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Digitale Kompetenzen inder Verwaltung stärkenImpulspapier Stand: Oktober 2018www.bitkom.org
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenImpressumHerausgeber BitkomBundesverband Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien e. V.Albrechtstraße 10 10117 BerlinT 030 nerJuliane Petrich Bitkom e. V.T 030 27576-135 [email protected] Fischer Bitkom e. V.T 030 27576-526 [email protected] & LayoutKea Schwandt Bitkom e. V.CopyrightBitkom 2018Titelbild Kyle Glenn – unsplash.comDiese Publikation stellt eine allgemeine unverbindliche Information dar. Die Inhalte spiegelndie Auffassung im Bitkom zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider. Obwohl die Informationenmit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurden, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit,Vollständigkeit und/oder Aktualität, insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderenUmständen des Einzelfalles Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt daher in der eigenenVerantwortung des Lesers. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen. Alle Rechte, auch der auszugs weisen Vervielfältigung, liegen beim Bitkom.
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenInhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis1Ziel des Papiers 32Vision 43Ausbildung für die mittlere Funktionsebene des öffentlichen Dienstes 54Ausbildung und Studium für den gehobenen Dienst 75Ausbildung für die höhere Funktionsebene des öffentlichen Dienstes 96Vernetzung der Bildungslandschaft im öffentlichen Dienst 112
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenZiel des Papiers1 Ziel des PapiersDas vorliegende Impulspapier soll die derzeitigen Strukturen des Bildungssystems im Öffentlichen Dienst aufzeigen. Die Ausbildungsinhalte konzentrieren sich nach wie vor zu stark aufRechtsanwendung und auf die formale Beherrschung von Verwaltungsverfahren. Bundesweitbestehen uneinheitliche und mitunter unübersichtliche Strukturen für die Ausbildung und dierelevanten Stakeholder sind nicht ausreichend vernetzt. Ausgehend von einer Vision desÖffentlichen Dienstes, werden der Status Quo sowie Handlungsempfehlungen für die mittlere,gehobene und höhere Funktionsebene (Beamte und Tarifbeschäftigte) aufgezeigt, die uns deraufgezeigten Vision näher bringen können. Eine große Schwäche des Ausbildungssystems imÖffentlichen Dienst stellt die unzureichende Vernetzung dar. Das Papier enthält einen Vorschlag, um die Übersichtlichkeit und den Austausch im Ausbildungssystem des ÖffentlichenDienstes zu erhöhen.3
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenVision2 VisionDigitalisierung ist in der Verwaltung angekommen. Die Beschäftigten der Verwaltung verfügenüber digitale Kompetenzen und können mit dem tiefgreifenden Einsatz von IT und deren kontinuierlichen Weiterentwicklung Schritt halten. Sie denken Modernisierungsmöglichkeiten,Nutzeranforderungen, Sicherheitsthemen und Schnittstellen jenseits des eigenen Fachsilos mitund können diese auch kommunizieren. Die Aus- und Fortbildungsinstitutionen des öffentlichenDienstes tragen dem gewachsenen Anforderungsprofil an Verwaltungsmitarbeiter Rechnung,indem sie digitale Kompetenzen in ihre Lerninhalte integrieren und ihren Fokus auf E-Government legen. Die Verwaltung hat es verstanden, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.Dazu gehört neben einer zeitgemäßen Erstausbildung, ein transparentes Weiterbildungsangebot und Aufstiegsmöglichkeiten. Darüber hinaus haben sich digitale Lern-Angebote (z. B. Blended-Learning) in der Verwaltung etabliert. Die Verwaltung versteht sich als Wirtschaftsfaktorund Partner einer modernen Gesellschaft, um die eigene Handlungsfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit Deutschlands im nationalen und internationalen Kontext zu sichern.4
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenAusbildung für die mittlere Funktionsebene des öffentlichen Dienstes3 Ausbildung für die mittlereFunktionsebene desöffentlichen DienstesStatus QuoBei der Ausbildung der Verwaltungsfachkräfte des mittleren Dienstes muss zunächst zwischender Angestellten- und der Beamtenausbildung unterschieden werden. Die dreijährige Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten entspricht den Grundprinzipien der Berufsausbildungauf Sekundarstufe II und ist im Kern bundesweit einheitlich geregelt (KMK, VO für die Berufsausbildung zum VFA). Die theoretische Ausbildung erfolgt an Berufsschulen sowie ergänzendendienstbegleitenden Unterricht in Verwaltungsschulen bzw. Studieninstituten. Die entsprechende Beamtenausbildung ist hinsichtlich der Inhalten und Anforderungen ähnlich gestaltet wie dieAusbildung zum Verwaltungsfachangestellten. Allerdings dauert sie nur zwei Jahre, sieht keinenBerufsschulunterricht vor und es existiert kein Rahmenlehrplan, sodass sich länderspezifischeBesonderheiten ergeben. Mit Blick auf die Curricula für die Ausbildung des mittleren Diensteshat es in den letzten 20 Jahren keine nennenswerten Anpassungen gegeben. Das ist vor demHintergrund der zunehmenden Digitalisierung dramatisch.HandlungsempfehlungenKernziele: Moderne Ausbildungsordnungen mit Schwerpunkt digitale Kompetenz Digitale Lernumgebungen an den Berufsschulen Digitalkompetentes Lehr- und AusbildungspersonalHow to: Ausbildungsordnungen modernisieren und digitale Kompetenzen in den Fokus rücken: Ineiner stärker von KI geprägten Arbeitswelt werden sich die Menschen zunehmend auf Aufgaben konzentrieren, die mit der Lösung von Problemen, der Umsetzung von Aktivitäten undder Entwicklung und dem Einsatz von Kreativität zusammenhängen. Neben digitaler Kompetenz – im Sinne eines kompetenten Umgangs mit digitalen Medien und des Aufbaus einergrundständigen IT-Kompetenz – müssen personale Kompetenzen gestärkt werden. Dazuzählen insbesondere Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Projektmanagement, Kollaborationsfähigkeit, Eigenverantwortung und die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen. Darüberhinaus sind Kompetenzen erforderlich, die das Zusammenspiel von Mensch und Maschine zueinem Erfolg machen. Die über zwanzig Jahre alten Ausbildungsberufe des ÖffentlichenDienstes müssen mit Blick auf immer neue Berufsanforderungen angepasst und ggf. novelliert werden. Die Verantwortlichen sind gefordert, sich mit inhaltlichen Anpassungen bzw.einer Neuordnung ihrer Berufsbilder auseinanderzusetzen.5
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenAusbildung für die mittlere Funktionsebene des öffentlichen DienstesBerufsschulen digital ausrüsten: Für die Ausbildung müssen moderne, digitale Lehr- undLernmethoden an den drei Lernorten Betrieb, Berufsschule und dienstbegleitender Unterrichtstärker als bisher zum Einsatz kommen. Dafür ist zunächst eine solide digitale Infrastrukturerforderlich. Die Anbindung aller Berufsschulen an das Glasfasernetz ist dringend erforderlich.Bund, Länder und Kommunen sind gefordert, Konzepte zu entwickeln und rasch umzusetzen,die eine solide Ausstattung von Berufsschulen mit WLAN ermöglichen sowie die Administration und langfristige Betreuung des Netzwerks sicherstellen. Auch Cloud-Dienste (z. B. Private-,Public und Hybrid-Cloudsysteme) müssen als geschützter digitaler Informationsraum mitdidaktischen Materialien und virtuellen Klassenzimmern für Berufsschullehrer und Schülerzur Verfügung stehen. Digitale Kompetenzen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung fördern: Bereits in der Lehramtsausbildung bedarf es einer gezielten Förderung der digitalen Kompetenzentwicklung vonBerufsschullehrern. Eine fundierte Fort- und Weiterbildung der Ausbilder sowie der aktuellenLehrkräfte in Sachen digitale Bildung muss deutlich verstärkt werden. Da jeder Ausbildungsjahrgang zählt, sollten bereits bestehende Angebote der digitalen Kompetenzvermittlung fürBerufsschul-Lehrkräfte vorangetrieben werden.6
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenAusbildung und Studium für den gehobenen Dienst4 Ausbildung und Studium fürden gehobenen DienstStatus QuoDas Studium des gehobenen nichttechnischen Dienstes erfolgt vor allem über interne Hochschulen des Staates, den »Hochschulen für den öffentlichen Dienst« (HöDs). Die Mehrzahl derBundesländer unterhält interne HöDs, deren Ausbildung sich sehr stark auf die Rechtsanwendung fokussiert (»Verwaltungsstudiengänge«). In den letzten Jahrzehnten gab es an manchenHöDs aber auch Ansätze, ein breiteres und vielfältigeres Angebot zu machen und betriebswirtschaftliche Inhalte stärker in die Ausbildung einfließen zu lassen. So haben einige Hochschulenneue Studiengänge der Verwaltungsbetriebslehre oder des Public Managements aufgenommen.Die HöDs unterliegen der Aufsicht der in den einzelnen Bundesländern jeweils zuständigenFachressorts. Diese sind für die Aus- und Prüfungsordnungen sowie Ausbildungsrahmenpläneder einzelnen Fachrichtungen zuständig. Die HöDs erlassen dann die detaillierten Studienpläne.Die Aufsicht der Fachressorts beschränkt sich maßgeblich auf die Überwachung der Einhaltungder Aus- und Prüfungsordnungen.Einige Bundesländer haben ihre Ausbildung zum gehobenen Verwaltungsdienst auch ausgegliedert und auf allgemeine öffentliche Fachhochschulen übertragen.Der Status der Nachwuchskräfte an den internen Fachhochschulen ist überwiegend der einesBeamten auf Widerruf. Absolventen externer Fachhochschulen werden sowohl als Beamte alsauch als Angestellte in den öffentlichen Dienst eingestellt. Dies hängt maßgeblich von derPersonalpolitik des betroffenen Bundeslands ab.Auf gewisse Rahmenbedingungen für die Ausbildung des gehobenen nichttechnischen Dienstesin den Beamtenlaufbahnen verständigte sich die Innenministerkonferenz im Jahr 2005. DasPapier schreibt gewisse Rahmenbedingungen für die Ausbildung fest, u. a. als Anforderungsprofil »Umgang mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie«. Von diesem Papiergehen aber keine Detailvorgaben für die Curricula aus, sondern Kompetenzbereiche und ganzeFachdisziplinen werden in übergeordneter Weise als verbindlich erklärt. Der Fokus der Lehrinhalte im gehobenen Dienst liegt nach wie vor größtenteils auf Rechtsanwendung und der klassischen Beherrschung von Verwaltungsverfahren. Was digitale Kompetenzen anbelangt, findetsich auch 2017/2018 im Studienplan einer deutschen HöD, Fachbereich Kommunalverwaltungund staatliche allgemeine Verwaltung, hinsichtlich den Lehrinhalten zu Informations- undKommunikationstechnologie die Konkretisierung »Übungen mit Word« sowie mit »Übungenmit PowerPoint«.7
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenAusbildung und Studium für den gehobenen DienstHandlungsempfehlungenKernziele: Vermittlung digitaler Kompetenzen bei modernem ITK-Verständnis als Ausbildungsgegenstand in alle Aus- und Prüfungsordnungen sowie Ausbildungsrahmenpläne aufnehmen Anpassung der Studieninhalte der HöDs an Rollen- und Kompetenzprofile künftigerVerwaltungsmitarbeiter Gemeinsame Standards im Bereich digitale Kompetenzen an HöDs durch enge Abstimmungund Zusammenarbeit innerhalb der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichenDienstHow to: Der gestiegenen Bedeutung der ITK-Kompetenzen von Verwaltungsmitarbeitern sollte inkünftigen Papieren der Innenministerkonferenz stärker Rechnung getragen und die Vermittlung digitaler Verwaltungskompetenzen aufgenommen werden. Der Erwerb digitaler Kompetenzen muss unter Zugrundelegung eines ITK-Verständnisses des21. Jahrhunderts als Ausbildungsgegenstand Eingang in alle Aus- und Prüfungsordnungensowie Ausbildungsrahmenpläne von Studiengängen finden, die für eine Verwaltungstätigkeit auf gehobener Funktionsebene vorbereiten. Im digitalen Zeitalter sind diese Fähigkeitenund Kenntnisse zur Erfüllung der Dienstaufgaben erforderlich. Die HöDs sollten dies in den einzelnen Studienplänen konkretisieren. Zu den Ausbildungsinhalten und -zielen gehören neben den klassischen Fähigkeiten in den Bereichen Rechts- undVerwaltungswissenschaften das Verständnis von Informationen und Daten, Kommunikationund Zusammenarbeit, Erstellen digitaler Inhalte, Kenntnisse über Sicherheit der Geräte,personenbezogene Daten, Umgang mit digitalen Technologien, Elektronische Aktenführungund Dokumentenmanagement, Elektronische Identitäten und Soziale Medien. Dabei geht esnicht um den Aufbau von entsprechenden Kompetenzen für IT-Fachleute, sondern um einessenzielles technologisches Grundverständnis zur Entwicklung von Beurteilungs- und Innovationskompetenzen für alle Verwaltungsmitarbeiter. Die Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst sollte eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit der deutschen HöDs bei der Erstellung der Studienpläne sicherstellen und gemeinsame und einheitliche Rollen- und Kompetenzprofile für künftige Behördenmitarbeiter entwickeln. In einem nächsten Schritt wäre durch die HöDs dann zu identifizieren, welche der Rollen- und Kompetenzprofile für welchen Studiengang relevant sind unddie Studieninhalte entsprechend anzupassen.8
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenAusbildung für die höhere Funktionsebene des öffentlichen Dienstes5 Ausbildung für die höhereFunktionsebene desöffentlichen DienstesStatus QuoDeutsche Universitäten bieten zahlreiche Studiengänge (Bachelor und Master) an, die auch aufspätere Tätigkeiten im öffentlichen Dienst vorbereiten. Nach wie vor ist hier das Jurastudiumvon besonderer Bedeutung, wie das auch aktuell noch bestehende »Juristenmonopol« imöffentlichen Dienst belegt. Auch ein Studium der Verwaltungswissenschaft und Politikwissenschaft bereiten auf den Einstieg in den öffentlichen Dienst vor. Eine weitere Disziplin stellt dieBetriebswirtschaftslehre dar. Auch hier werden teilweise Vertiefungen in öffentlicher Betriebswirtschaftslehre bzw. im Public Management angeboten. Auch andere Lehrbereiche (z. B. Volkswirtschaftslehre, Finanzwissenschaften) befassen sich zumindest ein Stück weit mit Themendes öffentlichen Dienstes. Darüber hinaus gibt es einige wenige breit angelegte Studiengänge –in der Regel als konsekutive Masterstudiengänge gestaltet –, die die öffentliche Verwaltungexplizit in den Fokus rücken. Aktuell reagieren die Hochschulen noch zu wenig auf den digitalenWandel der Arbeitswelt. Digitale Kompetenzen finden in der akademischen Lehre und Forschung sowohl inhaltlich als auch methodisch zu wenig Berücksichtigung. Auch gelingt es denmeisten Hochschulen nicht, Digitalisierung zur Profilbildung zu nutzen und fächerübergreifendzu vermitteln. Mit dem »Hochschulforum Digitalisierung« existiert ein Gremium, das die vielfältigen Einflüsse der Digitalisierung auf die Hochschulen, insbesondere die Hochschullehre,diskutiert. Es gelingt allerdings noch nicht, die hier gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen schnell in die Praxis umzusetzen.HandlungsempfehlungenKernziele: Moderne Studienordnungen mit E-Government-Modulen Digitale Lernumgebungen an den Universitäten Gemeinsame Standards im Bereich Digitalisierung an den UniversitätenHow to: Studienordnungen anpassen: Studienordnungen müssen digitale Kompetenzen und digitaleTechnologien in allen Studienrichtungen – das gilt auch für Studiengänge mit Verwaltungsbezug – stärker berücksichtigen. Digitalisierung muss an den Hochschulen die Grenzen des Fachbereichs überwinden. Bei der Berufung neuer Professoren muss der Einsatz digitaler Technologien Teil des Bewerbungsverfahrens werden. Neben digitaler Kompetenz müssen sogenannteSoft Skills stärker gefördert werden. Insbesondere kritisches Denken, Kreativität, Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeit werden im digitalen Zeitalter immer wichtiger.9
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenAusbildung für die höhere Funktionsebene des öffentlichen DienstesDigitale Lehre ausbauen: Die digitale Lehre muss an den Hochschulen denselben Stellenwertgenießen wie Präsenzlehre. Dafür müssen digitale Lehrangebote voll auf die Lehrverpflichtungen angerechnet werden können. Landesministerien sollten die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie in ihre Zielvereinbarungen mit den Hochschulen aufnehmen und an konkretefinanzielle Anreize knüpfen. Die Kriterien der Hochschul-Exzellenzinitiative müssen um denEinsatz digitaler Technologien ergänzt werden. Gemeinsame Standards definieren: Die Hochschulrektorenkonferenz sollte das Handlungsfeld»Digitalisierung in der Wissenschaft« bundesweit koordinieren und gemeinsame Standardsfür zentrale Themen wie Basis-IT-Infrastruktur, Support & Betrieb, Datenschutz & Datensicherheit, Lernkonzepte & Inhalte, Lehrkräfteaus- & -weiterbildung in enger Abstimmung mitdem »Hochschulforum Digitalisierung« definieren.10
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenVernetzung der Bildungslandschaft im öffentlichen Dienst6 Vernetzung der Bildungslandschaftim öffentlichen DienstStatus QuoDie Bildungslandschaft im Bereich des allgemeinen Verwaltungsdienstes ist sowohl im Umfangals auch mit Blick auf ihre institutionellen Strukturen ein ausgesprochen fragmentiertes undunübersichtliches Gebilde. Im Bereich der beruflichen Ausbildung sind die unterschiedlichenpolitischen und institutionellen Ebenen nur in geringem Maße koordiniert und vernetzt. Einsozialpartnerschaftlicher Dialog zu übergreifenden berufsbildungspolitischen Fragen findet imöffentlichen Dienst kaum statt – anders als in anderen Sektoren der Wirtschaft, wo die Sozialpartner bei der Gestaltung von Aus- und Fortbildungsordnungen institutionell vernetzt sind.HandlungsempfehlungenKernziele: Vernetzung der relevanten Stakeholder für die berufliche Ausbildung im öffentlichen Dienst Übergeordnetes Gremium Ausbildung im Öffentlichen Dienst schaffenHow to: »Kompetenzrat Öffentlicher Dienst«: Zur Strukturrahmung für das Ausbildungssystem imöffentlichen Dienst wird »ein übergreifendes Gremium Ausbildung im Öffentlichen Dienst«eingerichtet, das alle relevanten Akteure zusammenbringt und eine Orientierungsfunktion fürden Öffentlichen Dienst im digitalen Wandel übernimmt. Strategische Fragestellungen könnensein: Welche konkreten IT- und E-Government-Lehrinhalte sollten den (künftigen) Beschäftigten der Verwaltung vermittelt werden? Welche inhaltlichen Prioritäten und Schwerpunktesollten dabei bundesweit gesetzt werden? Welche IT- und E-Government-Lehrinhalte lassensich ggf. länderübergreifend über E-Learning-Angebote zusammenfassen? Das »übergreifendesGremium Ausbildung im Öffentlichen Dienst« sollte aus zwei Kommissionen bestehen: einerersten, der wissenschaftliche Experten, Experten aus der Bildungspraxis und Personen mithoher Reputation in Bildungsfragen angehören und einer Verwaltungskommission aus Bundund Ländern. Andockung an Nationalen Bildungsrat. Gremium Berufsbildung im ÖD schaffen: Eine institutionelle Schwäche der Berufsbildung imöffentlichen Dienst stellt die Unübersichtlichkeit und nicht vorhandene Vernetzung derrelevanten Stakeholder dar. Übergreifende Positionsbildungen und ein Erfahrungsaustauschsind so nicht möglich. Aus diesem Grund sollte eine institutionenübergreifende Kommunikationsplattform für die berufliche Bildung im öffentlichen Dienst etabliert werden, die Sozialpartner, Wissenschaft und Praxis zusammenbringt. Aus einer solchen Plattform heraus kannauch ein Maßnahmenplan rund um die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter im öffentlichen Sektor erarbeitet und umgesetzt werden.11
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärkenVernetzung der Bildungslandschaft im öffentlichen DienstVision: Ganzheitliche Vernetzung über den Kompetenzrat Öffentlicher DienstKompetenzrat öffentlicher Dienst: Strategische Planung »ÖD im digitalen Wandel« Definiert Eckwerte (inhaltliche und strukturell) für die Ausbildung des gesamten LaufbahnsystemsEntsenden Vertreter & Feedback in Form eines ständigenArbeitskreises mitVertretern aus Sozialpartnern, Praxis undWissenschaft (ggf.Anbindung ans BIBB)Rektorenkonferenz derFachhochschulen für denöffentlichen Dienst Anpassung von Ausbildungsordnungen Ausbildung im mittleren DienstEnge ZusammenarbeitHöDs: Identifizierungvon Rollen- und Kompetenzprofilen künftigerBehördenmitarbeiterWelche der identifizierten Rollen- und Kompetenzprofile sind fürwelchen Studiengangrelevant?Empfehlungenentsenden Vertreterentsenden Vertreterentsenden VertreterGremium Berufsbildungim ÖD EmpfehlungenWelche konkreten IT- und E-Government-Lehrinhalte sollten den (künftigen) Beschäftigten der Verwaltungvermittelt werden? Welche inhaltlichen Prioritäten und Schwerpunkte sollten dabei bundesweit gesetzt werden?Welche IT- und E-Government-Lehrinhalte lassen sich ggf. länderübergreifend über E-Learning-Angebotezusammenfassen?Empfehlungen Hochschulrektorenkonferenz Welche Kompetenzenund Inhalte gewinnenim Zuge der digitalenTransformation anBedeutung?Anpassung der StudieninhalteDigitalisierung alsstrategischer FaktorEntsprechende Anpassung der StudieninhalteAusbildung im gehobenen DienstAusbildung im höheren DienstMinisterien, Behörden, Institutionen (z. B. BMI, BMBF, IMK, KMK) Welche Kompetenzen sind in der transformierten Verwaltung erforderlich? Verfügen die künftigen Behördenmitarbeiter über ausreichend digitale Kompetenz?Gremien existieren aktuell nichtAbbildung: Die Vision einer übergeordneten Kommunikationsplattform für die Ausbildung im öffentlichen Dienst12
Bitkom vertritt mehr als 2.600 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.800 Direktmitglieder. Sie erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die Bitkom-Mitgliederbeschäftigen in Deutschland mehr als 2 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu denMitgliedern zählen mehr als 1.000 Mittelständler, über 400 Startups und nahezu alle GlobalPlayer. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellenGeräte und Bauteile her, sind im Bereich der digitalen Medien tätig oder in anderer Weise Teilder digitalen Wirtschaft. 80 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland,jeweils 8 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkomfördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für einebreite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Ziel ist es, Deutschlandzu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.Bundesverband Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien e. V.Albrechtstraße 1010117 BerlinT 030 27576-0F 030 [email protected]
Digitale Kompetenzen in der Verwaltung stärken 6 Ausbildung für die mittlere Funktionsebene des öffentlichen Dienstes Berufsschulen digital ausrüsten: Für die Ausbildung müssen moderne, digitale Lehr- und Lernmethoden an den drei Lernorte