonMobilitätsinformationen eine tragendeRolle spielen.Die nächste Runde des Förderprogramms wird Ende 2016 / Anfang 2017starten. Ich lade alle interessiertenBetriebe aus der Landeshauptstadtund aus dem Landkreis München ein,kostenfrei daran teilzunehmen. HelfenSie mit, unnötigen Verkehr zu vermeiden und leisten Sie so Ihren Beitrag zueiner zukunftsfähigen Mobilität!Den beteiligten Unternehmen und derArqum GmbH, welche die Betriebeberaten und unterstützt hat, danke ichfür ihr Engagement. Allen Firmen, diean der kommenden Runde teilnehmen,wünsche ich viel Erfolg.Josef Schmid2. BürgermeisterLeiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München3

InhaltsverzeichnisBetriebliches MobilitätsmanagementSeiteVorwortWas ist betriebliches Mobilitätsmanagement?3Betriebliches Mobilitätsmanagement5Was ist betriebliches Mobilitätsmanagement?Die Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagementsdurch die Landeshauptstadt München5Weitere BMM-Angebote der Landeshauptstadt MünchenBMM-KlubGeförderte EinzelberatungGebietsbezogene BMM-ProjekteFragen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement66677Weitere städtische Maßnahmen im Bereich Mobilitätsmanagement7BMM-Teilnehmer der Jahrgänge 2001-201685Das Förderprogramm betriebliches Mobilitätsmanagement 2015/16ProjektablaufErfolgreiche Maßnahmen121213Gewichtung der Erfolgsfaktoren und Tipps14Fazit15Ergebnisse16Dorsch International Consultants GmbHgemeinnützige GmbH des ProjektevereinsKrankenhaus Barmherzige Brüder MünchenKreisjugendring München-StadtRATHGEBER GmbH & Co. KGStädtische Friedhöfe München, Friedhof Perlacher Forst161820222426Neue Maßnahmen ausgewählter Klub-BetriebeBayerischer RundfunkGEWOFAG Holding GmbH282829Kontakt30Impressum30 Wachsender Verkehr – ob innerstädtischoder von außen kommend – stellt einebesondere Herausforderung für die Infrastruktur einer Stadt dar. Folglich liegtes im Interesse von Kommunen, durchMobilitätsmanagement den Personenverkehr nachhaltig zu gestalten, alsoeffizient, umwelt- und sozialverträglich.Mobilitätsmanagement stellt die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmerin den Mittelpunkt. Welche Einstellunghaben sie zur Mobilität, und welchesVerhalten hat dies zur Folge? GezielteMobilitätsinformation und neue Serviceangebote sollen den angesprochenen Zielgruppen helfen, eine auch ausSicht der Stadt möglichst gute Verkehrsmittelwahl zu treffen. Beim betrieblichen Mobilitätsmanagement (BMM)werden sämtliche Verkehrsströme, dievon einem Betrieb ausgehen, untersucht. Dazu gehören die Anreise derBeschäftigten, Lieferverkehre sowie dieGeschäftsreisetätigkeit. Ausgehend vondieser Bestandserhebung entwickelndie Firmen geeignete Maßnahmen, umunnötigen Verkehr zu vermeiden undihre Mobilität möglichst umweltfreundlich zu bewältigen. BMM-Betriebeerleichtern es ihren Beschäftigten, mitöffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad, zu Fuß oder in Fahrgemeinschaftenzur Arbeit anzureisen. Die Optimierungder Richtlinien für den Fuhrpark und fürDienstreisen erhöht die Effizienz undführt damit zu Kosteneinsparungen.Die Motive, warum Firmen ein BMMeinführen, sind vielfältig: Verkehrsprobleme, wie Parkplatzmangel oder eineunbefriedigende ÖPNV-Anbindung,gehören ebenso dazu wie die Anforderungen aus dem eigenen Umweltmanagementsystem oder organisatorischeVeränderungen am Betriebsstandort. Unternehmen profitieren u.a. in folgendenBereichen vom BMM: 4Bessere Erreichbarkeit für Beschäftigte und BesucherMaßnahmen, die den Beschäftigten direkt nutzen, erhöhen dieMitarbeitermotivation.Beitrag zu den Umweltzielen einesBetriebes (z.B. Senkung der CO2Emissionen) und zu einem Imageals nachhaltiges UnternehmenKostenersparnis, z.B. durch niedrigere Sprit- oder Reisekosten odereinen geringeren ParkplatzbedarfIn den vergangenen Runden wurdeeine große Auswahl an Maßnahmenumgesetzt, wie z.B. Anschaffung vonElektrofahrzeugen und Errichtung vonLadestationen, Einsatz von Videokonferenzen, Einführung von CO2Obergrenzen für Dienstwagen oderVerbesserung der Fahrradinfrastruktur. Die Ergebnisse des betrieblichenMobilitätsmanagements können in einbestehendes Umweltmanagementsystem (z.B. ÖKOPROFIT, EMAS) eingebunden werden, was für entsprechendzertifizierte Unternehmen ein großerVorteil ist.Die Förderung des betrieblichenMobilitätsmanagements durch dieLandeshauptstadt MünchenDie Landeshauptstadt München befasste sich bereits 1999 in dem vomBund geförderten ForschungsprojektMOBINET mit betrieblicher Mobilitätsberatung und gehört damit zu denVorreitern in Deutschland. In einemPilotprojekt und einem Pilotförderprogramm wurde zwischen 2001 und 2003betriebliches Mobilitätsmanagementin vier Betrieben methodisch erprobt.Ausgehend von den Erkenntnissen ausdiesen Betriebsberatungen und den Erfahrungen mit dem Umweltberatungsprojekt ÖKOPROFIT wurde die aktuelleSystematik des Förderprogrammsbetriebliches Mobilitätsmanagementvon der Arqum GmbH, einem von derLandeshauptstadt beauftragten Beratungsunternehmen, entwickelt.In vier gemeinsamen Workshopswerden die zentralen Verfahrensschrittedes betrieblichen Mobilitätsmanagements der Reihe nach vermittelt. Externe Referenten stellen dort außerdem„Mobilitätsprodukte“ wie das Job-5

Ticket, Carsharing oder Fahrgemeinschaftsbörsen vor. Der Erfahrungsaustausch der teilnehmenden Betriebeuntereinander ist sehr wichtig und stehtbei jedem Workshop auf der Tagesordnung. Bei der Datenerhebung und derUmsetzung von Maßnahmen werdendie Mobilitätsteams und die Beschäftigten der teilnehmenden Betriebe vonden Beratern unterstützt. Hierzu findenvier halbtägige Einzelberatungsterminebeim Unternehmen statt.Als Hilfestellung erhalten die BetriebeArbeitsmaterialien, die einen methodischen Leitfaden, Informationen zuausgewählten Mobilitätsproduktenund zahlreiche Beispiele für Maßnahmen enthalten. Ein Musterfragebogen,Formulare und statistische Auswertungstools erleichtern die Bestandsaufnahme vor Ort. Der Musterfragebogenkann individuell auf den Informationsbedarf des Unternehmens angepasstwerden. Enthalten sind z.B. Fragen zumWohnort der Beschäftigen, dem aktuellgenutzten Verkehrsmittel und Felder füreventuelle Verbesserungsvorschläge.Unverzichtbare letzte Schritte sind dieDokumentation der Maßnahmen undeine Einschätzung zu den Effekten.Sie sind notwendig, um ein fundiertesUrteil über die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen treffen zu können. Die Ergebnisse fließen in diesenAbschlussbericht zum Förderprogrammein. Die Teilnahme am Projekt, die Auszeichnung mit einer Urkunde und diebegleitende Öffentlichkeitsarbeit stärken das Image der Betriebe als nachhaltig wirtschaftende Unternehmen.Weitere BMM-Angebote der Landeshauptstadt MünchenBMM-KlubSeit dem Jahr 2008 haben ehemaligeTeilnehmer des Förderprogrammsdie Gelegenheit, zweimal pro Jahr anWorkshops des BMM-Klubs teilzunehmen. Die Rahmenbedingungendes Verkehrs sind ständig im Fluss,und damit ändern sich die Anforderungen an die betriebliche Mobilität.Im BMM-Klub können die Teilnehmerbeim betrieblichen Mobilitätsmanage6ment am Ball bleiben. Sie bekommenwichtige Informationen über neueMobilitätsangebote und Hilfestellungenbei zukünftigen verkehrsrechtlichenVorgaben (z.B. Änderungen bei derUmweltzone). Firmen, die seit ihrerTeilnahme am Förderprogramm neueMaßnahmen im Bereich des betrieblichen Mobilitätsmanagements realisiert haben, können sich mit diesenMaßnahmen in der Abschlussbroschüre des laufenden BMM-Jahrgangserneut vorstellen. Die Teilnahme an denWorkshops und die Präsentation in derBMM-Abschlussbroschüre sind für dieBetriebe kostenfrei. Firmen, die bereitsüber ein betriebliches Mobilitätsmanagement verfügen, ohne am Förderprogramm teilgenommen zu haben,sind ebenfalls herzlich eingeladen, imBMM-Klub dabei zu sein. InteressierteBetriebe können sich gerne für diesesund für die folgenden Angebote an dieLandeshauptstadt München, Referat fürArbeit und Wirtschaft, wenden (Kontaktsiehe S. 30).Geförderte EinzelberatungNeben dem BMM-Förderprogrammhaben Unternehmen mit Sitz in derLandeshauptstadt München die Möglichkeit, Einzelberatungsleistungen inAnspruch zu nehmen, die vom Referatfür Arbeit und Wirtschaft gefördertwerden. Dieses Angebot kommt vorallem für Firmen mit zeitlichen oderpersonellen Restriktionen in Frage, dietrotzdem im betrieblichen Mobilitätsmanagement aktiv werden möchten.Die geförderte Einzelberatung ist aucheine Option für Unternehmen, die ausschließlich einen bestimmten Verkehrsbereich, wie z.B. die Optimierung ihresFuhrparks, in Angriff nehmen möchten.Das Referat für Arbeit und Wirtschaftübernimmt 50% der Kosten von bis zufünf Beratertagen. Firmen, die bereitsam Förderprogramm teilgenommenhaben und vertiefte Beratung in einembestimmten Bereich benötigen, könneneine Förderung von bis zu drei Beratertagen beim Referat für Arbeit und Wirtschaft beantragen. Für die geförderteEinzelberatung steht ein begrenztesBudget zur Verfügung. Folglich kann leider nicht garantiert werden, dass jedesUnternehmen berücksichtigt wird.Referat für Arbeit und Wirtschaft derLandeshauptstadt gerne seine Unterstützung an.Gebietsbezogene BMM-ProjekteBenachbarte Unternehmen einesGewerbegebiets haben in der Regelsehr ähnliche verkehrliche Rahmenbedingungen, wenn man vom PKW-Stellplatzangebot auf dem eigenen Firmengelände einmal absieht. Gleichzeitig istbei diesen Firmen ein erhebliches Potenzial für Synergien im betrieblichenMobilitätsmanagement vorhanden.Als Beispiele wären Kooperationen beider Bildung von Fahrgemeinschaftenoder die gemeinsame Kommunikationmit den Verkehrsbetrieben zu nennen.Es besteht durchaus die Möglichkeit,für drei oder mehr Firmen aus demgleichen Gewerbegebiet ein eigenesBMM-Projekt aufzusetzen. Kooperationsbereite Firmen können sich gernemit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft in Verbindung setzen.Weitere städtische Maßnahmen imBereich MobilitätsmanagementFragen zum betrieblichen MobilitätsmanagementSind die Busse im ÖPNV nicht optimalauf den Schichtbeginn Ihres Betriebesabgestimmt? Wollen Sie einen Fahrradaktionstag organisieren und benötigenSie hierzu Anregungen? Bei solchenund ähnlichen Fragen bietet Ihnen dasDie Landeshauptstadt München fasstunter der Dachmarke „MünchenGscheid mobil“ ihre Mobilitätsmanagement-Angebote für verschiedeneZielgruppen zusammen. Neben denMünchner Betrieben werden u.a. Neubürgerinnen und Neubürger, Senioren,Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen. Ein Beispiel hierfür ist die„Neubürgerberatung“ in Zusammenarbeit mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Rund 85.000 Menschenziehen jedes Jahr nach München. Umden Neubürgern die Orientierung inSachen Mobilität am neuen Wohnort zuerleichtern, erhalten sie eine ausführliche, Verkehrsmittel übergreifendeMobilitätsberatung. Diese umfasst einkostenfreies Informationspaket zumThema „Mobilität in München“ überöffentliche Verkehrsmittel, Taxis, Carund Bikesharing, Radln in München,Parkmöglichkeiten und vieles mehr. Ein„Schnupperticket“ für die öffentlichenVerkehrsmittel und persönliche Beratung sind auf Wunsch erhältlich.Weitere Maßnahmen der Stadt Münchenim Bereich MobilitätsmanagementFörderung des RadverkehrsInitiative „Radlhauptstadt München“, u.a. mitRadlsicherheits-Check, Fahrradbroschürenund FahrradaktionenRadroutenplanerFahrradrouting im Internet und als App füreine optimale Streckenplanung in Münchenund in der RegionMobilitätsbildung/-erziehung für Kinderund JugendlicheMobilitäts-Projekte für Kinder und Jugendliche,vom Kindergarten über die Grundschule bishin zu weiterführenden uelle Informationen zur Münchner Verkehrslage und zur Mobilität mit dem ÖPNV,dem Fahrrad, zu Fuß und mit dem Auto7

BMM-Teilnehmerder Jahrgänge 2001-2016Anheuser-Busch InBevGermany Holding GmbH Spaten-Franziskaner-Bräu GmbHBavaria Film GmbHKrankenhausBarmherzige Brüder MünchenBayerische LandesbankBayerischer RundfunkBayWa AGBertrandt Ingenieurbüro GmbHBerufsfeuerwehrMünchenBSH Bosch und SiemensHausgeräte GmbHDeveley Senf & FeinkostGmbHFlughafen München GmbHFreescale HalbleiterDeutschland GmbHGEWOFAG Holding GmbHGoethe-Institut e.V.GWG StädtischeWohnungsgesellschaftMünchen mbHLudwig StockerHofpfisterei GmbHHoliday Inn MunichCity CentreMichael HuberMünchen GmbHUnicredit Bank AGEOS GmbH ElectroOptical SystemsHAWE Hydraulik SEHelmholtz ZentrumMünchenBayerisches Rotes KreuzDorsch InternationalConsultants GmbH 2 / ' , 1 *IKEA-Niederlassung BrunnthalInnoLas Holding GmbHKeller & Kalmbach GmbHKreisjugendringMünchen-StadtKlinikum BogenhausenKlinikum HarlachingKlinikum NeuperlachKlinikum SchwabingKlinikum Thalkirchner StraßeTextilserviceKL TECHNIKGmbH & Co. KGReferat für Arbeitund Wirtschaft89

BMM-Teilnehmerder Jahrgänge 2001-2016Referat für Gesundheit und UmweltKommunalreferat GeodatenService MünchenLandratsamtMünchenMAN Truck & Bus AGMax-Planck-GesellschaftMünchener RückversicherungsGesellschaftMünchner VolkshochschuleGmbHNokia Solutions and NetworksGmbH & Co. KGPricewaterhouseCoopers AGWirtschaftsprüfungsgesellschaftgemeinnützige GmbHdes ProjektevereinsQ PERIOR AGRATHGEBERGmbH & Co. KGRTL2 FernsehenGmbH & Co. KGSana Kliniken AGSchörghuberUnternehmensgruppeSchreiner Group GmbH & Co. KGStaatliches Hofbräuhausin MünchenStadtsparkasse MünchenTAXI CENTEROSTBAHNHOFStadtwerke München GmbH10Städtische Friedhöfe München,Friedhof am Perlacher ForstSwiss Re Europe S.A.Niederlassung DeutschlandSympatex Technologies GmbHTAXI Center Ostbahnhof GmbHWackler Service GroupGmbH & Co. KG11

Das Förderprogrammbetriebliches MobilitätsmanagementTeilnehmer des Jahrgangs 2015/2016Projektablauf 2015/16An dieser Runde des Förderprogrammshaben sechs Betriebe aus Münchenund dem Münchner Umland teilgenommen. Die in Anspruch genommeneBeratung war für sie kostenfrei. IhreMaßnahmen stellen die Betriebe abSeite 16 vor.UnternehmenBrancheAdresseMitarbeiterzahlDorsch InternationalConsultants GmbHPlanungs- und IngenieurleistungenLandsberger Straße 36880687 Münchengemeinnützige GmbHdes ProjektevereinsWohlfahrts- undGesundheitspflegeGravelottestraße 681667 MünchenKrankenhausBarmherzige BrüderMünchenGesundheitswesenRomanstraße 9380639 MünchenKreisjugendringMünchen-StadtKinder- undJugendarbeitPaul-Heyse-Straße 2280336 MünchenRATHGEBER GmbH &Co. KGKennzeichnungslösungen für Marketing & TechnikKolpingring 382041 Oberhaching61Städtische FriedhöfeMünchen, Friedhof amPerlacher ForstFriedhofStadelheimer Straße 2481549 München2376150ca. 1.000500ProjektablaufDas Förderprogramm wurde zwischenNovember 2015 und September 2016über einen Zeitraum von zehn Monatendurchgeführt. Die vorliegende Broschüre stellt den Ablauf des Projektes darund dient zudem als Abschlussberichtfür die teilnehmenden Betriebe. DieGesellschaft für Arbeitssicherheits-,Qualitäts- und UmweltmanagementGmbH (Arqum) war mit der Beratungder Teilnehmer beauftragt. Die Einzelberatung der Betriebe konzentriertesich auf individuelle Schwerpunkte derbetrieblichen Mobilität, die von den Teilnehmern anfangs ausgewählt wurden.12Mit Unterstützung der Berater beschäftigen sich die Unternehmen eingehendmit diesen Mobilitätsfeldern – von derBestandsaufnahme über die Entwicklung von Maßnahmen bis zu derenUmsetzung. Das Vorgehen war stets soflexibel, dass neu gewonnene Erkenntnisse im Verlauf des Projektes berücksichtigt werden konnten. Durch den regen Erfahrungsaustausch während dervier gemeinsamen Workshops erhieltenalle Betriebe auch Anregungen aus Bereichen, die nicht zu ihren individuellenSchwerpunkten gehörten.WorkshopsBeratung vor Ort11/15 Organisation des Projektes,Zielsetzung und BestandsaufnahmeBestandsaufnahme01/16 Bestandsanalyse und Vorstellung vonMaßnahmen und MobilitätsproduktenBestandsanalyse undMaßnahmenentwicklung03/16 Erfahrungsaustausch zur Entwicklungder MaßnahmenMaßnahmen konkretisieren und umsetzen05/16 Erfolgskontrolle und Verbindung vonBMM und UmweltmanagementsystemenErfolgskontrolle, Ergebnisbericht, Einbindungin ein (Umwelt-)ManagementsystemErfolgreiche MaßnahmenIn der folgenden Tabelle werden diejenigen Maßnahmen dargestellt, diedie Betriebe als ihre jeweils wirkungsvollste Maßnahme sehen. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl von weiterenMaßnahmen geplant und umgesetzt.Ganz besonders gefördert wurden indieser Runde Alternativen zur Anreise mit dem PKW, insbesondere dieNutzung des Fahrrads. ZusätzlicheFahrradabstellanlagen sowie Duschund Umziehmöglichkeiten wurdengeschaffen. Ein besonderer Anreiz aufdas Fahrrad umzusteigen wird durchdie Möglichkeit gewährt, hochwertigeFahrräder durch Gehaltsumwandlungzu leasen. An Mobilitätstagen wurdenden Beschäftigten verschiedene Mobilitätsangebote vorgestellt, von Pedelecs,über Leihradangebote und Carsharingbis hin zum Elektroauto. Die Nutzungdes ÖPNVs wird gefördert durch dieEinführung des JobTickets oder dieBezuschussung einer Jahreskarte.Im Bereich Fuhrpark war dieses JahrElektromobilität ein großes Thema:Elektroautos wurden angeschafftsowie die zugehörige Ladeinfrastrukturerrichtet. Die Möglichkeit dienstlich mitCarsharing unterwegs zu sein, reduziertdie Anzahl der notwendigen Poolfahrzeuge. Damit die Beschäftigten kurzeDienstwege umweltfreundlich zurücklegen können, werden mehr Dienstfahrräder angeschafft oder übertragbareIsarCards am Empfang hinterlegt. ZweiBetriebe nutzen erfolgreich Eco-Taxis.Im Bereich der Dienstreisen sparen dieFirmen CO2-Emissionen und Arbeitszeitkosten, indem sie verstärkt Videound Telefonkonferenzen nutzen bzw.Anreize schaffen, die Bahn zu nutzenstatt zu fliegen. Außerdem fördern sieFahrgemeinschaften für Dienstreisen.Beste MaßnahmenDorsch International Consultants GmbHMobilitätsseite im Intranet mit Fahrgemeinschaftsbörse für Dienstreisengemeinnützige GmbH des ProjektevereinsDurchführung eines MobilitätstagsKrankenhaus Barmherzige BrüderMünchenKooperation mit ADAC Eco-TaxiKreisjugendring München-StadtEinführung eines MVG-JobTicketsRATHGEBER GmbH & Co. KGMobil und fit: mit dem Bike zum JobStädtische Friedhöfe München, Friedhofam Perlacher ForstErsatz eines PKW mit Verbrennungsmotor durchein Kasten-E-Mobil13

Gewichtung der Erfolgsfaktoren und TippsErfolgsfaktorensehr wichtigUnterstützung durch die Geschäftsleitung100 %Frühzeitige Aufstellung eines MobilitätsteamsIntegration der Mitarbeiterwichtig83 %67 %17 %33 %Einbindung der relevanten Akteure83 %17 %Beratung durch externe Fachleute83 %17 %Öffentlichkeitsarbeit/Mitarbeiterinformation100 %Pull-Maßnahmen(Service- und Angebotsverbesserungen)50 %50 %Push-Maßnahmen(Auflagen der Geschäftsleitung/Firmenpolitik)50 %50 %Andrea Schrägle,RATHGEBER GmbH & Co. KG:„Besonders wichtig für den Fortschrittunseres BMM-Projektes waren und sinddie Kommunikation und der ständigeAustausch mit unseren Mitarbeitern.Jeder ist willkommen, Ideen und Vorschläge einzubringen. So wurden auch kleineMaßnahmen berücksichtigt und umgesetzt und trugen zum schnellen Erfolg bei.Unser Tipp: Nicht zögern – handeln!“Asya Unger,Kreisjugendring München-Stadt:„Für uns war vor allem der Austausch mitden anderen teilnehmenden Betriebensehr wertvoll. Dadurch konnten alle gegenseitig von den Erfahrungen profitieren.Man sollte sich daher die Zeit nehmen,alle Workshops zu besuchen und offen mitallen Fragestellungen und auch Problemen umzugehen.“Judith Eiwan,Dorsch International Consultants GmbH:„Die Beschäftigung mit dem BMMThema, der Input in den Workshops undder Austausch mit den anderen Teilnehmern hat bei allen Beteiligten den Blickfür die Problematik im Betrieb und privatgeschärft und zu kreativen Lösungsansätzen geführt.“14Horst Reiter,gemeinnützige GmbH des Projektevereins:„Die aktive und frühzeitige Einbindungder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter indas Mobilitätsmanagement-Projekt unddie Durchführung der Befragung und derMobilitätstag haben die Akzeptanz, sichauf alternative Mobilität einzulassen,wesentlich gefördert.“Monika Bischoff,Krankenhaus Barmherzige Brüder:„Der Austausch mit anderen BMM Teilnehmern und auch der Kontakt mit Themen, die den eigenen Betrieb nicht unbedingt betreffen, verändern den eigenenBlick, fördern die Kreativität und stärkendie Lust, neue Projekte für die Mobilität,die Umwelt und die Gesundheit der Mitarbeiter durchzuführen. Die regelmäßigenWorkshops waren sehr bereichernd undunterstützend, da man sofort Antwortenund eine Anleitung von den anwesendenExperten für sein Projekt bekam.“FazitMonika Bischoff,Krankenhaus Barmherzige Brüder:„Durch die Teilnahme am BMM-Programm bekamen wir vielfältige Ideenund Einblicke, wie man einfach und dochsehr schnell sinnvolle Maßnahmen für dieUmwelt umsetzen und gleichzeitig die Gesundheit der Beschäftigen fördern kann.Auch der Austausch und die gemeinsameProjektentwicklung mit dem sechsköpfigen BMM-Team, welches bei uns ausverschiedensten Bereichen des Krankenhauses zusammen gestellt war, empfandich als sehr gelungen und produktiv.“Judith Eiwan,Dorsch International Consultants GmbH:„Insbesondere Firmen mit einer Fokussierung auf Computerarbeit können durchdie frühzeitige Einbindung der IT-Abteilungkreative und kostengünstige Maßnahmenfür das BMM entwickeln.“Horst Reiter,gemeinnützige GmbH desProjektevereins:„Betriebliches Mobilitätsmanagement fördert das Bewusstsein, dass jeder seinenBeitrag dazu leisten kann, den Ausstoßvon CO2 zu verringern. Unsere Erfahrungist, dass es Spaß machen kann, neueWege im Bereich der Mobilität sowohl imbetrieblichen als auch im privaten Bereichzu erschließen. Gleichzeitig bietet dies dieMöglichkeit einer aktiven betrieblichenGesundheitsförderung.“Verena Mittelstaedt,RATHGEBER GmbH & Co. KG:“Durch die Berücksichtigung aller Möglichkeiten, die das BMM bietet, konntenwir eine große Anzahl von Mitarbeitern erreichen und zu einem umweltbewusstenDenken bewegen.“Korbinian von Oelhafen,Friedhof Perlacher Forst:„Obwohl bereits im Vorfeld einige Maßnahmen eingeführt wurden, konnten imZuge des BMM-Projekts noch viele neueAnregungen aufgegriffen werden.Durch Einbindung der Mitarbeiter vonBeginn an entstand eine große Motivationund Eigendynamik innerhalb des Teams,so dass ein ökologisches Um- undMitdenken auch bei Mitarbeitern, die sichbisher nicht mit der Thematik auseinandergesetzt haben, erzielt werden konnte.“Doris Di Sancarlo,Kreisjugendring München-Stadt:„Aufgrund unseres sehr kleinen Fuhrparkshaben wir das Thema Mobilität in derVergangenheit nicht als Priorität betrachtet. Durch die jetzige Teilnahme an BMMist uns bewusst geworden, dass Mobilitätviel mehr bedeutet als Autofahren, unddass es viele Maßnahmen unabhängigvom Fuhrpark gibt.“15

ErgebnisseBereits durchgeführte Maßnahmen:Dorsch International ConsultantsGmbHLandsberger Straße 36880687 Münchenwww.dorsch.de1951 gegründetca. 76 Mitarbeiter am Standortca. 171 insgesamtPlanungs- und IngenieurleistungenKontakt:Judith EiwanTel.: 089/57 97-6 52 Fax: 089/57 97-8 02E-Mail: nDurchführung einer Umfragezum MobilitätsverhaltenSensibilisierung der Mitarbeiter, Datengrundlage desaktuellen er Einsatz vonWeb- und Videokonferenzen,Intranet-Tutorials zur Anleitungder MitarbeiterKosten- und Emissionseinsparungen,Verbesserung der itiieren eines „Mobilitätsund Gesundheitstages“ mitfolgenden Aktionspunkten:Workshop „Erfolgreiche Stressbewältigung“, Vorstellung MVGRad und E-Bike-Probefahrten,Infostand von DriveNow, Fahrerschulung für Mitarbeiter, Info zuVideo- und WebkonferenzenSensibilisierung und Motivation der Mitarbeiter06/2016DienstreisenNeues Intranetportal zur Bildungvon Fahrgemeinschaften betreffend Dienstreisen. Bei der Wahldes „PKW“ als Verkehrsmittelwerden innernalb des internenDienstreise-Workflows allezukünftigen PKW-Fahrten automatisch angezeigt, so bestehtdie Möglichkeit sich unbürokratisch anzuschließen.Einsparungen ca. 7,5 tCO2/a, 2.400 l Treibstoff/a,38.000 !/a06/2016Bernd Müssig, Judith Eiwan, JochenHeinemann, Michaela KreittmayrKühne, Roman Kunzechen, bündelt Expertise und Erfahrungim gesamten Bereich der Infrastruktur,wie zum Beispiel in den Fachgebieten: Flughäfen Verkehr und Infrastruktur Wasser und Umwelt Architektur und Hochbau Enwicklungszusammenarbeitbringing visions to lifeSeinen Anfang nahm alles im Jahre1951 mit der Gründung der DorschConsult Ingenieurgesellschaft. Heutezählt die Dorsch Gruppe mit über 2.000Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuden größten unabhängigen Ingenieurbüros in Deutschland und ist in mehrals 40 Ländern aktiv. Das ermöglicht,weltweite Bauprojekte verantwortlichzu planen und in allen Lebenszyklenkompetent und nachhaltig zu betreuen.Mit den klassischen Aufgaben der Planung und Beratung hat sich die DorschGruppe über die letzten 65 Jahre zueinem erfolgreichen und unabhängigenGlobal Player unter den Ingenieurbürosentwickelt.Die Dorsch International ConsultantsGmbH, als eine der operativen Geschäftseinheiten mit Hauptsitz in Mün16Beste Maßnahme:Mobilitätsseite im Intranet mit Fahrgemeinschaftsbörse für DienstreisenDie gesamte betriebliche Mobilität wirdstandortübergreifend über das Intranetorganisiert. Hier finden sich sämtlicheInformationen und nützliche Links zurSensibilisierung der Mitarbeiter bis hinzu einem umweltbewussten und nachhaltigen Mobilitätsverhalten. Besonders hervorzuheben sind dabei:Eigenentwicklung einer Mitfahrzentralefür Dienstreisen, Einbindung verschiedener Links wie z. B. zur umweltfreundlichen Anreise, ÖPNV, Fahrradnutzung,Carsharing und Eco-Taxi.Das betriebliche Mobilitätsmanagement stellt eine wichtige Maßnahme imKontext der Zertifizierung zur „Nachhaltigen Unternehmensführung“ dar. DasUnternehmen ist seit 2015 zertifiziert.Geplante n(Auswirkung)TerminDienstreisenErgänzung des DienstreiseWorkflows: Hinweis aufUmweltauswirkungen derDienstreiseUmweltfreundlichere Gestaltung von Dienstreisen /Einsparung von CO2Q3/2016Mobilitätsseite im IntranetAusbau, Aktualisierung undErgänzung der Informationenund Angebote im IntranetSensibilisierung und Motivation der MitarbeiterlaufendEinsparungen:Bereich bzw. MaßnahmeEinsparung pro Jahr bzw. VerbesserungEnergie/Emissionen (CO2)7,5 t CO2Rohstoffe (Treibstoff)2.400 lUmstieg MA vom MIV zuDienstreisefahrgemeinschaftenSteigerung um ca. 30% im Bezug zum Durchschnittswert von 2014 und 2015 (Anteil der Mitfahrt bei Kollegen zur Gesamtanzahl der Dienstreisen mit PKW)PKW-Kilometerca. 54.000 kmKosteneinsparungca. 38.000 !17

ErgebnisseBereits durchgeführte Maßnahmen:gemeinnützige GmbHdes ProjektevereinsGravelottestraße 681667 Münchenwww.projekteverein.deMarkterfahrung seit 1973ca. 150 Mitarbeiter am Standortca. 180 insgesamtWohlfahrts- und GesundheitspflegeKontakt:Horst Reiter / GeschäftsführerTel.: 089/67 10 01Fax: 089/6 25 48 93E-Mail: termotivationMitarbeiterumfrageSensibilisierung für dasThema Mobilität05/2016MobilitätstagFür alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Partnern und Informationen aus den Bereichen E-Bike,Elektro-PKW, Carsharing, ÖPNVMotivation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Umstiegauf umweltfreundlichere Verkehrsmittel06/2016FuhrparkRahmenvertrag mit Stattauto. Nutzung von Carsharing, mit dem Ziel,später Poolfahrzeuge zu ersetzen.Verkleinerung undbessere Auslastung deseigenen Fuhrparks07/2016FuhrparkAnschaffung eines E-Fahrzeugsund Ersatz eines konventionellenFahrzeugsEinsparung vonCO2-Emissionen undTreibstoff08/2016MobilitätskonzepteGemeinsam mit den Mitarbeiternund Mitarbeiterinnen der einzelnenEinrichtungen werden einrichtungsbezogene Mobilitätspakete„geschnürt“Einsparung vonCO2-Emissionen undTreibstofffortlaufendNina Feser (Betriebsratsmitglied),Horst Reiter (Geschäftsführer),Tanja Fuchs (Fuhrparkmanagment),Holger Steckermaier (Prokurist)Geplante Maßnahmen:Psychische Gesundheit fö

schauliche Beispiele der sechs Betriebe, die von November 2015 bis September 2016 am Förderprogramm betriebliches Mobilitätsmanagement des Referats für Arbeit und Wirtschaft teilgenommen haben. Die Betriebe sind ihre Mobili-tätsfragen strukturiert und im Dialog mit ihren Bes