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DeutscheRheuma-LigaBewegungsübungenbei chronischerPolyarthritis

Rheuma braucht BewegungEs gibt eine Vielzahl rheumatischer Erkrankungen und allehaben eines gemeinsam: den „rheumatischen“ Schmerz inden Bewegungsorganen. Bei der chronischen Polyarthritis(cP), einer der häufigsten Formen des entzündlichenRheumas, kommt es schubweise zu akuten Entzündungender Gelenkinnenhaut. Gelenkversteifungen und Gelenkzerstörungen können die Folge sein. Neben medikamentösen, operativen und physikalischen Therapien, demEinsatz von gelenkschonenden Hilfsmitteln und Ergotherapie, ist es sehr wichtig, die Beweglichkeit der Gelenke undMuskeln trotz Schmerzen zu erhalten.In diesem Faltblatt finden Sie eine kleine Auswahl anÜbungen, die sich besonders für Betroffene mit entzündlichem Rheuma eignen. Sie dienen teils der Lockerung,teils der Dehnung, andere folgen dem Prinzip Anspannung– Entspannung. Die Übungen sind nicht als fester Ablaufgedacht, sondern als Angebot, aus dem Sie – nach Rücksprache mit Ihrem Arzt und der Krankengymnastin – IhrProgramm zusammenstellen können.Wenn der Schmerz zu groß ist.Befinden Sie sich in der Phase eines akuten Schubs, dannfragen Sie unbedingt den Arzt, ob Sie Bewegungsübungenmachen dürfen. Manche Übungen lassen sich auch im(Kranken-) Bett durchführen oder als Wassergymnastik.Gemeinsam beweglich bleibenIn der Deutschen Rheuma-Liga gibt es bundesweit 600 Arbeitsgemeinschaften, die in Selbsthilfe Bewegungskurse,das sogenannte Funktionstraining unter fachlicher Leitung, organisieren. Es gibt Trocken- und auch Warmwassergymnastik. Wenden Sie sich an den für Ihr Bundeslandzuständigen Landesverband oder an dieDeutsche Rheuma-LigaBundesverbandRheinallee 6953173 BonnFolgende Grundregeln sollten Sie beachten:1. Bei den Übungen darf kein Schmerz auftreten:Üben Sie immer nur bis an die Schmerzgrenze,nie über die Schmerzgrenze gehen!Sollten während des Übens doch Schmerzenauftreten, scheuen Sie sich nicht davor, Ihren Arztoder Ihre Krankengymnastin davon in Kenntniszu setzen!2. Dehnungen sollten 30 Sekunden gehalten werden!– Nicht nachfedern!3. Spannungen sollten ca. 8-12 Sekundengehalten werden!4. Stets weiteratmen!5. Üben Sie mäßig, aber regelmäßig!

FingergelenkeBallen Sie Ihre Händezur losen Faust, alswenn Sie einen Stabumschließen, spreizenSie den Daumen ab.Strecken Sie dieFinger nach oben.Mehrmalswiederholen.Legen Sie Ihre Händeauf die Oberschenkel.Spreizen Sie IhreFinger weit auseinander. Die Finger wiederschließen und spreizen. Auf die Handachse achten.(Sie muß durch denMittelfinger laufen.)Mehrmalswiederholen.Die Daumen möglichst weit zur Handinnenfläche führen,dann abspreizen.Mehrmalswiederholen.Führen Sie IhreDaumenspitzeabwechselnd zurSpitze der übrigenFinger.Am Schlußlockern und Händeausschütteln.Ziel: Beweglichkeitder Fingergelenke

Hände falten.Bei gleicher Fingerhaltung nach beidenSeiten auseinandernehmen.Wieder falten undauseinander nehmen.Schließen Sie IhreFinger so, daß dieFingerspitzen in Richtung Grundgelenkekommen (kleineFaust) und streckenSie dann die Fingerwieder.Mehrmalswiederholen.Ziel: Beweglichkeitder FingergelenkeEllbogengelenkeDie gebeugten Ellbogen liegen seitlicham Körper, die Handflächen zeigen nachoben. Drehen Sie dieHände um, die Handflächen zeigen jetztnach unten, dieDaumen liegen innen.Mehrmalswiederholen.Legen Sie die Händemit den Daumen aufdie Schultern. Die Ellbogen zeigen nachvorne. Strecken Siedann die Hände nachvorn, bis die Ellbogensich durchgedrückthaben.Mehrmalswiederholen.Ziel: Beweglichkeitvon Ellenbogen- undHandgelenk

SchultergelenkeIm Sitzen den linkenArm gestreckt nachoben halten, derrechte Arm hängt nachunten.Im Sitzen die linkeHand auf den Kopflegen. Dasselbe umgekehrt, rechte Handauf den Kopf.Dann den rechten Armüber Beugung in denEllenbogen nach obenführen, gleichzeitig denlinken nach unten.Handflächen schauensich an.Mehrmalswiederholen.Mehrmalswiederholen.Ziel: Beweglichkeitder SchultergelenkeKniegelenkeIm Sitzen mit denSchultern mehrmalsnach vorn „rollen“,dann nach hinten.Mehrmalswiederholen, dabei mitden Schultern möglichst große Kreiseüben.Ziel: Beweglichkeitder SchultergelenkeSetzen Sie sichweit hinten auf einenHocker, legen Sie dieHände als Stützeunter das Gesäß.Unterschenkelpendeln lassen.Übung ist nichtgeeignet, wenn Armeund Knie stark von cPbeeinträchtigt sind.Ziel: Lockerungder Kniegelenke

Setzen Sie sich aufeinen Hocker undhalten Sie sich an denSeiten fest. BringenSie Ihre Beine in waagerechte Stellung.Möglichst langegestreckt halten, dannwieder nach unten.Einfachere Übung: nurjeweils ein Bein heben.Stellen Sie sich ineine lockere Grundstellung.Ziel:Kräftigung der OberschenkelmuskulaturZiel: Dehnungder OberschenkelmuskulaturVersuchen Sie abwechselnd die linkeund die rechte Fersemöglichst in RichtungGesäß zu führen.Mehrmals im Wechselwiederholen.WirbelsäuleAufrechte Sitzhaltung.Gesäß- und Bauchmuskulatur anspannen,Schulterblätter nachhinten unten zusammenführen, dabei ruhigweiteratmen.Dann Spannung lösen,der Rücken wird rund.Rückenlage. Arme liegen locker neben demKörper. Rechtes Beinanwinkeln und so überdas linke Bein legen,daß das rechte Knieden Boden berührt.Wichtig: das rechteKnie sollte kurz amBoden bleiben, dannWechsel auf dieandere Seite.Ziel: Dehnung derRumpfmuskulatur

Knie- und HüftgelenkeBei lockerer Grundstellung ein Kniemehrmals hintereinander möglichsthoch heben.Die gleiche Übung mitdem anderen Kniemehrfach ausführen.Setzen Sie sich aufdie vordere Kanteeines Hockers, mitbeiden Fäusten aufstützen. Ziehen Sieein angewinkeltes Kniemöglichst hoch bis zurBrust, dann dasandere Knie.Mehrmalswiederholen.Ziel:Stabilität von Rumpfund WirbelsäuleZiel:Maximale Beugungim HüftgelenkStellen Sie sich voreinen Hocker oderStuhl, setzen Sie denrechten Fuß daraufund wieder aufden Boden.Danach den linkenFuß auf den Hockerund wieder herunter.Stellen Sie sich aufein kleines Bänkchenoder eine Treppenstufe.Pendeln Sie mit einemBein vor und zurück,danach mit demanderen Bein.Mehrmalswiederholen.Ziel: Beugung undStreckung von Hüfteund KnieZiel: Lockerungder Hüftmuskulatur

Legen Sie sich auf denRücken, Hände flachauf Unterlage, einBein aufgestellt. Dasandere Bein möglichstweit nach obengestreckt, dann wiederanwinkeln und langsam auf den Boden.Danach das andereBein. Achten Sie aufIhre Wirbelsäule.Auf den Rückenlegen, Beine aufstellen, die Füße bleibenauf dem Boden. Daslinke Knie zur Seiteabsinken lassen undwieder in die Grundstellung zurück.Die gleiche Übungrechts. Mehrmalswiederholen.Ziel: LockerungBauch- undHüftmuskulaturZiel: "Straffung"ganzes BeinSprunggelenkeIm Stehen Körpergewicht abwechselnd aufrechtes/linkes Beinverlegen. Dabei beideFüße auf dem Bodenlassen, weich in denKnien bleiben.Setzen Sie sich aufeinen Hocker, beideFüße auf den Boden.Zehenspitzen in denBoden drücken, dannSpannung lösen.Fersen in den Bodendrücken, Vorfuß nachoben heben.Auch imWechsel versuchen.Ziel: "Muskelpumpe"

So hilft die Deutsche Rheuma-LigaWir sind die Hilfs- und Selbsthilfegemeinschaft rheumatisch erkrankter Menschen. In über 600 örtlichen Arbeitsgemeinschaften wirken Betroffene und Laienhelfer ehrenamtlich und partnerschaftlich zusammen. Sie geben verständliche und seriöse Informationen. Sie fördern die Begegnung und den Erfahrungsaustausch.Gespräche und Vorträge, Besuchsdienste, Telefonkontakte, Gruppen für Trocken- und Warmwassergymnastik –das sind einige Beispiele unserer Aktivitäten. In sozialenFragen sind wir Ratgeber und Vermittler.Unsere Informationen sind kostenlos für jedermann. Auskünfte erteilen unsere Landesverbände.Sie können der Deutschen Rheuma-Liga in Ihrem Bundesland beitreten. Der Jahresbeitrag wird dort von den Ver-bänden festgesetzt und schließt in der Regel den Bezugunserer Mitgliederzeitschrift »mobil« ein, die sechsmal imJahr medizinische Informationen und viele praktische Hinweise vermittelt.Wir wollen unsere Arbeit für die vielen Millionen an„Rheuma“ erkrankten Menschen in Deutschland fortführenund verstärken. Dazu brauchen wir die Unterstützung allerMitbürger. Ihre Spende kommt ausschließlich rheumakranken Menschen zugute. Die Spendenbescheinigungwird vom Finanzamt anerkannt.Spendenkonto: Deutsche Rheuma-LigaBank für Sozialwirtschaft MünchenKonto-Nr. 7 802 402, BLZ 700 205 00Impressum1. Auflage 1994:18.000 ExemplareUnser besonderer Dank gilt der KrankengymnastischenAbteilung des Johanniter-Krankenhauses BonnHerausgeber:Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.Rheinallee 69, 53173 BonnGefördert von der Bundeszentrale fürgesundheitliche Aufklärung im Auftrag desBundesministers für Gesundheit

Anschriften der Deutschen Rheuma-LigaDeutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.Rheinallee 69, 53173 BonnTelefon: 02 28 / 95 75 00, Fax 02 28 / 9 57 50 20Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V.Kaiserstr. 16, 76646 BruchsalTelefon 0 72 51/ 8 30 39, Fax 0 72 51/ 8 33 60Deutsche Rheuma-Liga Bayern e.V.St.-Paul-Str. 9/III, 80336 MünchenTelefon 0 89 / 53 03 89, Fax 0 89 / 53 73 99Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V.Am Kleinen Wannsee 5, 14109 BerlinTel. 0 30 / 8 05 40 16, Fax 0 30 / 8 05 62 93Deutsche Rheuma-Liga Brandenburg e.V.Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 19 (AOK) 03044 CottbusTelefon 03 55 / 78 09 70, Fax 03 55 / 78 09 73 51Deutsche Rheuma-Liga Bremen e.V.Bgm.-Smidt-Str. 95, 28195 BremenTelefon 04 21/1 76 14 29Deutsche Rheuma-Liga Hamburg e.V.Friedrichsberger Str. 60, Hs. 21, 22081 HamburgTelefon 0 40 / 2 00 51 70, Fax 0 40/2 00 50 10Deutsche Rheuma-Liga Hessen e.V.Hegarstr. 12, 60529 Frankfurt/M.Telefon 0 69 / 35 74 14, Fax 0 69 / 64 35 35 23Deutsche Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen e.V.Haroldstr. 18, 40213 Düsseldorf,Telefon 02 11/13 84 60, Fax 02 11/1 38 46 24Deutsche Rheuma-Liga Rheinland-Pfalz e.V.Kurhausstr. 5, 55543 Bad KreuznachTelefon 06 71/ 3 53 80, Fax 06 71/4 50 62Deutsche Rheuma-Liga Saar e.V.Schmollerstr. 2b, 66111 SaarbrückenTelefon 06 81/ 3 32 71, Fax 06 81/3 32 71Deutsche Rheuma-Liga Sachsen e.V.Nikolaistr. 38/45, 04109 LeipzigTelefon 03 41/ 1 21 21 46 oder 1 21 21 47, Fax 03 41/1 21 21 03Deutsche Rheuma-Liga Sachsen-Anhalt e.V.Wolfgang-Borchert-Str. 75-77, 06126 HalleTelefon 03 45 / 6 95 15 15, Fax 03 45 / 6 95 15 15Deutsche Rheuma-Liga Schleswig-Holstein e.V.Melanchthonstr. 31, 24114 KielTelefon 04 31/ 6 17 77, Fax 04 31/ 67 19 77Deutsche Rheuma-Liga Thüringen e.V.Am Eichberg, 07407 EtzelbachTelefon 03 67 42 / 2 94, Fax 03 67 42 / 3 16Arbeitskreis Lupus ErythematodesArbeitskreis Wegener’sche GranulomatoseElternkreise rheumakr. Kinder und JugendlicherClubs junger RheumatikerAuskünfte beim Bundesverbandund bei den LandesverbändenDeutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V.Metzgergasse 16, 97421 SchweinfurtTelefon 0 97 21/ 2 20 33, Fax 0 97 21/ 2 29 55Deutsche Rheuma-Liga Mecklenburg-Vorpommern e.V.Ärztehaus Lütten-Klein, Rigaerstr. 21, 18107 RostockTelefon 03 81/ 70 24 31 u. 70 24 64,Fax 03 81/ 70 24 66Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V.Göllenkamp 3, 44357 DortmundTelefon 02 31/ 37 02 86, Fax 02 31/ 37 02 86Rheuma-Liga Niedersachsen e.V.Kurt-Schumacher-Str. 14, 30159 HannoverTelefon 05 11/1 33 74, Fax 05 11/1 31 85 42Selbsthilfegruppe Sklerodermie in Deutschland e.V.Jagdstr. 1, 90559 BurgthannTelefon 0 91 88 / 5 12, Fax 0 91 88 / 38 67

Deutsche Rheuma-Liga Saar e.V. Schmollerstr. 2b, 66111 Saarbrücken Telefon 0 6 8 1 / 3 2 71, Fax 06 81/3 32 71 Deutsche Rheuma-Liga Sachsen e.V. Nikolaistr. 38/45, 04109 Leipzig Telefon 0 3 4 1 / 1 21 21 46 oder 1 2 1 2 1 47, Fax 03 41/ 1 2 1 2 1 03 Deutsche Rheuma-Liga Sachsen-Anhalt e.V.